Stand: 06.03.2015 01:12 Uhr

Laing: Großstadtpop mit charmantem Witz

Laing  Foto: Max Parovsky
Hatten mit "Morgens immer müde", einem Trude-Herr-Cover, ihren Durchbruch: die Berliner Band Laing.

"Sex and the City", Ina Müller, Laing - drei Namen mit großer Schnittmenge. Alle stehen für Frauen, die Spaß haben wollen, kreativ sind und ihre Ideen lautstark verbreiten. Die Frauenband Laing hat ihren ersten großen Wurf mit einer Coverversion von "Morgens bin ich immer müde". Das Lied über eine feierwütige Frau, die nachts erst richtig aufdreht und kein Ende findet, hat Trude Herr 1960 im Original gesungen und damit ein Gegenbild zur braven Hausfrau geschaffen. Die Musikerinnen aus Berlin machen daraus "Morgens immer müde" - ein tanzbares Elektropop-Stück, mit dem sie beim Bundesvision Song Contest 2012 den zweiten Platz belegen. Die attraktiven Interpretinnen entern mit der Party-Nummer die Top Ten der Charts und erhalten 2013 für mehr als 150.000 verkaufte Tonträger Single-Gold. Im März 2015 kommt ihnen die nächste große Ehrung zuteil: Sie starten bei "Unser Song für Österreich" in Hannover. Es reicht zwar für die zweite Runde, aber nicht für das Ticket zum ESC nach Wien.

Frontfrau Nicola Rost ist die Seele der Band

Der kreative Kopf von Laing ist Nicola Rost. Die Frau um die Dreißig textet, komponiert und ist maßgeblich für die Ideen und Kostüme bei Liveauftritten und Videodrehs zuständig. Die Musik entsteht am heimischen Schreibtisch. Hier experimentiert die Frontfrau mit Synthesizer und Keyboard, produziert elektronische Beats, sampelt, covert und schreibt die typisch witzig-bissigen Texte. Sie erzählen von Männern, Frauen, ihren Marotten und tragisch-komischen Erlebnissen. Ursprünglich wollte sich Rost auf große politische Themen konzentrieren. Die gebürtige Mannheimerin hat Politologie studiert mit dem Ziel, im Bildungsbereich zu arbeiten. Doch der Erfolg von "Morgens immer müde" hat ihr einen spannenderen Lebensweg aufgezeigt.

Zwei Alben in zwei Jahren

Nach dem erfolgreichen Release des Debütalbums "Paradies Naiv" 2013 bringen Laing nur ein Jahr später die zweite Scheibe auf den Markt: "Wechselt die Beleuchtung". Mit "Sei doch bitte wieder gut" gibt es erneut ein Schlagercover, diesmal von Heintje, und wieder bestechen die Songs durch perfekt aufeinander abgestimmte Gesangsmelodien.

Die Sängerinnen Johanna Marschall und Larissa Pesch unterstützen Nicolas Leadvocals und die Stimmen verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen. Bei den Bühnenauftritten und manchen Videos mischt außerdem die Choreographin Marisa Akeny mit. Die Combo tritt also mal als Quartett und mal als Trio in Erscheinung.

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Die Teilnehmer Laing beim deutschen ESC-Vorentscheid bei der Probe auf der Bühne © NDR Foto: Rolf Klatt

Laing zeigen ihre Muskeln

Der erste Probentag in Hannover ist gelaufen. Den Auftakt machten Laing aus Berlin. Sie zeigten, wie man auf Hometrainern singen und seine Muskeln spielen lassen kann. mehr

Laing machen "Electric Ladysound"

Die Songs auf dem zweiten Album erzählen von Großstadtanonymität, der kuriosen Suche nach dem Richtigen und vom Schaulaufen im Fitnessstudio. Laings Charme resultiert aus dem Sprachwitz der Texte und der ansteckenden Spielfreude auf der Bühne. Dass Frauen-Power beim Vorentscheid begeistern können, zeigte sich erst im vergangenen Jahr beim Siegeszug des Damentrios Elaiza. Und Power haben die Frauen allemal. "Wir freuen uns sehr, im diesjährigen ESC-Vorentscheid antreten zu dürfen! Wir haben ja durch den Bundesvision Song Contest schon ein kleines bisschen Übung und fühlen uns jetzt gewappnet für den "großen Bruder" des BuviSoCo: der legendäre Grand Prix! Wir setzen auf unsere altbewährte Mischung aus Größenwahn und Minimalismus und hoffen, das Publikum damit zu überzeugen: Laing zeigen Muskeln!", heißt es von der Band vor dem Vorentscheid. Größenwahn und Minimalismus reichen dann allerdings doch nicht aus, um die Show zu gewinnen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 05.03.2015 | 20:15 Uhr

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