Stand: 02.03.2014 20:20 Uhr

Rumänische Wiedergänger

Paula Seling & Ovi bei ihrem Auftritt beim rumänischen Vorentscheid 2014. © TVR
Paula & Ovi sind alte ESC-Hasen. 2010 belegten sie in Oslo Platz drei.

Erst im Januar hatte das rumänische Fernsehen die Modalitäten für den nationalen Vorentscheid veröffentlicht, der in diesem Jahr offenbar auf den allerletzten Drücker geplant wurde. Zwischen dem 15. Januar und dem 14. Februar konnten interessierte Teams gegen eine Anmeldegebühr von 200 Lei (ca. 45 Euro) Songs einreichen, was immerhin 150 Mal passierte. Aus diesen Einreichungen schaffte es ein schöne, abwechslungsreiche Bandbreite ins Finale, vom schrägen Funk über psychedelischen Folk-Rock bis zum obligatorischen Mainstream-Pop. Vor allem die Zahl der rumänischsprachigen Beiträge hatte spürbar zugenommen. Inhaltlich war der nationale Vorentscheid ganz auf den Austragungsort Braşov und sein traditionsreiches Festival Cerbul de Aur (Goldener Hirsch) ausgerichtet, das in der Vergangenheit Sprungbrett für viele nationale und internationale Künstler war (u.a. Monica Anghel, Kaffe und Olivia Lewis). So strotzte die Sendung vor Rückblicken auf den "Goldenen Hirschen" und Gastauftritten früherer rumänischer Sieger.

Gewinner, die schon vorher welche waren

Auch Paula Seling hat das Festival 2002 schon einmal gewonnen, Partner Ovi 2009 zumindest den bronzenen Hirschen. Schon eine Woche vor Beginn der offiziellen Einreichungsfrist kursierte in einschlägigen Internetforen eine Demoversion ihres Beitrags "Miracle", mit dem sie ins Rennen um das Ticket nach Kopenhagen an den Start gehen wollten. Schnell galten die beiden als heiße Favoriten auf den Sieg, doch am Abend fühlte sich die Volksseele deutlich stärker durch den romantischen Walzer "One More Time" von Vaida angesprochen, der von den Zuschauern mehr als dreimal so viele Stimmen erhielt. Erst die Jury konnte das Blatt wenden und verhalf Paula und Ovi, den beiden Drittplatzierten aus Oslo zu einer neuen Chance, die rumänische Erfolgsbilanz beim ESC aufzupolieren. Sollte ihnen das gelingen, dann sicherlich nicht wegen der originellen Komposition, sondern wegen der spektakulären Gimmicks, die sie ausgesprochen effektvoll zum Einsatz bringen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr