Stand: 30.01.2017 09:19 Uhr

Symbolträchtige Insignienübergabe

Die ESC-Insignien © ©Kristin Montagu-Evans
Die ESC-Insignien: Jedes Jahr fügt das jeweilige Gastgeberland dem Schlüsselring einen Anhänger hinzu.

Die Tradition der Insignien-Übergabe ist vergleichsweise jung: 2007 wurde sie auf Initiative der Austragungsstadt Helsinki gemeinsam mit dem finnischen Fernsehen YLE und der Europäischen Rundfunkunion EBU ins Leben gerufen. Und das wiederum hat etwas mit der heimischen Designer-Szene zu tun, die den ESC geschickt nutzte, um finnischen Kreativen eine Plattform für ihre kunsthandwerkliche Arbeit zu geben. Als Symbol für die Weitergabe des Privilegs, den ESC ausrichten zu dürfen, wurde ein überdimensionaler Schlüsselring gewählt, in den alle vorherigen Austragungsorte eingraviert wurden. Jede neue Ausrichterstadt kann dem Ring ihren goldenen Schlüssel oder ein anderes repräsentatives Symbol als "Schlüsselanhänger" hinzufügen. Mittlerweile ist das Ganze zu einem stattlichen Schlüsselbund angewachsen, und die Bürgermeister künftiger "Host Cities" müssen aufpassen, dass sie bei der Insignien-Übergabe nicht das Gleichgewicht verlieren wie Dana International 1999 bei der Übergabe der ESC-Trophäe in Jerusalem.

Finaler Ritterschlag als "Eurovision City"

Wenn nun also die offiziellen ESC-Insignien an den Bürgermeister überreicht werden, ist das nicht nur der finale Ritterschlag für die ausführende ESC-Stadt als "Eurovision City", sondern auch ein Stück gelebtes Europa. Die feierliche Übergabe ist ein willkommener Anlass für die Begegnung lokaler Delegationen auf politischer Ebene und kann unter Umständen auch weiterführenden Städtefreundschaften den Weg bereiten.

Insignienübergabe erregt Medieninteresse

Dabei erfährt die Zeremonie, die traditionell mit der Auslosung der Teilnehmerländer für die jeweiligen ESC-Halbfinalrunden zusammenfällt, von Jahr zu Jahr immer größeres Medieninteresse. Den Österreichern war 2015 sogar die Unterzeichnung des so genannten "Memorandum of Understanding" eine Schlagzeile wert - dabei verbirgt sich hinter der pompösen Bezeichnung eigentlich nur die vertragliche Zusicherung, dass die jeweilige Stadt ihren finanziellen Verpflichtungen als ESC-Austragungsort nachkommt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.05.2017 | 21:00 Uhr

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