Eimear Quinn
"The Voice", 1996 in Oslo (Finale) (1. Platz, 162 Punkte)
Stand: 17.11.2014 16:53 Uhr

Irland: Eimear Quinn

Eimear Quinn beim Grand Prix d'Eurovision 1996 © NDR
Eimear Quinn mit ihrem Song "The Voice" erhält 162 Punkte und siegt mit großem Vorsprung vor Norwegen.

Ist da ein Engel in die Multifunktionshalle Spektrum 1996 in Oslo geschwebt? Lange blonde Haare, weißes Kleid - pur und unschuldig steht die 23-jährige Eimear Quinn auf der ESC-Bühne und singt mit glockenklarem Klang ihren Folksong über eine alles umfassende Kraft: "The Voice". Der Titel ist Programm. Quinns helle, hohe Stimme trifft die Jury mitten ins Herz. Mit eindeutigem Vorsprung wählt sie die Irin vor der Norwegerin Elisabeth Andreassen auf den ersten Platz. Damit geht der Siegerpokal zum vierten Mal in fünf Jahren an den Inselstaat - ein sensationeller Rekord.

Tradition ist Trumpf

Mit "The Voice" setzt Eimear Quinn ganz auf die musikalische Tradition des Landes. Fiddle, Flöte die irische Trommel Bodhrán und das Saiteninstrument Bouzouki begleiten Quinns ätherischen Gesang und liefern den typischen Folksong-Sound. Dass es die Sopranistin damit bis ganz nach oben schafft, war nicht vorauszusehen. Bis dato punkteten alle irischen Sieger mit Popmusik - von Dana über Johnny Logan bis hin zu Paul Harrington und Charlie McGettigan. Doch Pop war nie Quinns Sache. Sie mag es lieber klassisch oder eben volkstümlich.

Früh übt sich

Bereits mit vier Jahren geht das in Dublin geborenen Gesangstalent in einen Chor - und legt damit den Grundstein für die berufliche Laufbahn. Als Fünfzehnjährige beginnt Eimear Quinn mit Gesangsunterricht und bleibt ihrer Leidenschaft auch nach der Schule treu. Sie studiert Musik und wird 1995 Mitglied in dem renommierten keltischen Kammerchor Anúna. Ein wichtiger Schritt für die Karriere, der ihr letztlich die ESC-Teilnahme beschert.

Zufall oder Fügung?

1995 performt Eimear Quinn auf einem Weihnachtskonzert des Anúna-Chors als Solokünstlerin ein Lied des bekannten irischen Komponisten Brendan Graham. Beim ESC 1994 war der Tonkünstler für den Siegertitel "Rock'n'Roll Kids" verantwortlich. Auch 1996 will Graham den irischen Beitrag für den Contest liefern und hat ihn bereits in der Schublade - nur eine passende Interpretin fehlt noch. Als er Eimear Quinn singen hört ist ihm klar: Diese Stimme ist genau die richtige für "The Voice". Ein Glückstreffer. Eimear Quinn gewinnt den Wettbewerb und beschert dem Komponisten seinen zweiten ESC-Sieg.

Nach dem großen Triumph tourt die Sängerin erfolgreich durch Europa, Australien und USA. International kann sie sich zwar nicht dauerhaft behaupten, doch in Irland hat Eimear Quinn nach wir vor als Sängerin und mittlerweile auch als Komponistin Erfolg.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 18.05.1996 | 21:00 Uhr

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