Stand: 01.05.2014 10:00 Uhr

Madeline Juno: Ein Schwarzwälder Stimmwunder

Liebe tut manchmal so verdammt weh. Davon kann auch Madeline Juno im wahren Wortsinn ein Lied singen. In ihrem Song "Error" verarbeitet die junge Frau aus dem Schwarzwald so herzzerreißend eine zerbrochene Beziehung, dass man sie am liebsten in den Arm nehmen würde. Die 1995 geborene Madeline Juno selbst nennt ihre Musik "Heart-Core", weil sie von Herzen kommt und auch genau dort hinein trifft. Dabei hat die junge Frau mit den langen braunen Haaren wenig Anlass traurig zu sein: Das Video zu ihrem Herzschmerz-Titel hat Anfang 2014 mehr als eine Million Klicks auf YouTube und ist Titelsong des Kino-Erfolgs "Fack Ju Göhte". Für die Singer-Songwriterin geht es also ziemlich steil nach oben.

Warum sich also nicht mal größere Ziele setzen und den Eurovision Song Contest anvisieren? Ein Versuch ist es zwar wert, beim deutschen Vorentscheid 2014 reicht es für das Stimmwunder aber leider nicht für das Ticket nach Kopenhagen. Obwohl Madeline bei den Buchmachern zwischenzeitlich auf Platz zwei klettert, scheidet sie bei der Show in Köln bereits in der ersten Runde aus. Für die junge Sängerin ist damit in Sachen Song Contest aber noch längst nicht Schluss. Sie darf trotzdem nach Kopenhagen reisen und zwar als Mitglied der deutschen Jury - vielleicht ein kleiner Trost für den zerplatzen Traum, selbst beim ESC zu starten.

Ein Mädchen mit Musik im Blut

Die Geschichte der Sängerin, die mit bürgerlichem Namen Madeline Obrigewitsch heißt und Maddy genannt wird, liest sich wie eine Blitz-Karriere. Tatsächlich arbeitet der Teenager aber schon seit vielen Jahren hart an sich und seiner musikalischen Zukunft. Musik ist etwas, das in Madelines Familie nicht nur aus dem Lautsprecher der Stereoanlage kommt. Als Tochter eines Schlagzeugers und einer Pianistin erlernt sie früh ein Instrument.

Im Alter von sechs Jahren gibt ihre Mutter ihr Keyboardunterricht, später kommt Klavier dazu. Mit zwölf greift Maddy dann zur Gitarre - und schreibt von nun an eigene Songs. Als sie zum ersten Mal eines ihrer Stücke im Internet veröffentlicht, ist sie 14 Jahre alt.

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Madeleine Juno im Interview bei den Proben zum deutschen Vorentscheid 2014. © NDR/Rolf Klatt Foto: Rolf Klatt

"Ich habe Sau-Respekt"

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Vom Schwarzwald in die bunte Musikwelt

Madelines Berufswunsch steht schon früh fest und ist wenig überraschend: Sie will Musikerin werden. Selbst glaubt sie zwar nicht daran, es tatsächlich aus dem kleinen Ort im Schwarzwald nach oben schaffen zu können, doch Ehrgeiz und Fleiß zahlen sich aus. Ein Produzent entdeckt eines der im Keller ihres Elternhauses aufgenommenen Videos und ist begeistert. Anfang 2013 unterschreibt die Nachwuchsmusikerin einen Plattenvertrag bei Universal. Und dann geht es so richtig los: Madeline zieht von zu Hause aus und gründet eine Band. Als erste Single erscheint im November 2013 "Error" im Handel. Im Frühjahr 2014 folgt ihr Debütalbum "The Unknown" - in dem vier Jahre Arbeit stecken. Und auch auf der Bühne kommt Madelines Karriere in Schwung. Sie geht als Vorband mit Philipp Poisel auf Tour und erhält Einladungen für TV-Shows.

Kreativ in traurigen Momenten

Die Ideen für ihre Texte und Melodien kommen Madeline Juno meist, wenn sie traurig ist. Genau wie "Error" entstehen fast alle ihre Songs in Situationen, in denen es ihr nicht besonders gut geht. Positive Emotionen hemmen ihre Kreativität, sagt die Künstlerin über sich selbst. Bleibt also zu hoffen, dass die Sängerin mit dem erfreulichen Verlauf ihrer Karriere zwar zufrieden ist, ihr vor lauter Glück aber auch nicht die Ideen für weitere Songs ausgehen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.03.2014 | 20:15 Uhr

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