Stand: 28.03.2013 13:28 Uhr

"ESC ist moderner geworden"

Cascada sind gerade im Dauerstress: Tour, Promotermine und dann die Vorbereitungen für das ESC Finale am 18. Mai in Malmö. Sängerin Natalie Horler hat sich trotzdem Zeit genommen, uns ein paar Fragen zu beantworten.

Hast du dich vor deiner Teilnahme am Vorentscheid schon für den Eurovision Song Contest interessiert? Kennst du ihn vielleicht noch aus Kindertagen?

Natalie Horler: Ehrlich gesagt habe ich früher den Contest nicht so intensiv verfolgt wie in den letzten Jahren. Man hat natürlich immer Einiges mitbekommen, und ich erinnere mich daran zumindest die Finals geschaut zu haben, aber ich glaube, seit Lenas Teilnahme 2010 ist der ESC einfach moderner und ansprechender geworden.

Wann war der Moment, in dem du realisiert hast, dass du Deutschland beim Finale in Malmö vertreten und vor über 100 Millionen Zuschauern weltweit auftreten wirst?

Horler: Realisiert habe ich es eigentlich erst zu Hause, als die ganze Aufregung nachgelassen hatte. Aber wirklich verstehen, in welcher Situation ich mich gerade befinde, werde ich wahrscheinlich erst, wenn ich in Schweden bei der ersten Probe auf der Bühne stehe.

VIDEO: Deutschland: Cascada - "Glorious" (4 Min)

Wie ist es euch nach dem Vorentscheid ergangen? Hattet ihr überhaupt Zeit zum Feiern?

Cascada vor der Pressekonferenz zum Vorentscheid mit Deutschlandflagge © NDR Foto: Rolf Klatt
Natalie Horler kurz nach ihrem Sieg bei "Unser Star für Malmö".

Horler: Nein, leider nicht. Wir sind nach dem Vorentscheid direkt in einem Nightliner-Bus nach Köln gefahren, um in einer TV Show (ARD Morgenmagazin, Anmerk. d. Redaktion) morgens früh aufzutreten. Von dort aus ging es dann direkt weiter nach Dänemark. Es hat sich jetzt zwar alles etwas beruhigt, aber bis zum großen ESC Finale werde ich mich wahrscheinlich nicht richtig entspannen können - dafür ist es einfach zu wichtig.

Ihr seid in Europa sehr erfolgreich. Welche Dimension hat für dich eure Teilnahme am ESC-Finale im Mai in Malmö? Bist du da eher unaufgeregt – weil "alter Hase" im Musikgeschäft – oder kommt bei dem Gedanken doch eher Lampenfieber auf?

Horler: Ich bin leider immer aufgeregt, egal wie oft ich schon aufgetreten bin! Das kann ein Vorteil aber auch ein Nachteil sein - ich persönlich mag das Gefühl von Nervosität nicht, aber das Adrenalin lässt mich auch konzentrierter sein. Wenn ich nur daran denke, auf dieser riesigen Bühne zu stehen und zu wissen, dass 140 Millionen Menschen zuschauen werden, kommt natürlich schon ein Gefühl von Schmetterlingen im Bauch auf.

Wie schätzt du deine Chancen beim Finale in Malmö ein? Glaubst du, dass deine Chancen größer sind als die der Newcomer, weil du im Ausland schon so bekannt bist?

Cascada auf der Bühne zum deutschen Vorentscheid "Unser Song für Malmö". © NDR Foto: Rolf Klatt
Cascada sind bis zum finale im Mai nahezu permanent auf Tour.

Horler: Nein, ich glaube nicht, größere Chancen zu haben als ein Newcomer. Die vergangenen Jahre des Contests belegen das auch. Trotzdem möchte ich unbefangen an das Ganze herangehen und versuchen, nicht an die Platzierungen zu denken. Da macht man sich doch nur verrückt. Ich denke, in Malmö hat jeder die gleichen Chancen, und man kann ohnehin nur sein Bestes geben und hoffen, dass es ein guter Auftritt wird und den Zuschauern gefällt.

Wie bereitest du dich auf die große Show in Malmö vor? Erwartet uns die gleiche Performance und ein ähnliches Outfit oder willst du es in Malmö ganz anders machen als beim Vorentscheid?

Horler: Wir sind gerade dabei die Show zu planen und zu überlegen, wie wir sie gestalten könnten. Aber das ist alles noch in Arbeit. Die Performance werden wir sicherlich nicht grundlegend verändern, das Outfit schon. Das wäre ja langweilig, wieder das gleiche Kostüm anzuziehen, das jeder schon vom Vorentscheid kennt. Ich freue mich darauf, was anderes auszuprobieren.

Was sagst du zu der Diskussion rund um die Jurywertung? Findest du die Aufregung berechtigt?

Horler: Ich konnte das Ganze nicht verstehen. Ich finde, die Bewertung ist völlig fair abgelaufen.

Wie findest du die Regel, dass die Startplätze für die Halbfinals und das Finale nicht mehr ausgelost, sondern nach dramaturgischen Gesichtspunkten festgelegt werden?

Horler: Es macht schon Sinn, den Ablauf so optimal zu gestalten wie möglich, damit das Publikum Spaß hat, die Show anzuschauen. Ob jemand dadurch einen Vor- oder Nachteil hat, wage ich zu bezweifeln.

Wie geht es in nächster Zeit weiter? Seid ihr bis Mai permanent auf Promotour durch Europa?

Horler: Wir touren gerade sowieso und haben viele Auftritte – die Promo-Termine kommen jetzt noch hinzu. Deshalb wird es vielleicht etwas stressig, aber definitiv eine aufregende Zeit werden.

In deinem Vorstellungsvideo hast du fleißig Schwedisch gelernt. Wirst du bis Mai deine Sprachkenntnisse weiter ausbauen können?

Horler: Ich versuche es, aber werde es lieber nicht versprechen! Ich finde es schön, zumindest ein paar Worte zu lernen, wenn man in ein fremdes Land reist und dort einige Zeit verbringt. Vermutlich werde ich mir bis dahin noch einen kleinen Spickzettel mit den wichtigsten Wörtern schreiben.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 18.05.2013 | 21:00 Uhr