Überraschungs-Duo Norma John tritt für Finnland an
Auch wenn die hoch favorisierte Sängerin Emma in einem Vorab-Voting weit vor den übrigen Teilnehmern lag, gewann am Samstag das Duo Norma John die finnische Vorentscheidung Uuden Musiikkin Kilpailu mit dem Titel "Blackbird" Dabei blickt das finnische Showformat im sechsten Jahr seines Bestehens auf eine eher ernüchternde Erfolgsbilanz zurück: Nur zweimal konnten sich die Sieger ins ESC-Finale retten, eine Top-10-Platzierung war gar nicht drin. Das ist eigentlich eine schreiende Ungerechtigkeit, denn die Sendung war stets innovativ, unterhaltsam und nicht zuletzt ausgesprochen demokratisch (unterschiedlichste Zuschauergruppen erhielten als eigene Fachjury ein Mitspracherecht). Vor allem aber hat sie den Finnen den einen oder anderen Charthit beschert - und das war ursprünglich ja das Ziel des "Wettbewerbs für neue Musik", wie er auf Deutsch heißt.
Kein Überraschungssieg
Offenbar hat der ausbleibende ESC-Erfolg die Fernsehverantwortlichen in diesem Jahr bewogen, die Prioritäten neu zu setzen: Die heimischen Jurys wurden nach schwedischem Vorbild durch internationale Juroren aus der engeren ESC-Familie ersetzt, um den europäischen Geschmack besser abzubilden. Moderatorin Krista Siegfrids (Finnlands Teilnehmerin 2013 in Malmö) präsentierte in gewohnt humorvoller Weise das zwar abwechslungsreiche, aber von 18 auf 10 Teilnehmer deutlich zurückgestutzte und relativ trashlastige Starterfeld. In dieser Konstellation entfaltete die düster-geheimnisvolle Ballade von Lasse Piirainen und Leena Tirronen dank ihrer reduzierten Inszenierung eine geradezu magische Wirkung, wie dies zuletzt der Niederländerin Anouk (Malmö 2013) mit dem Titel "Birds" gelungen ist - darin waren sich am Ende sowohl Jury als auch Publikum einig. Der "Wettbewerb für neue Musik" könnte in diesem Jahr endlich den ersehnten ESC-Favoriten hervorgebracht haben.