Stand: 11.02.2010 17:17 Uhr

Xavier Naidoo: Stimme aus Samt und Rauch

Er hatte bereits als Badehosenmodell gearbeitet, als Türsteher und Boutiquenverkäufer. Gelegenheitsjobs eben. Hatte eine Lehre als Koch begonnen und abgebrochen. Seine einzigartige Stimme hatte er auch schon im Schulchor geübt, später in Werbespots für Bier, Katzenfutter und Eis eingesetzt. Es brauchte aber den richtigen Produzenten, um sie zur Geltung zu bringen: das Frankfurter Produzentenduo Moses Pelham und Thomas Hoffman. Auf der von ihnen produzierten Single "Frei sein" mit Sabrina Setlur war Naidoo erstmals solistisch vertreten. Endlich konnte der gebürtige Mannheimer (Jahrgang 1971), Sohn einer Südafrikanerin irischer Herkunft sowie eines Südafrikaners mit indischen Wurzeln, zeigen, wie viel Soul und Blues in seiner Stimme stecken.

Auf Anhieb in den Charts

Die R&B-Balladen seines Debütalbums "Nicht von dieser Welt" mit melancholischer Grundstimmung stießen 1998 auf eine wachsende Fangemeinde, die ihn bis heute zu einem der erfolgreichsten deutschen Künstler machte. Die Texte mit spirituellem Hintergrund kamen gut an, die Scheibe schnellte innerhalb kürzester Zeit unter die Top-3 der Albumcharts und hielt sich ein Jahr lang unter den 20 meistverkauften Alben. Es war der Auftakt zu einer Vielzahl von Hits wie "Sie sieht mich nicht", "Kein Weg daran vorbei", "Wenn ich schon Kinder hätt" oder "Abschied nehmen" sowie zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche, darunter im Jahr 2000 und 2006 der Echo als "Künstler des Jahres - National".

Inoffizielle WM-Hymne 2006: "Dieser Weg"

Der vielleicht bekannteste Song des gottesfürchtigen Gründers der "Söhne Mannheims" und Mitglieds der Popakademie ist die Ballade "Dieser Weg". Naidoo hatte den Titel 2005 bereits als Single veröffentlicht. 2006 wurde das Lied dann so etwas wie die inoffizielle Hymne der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland, die die deutsche Nationalmannschaft wie ein Soundtrack auf ihrem Weg durch das Turnier begleitete. So sang Naidoo den Titel am Brandenburger Tor vor dem Spiel um Platz drei gemeinsam mit den Kickern und Tausenden Fans. Im selben Jahr wurde er übrigens vom Männermagazin "Men's Health" zum bestangezogenen Mann des Jahres gekürt. Der Sänger achtet bei aller Popularität darauf, nicht allzu öffentlich aufzutreten und gab bei einem Interview mit dem SWR einmal an, "niemals SMS zu lesen" sowie keine E-Mail-Adresse zu besitzen. Der Grund: "Ich will nicht überall erreichbar sein." Mittlerweile ist der Künstler allerdings mit der Zeit gegangen und hat eine eigene Website.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 21.03.2010 | 20:15 Uhr

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