Koza Mostra & Agathonas Iakovidis
"Alcohol Is Free", 2013 in Malmö (Finale) (6. Platz, 152 Punkte)
Stand: 19.05.2013 02:59 Uhr

Griechenland: Koza Mostra & Agathonas Iakovidis

von Anja Kelber

So ganz sicher war man sich in Athen zunächst nicht, ob man 2013 überhaupt würde teilnehmen können am Eurovision Song Contest. Länder wie Portugal und die Slowakei sagten aus Sorge vor den Kosten ab und auch das krisengeplagte Griechenland musste erst einmal rechnen. Schließlich wurde nach einem Sponsor gesucht - und im privaten Sender MAD-TV gefunden. Erstmals in der griechischen ESC-Geschichte fand der Vorentscheid 2013 nicht im staatlichen ERT statt.

VIDEO: Koza Mostra & Agathonas Iakovidis - "Alcohol Is Free" (3 Min)

Lauter Sterne in Athen

Die Privaten gingen dafür richtig in die Vollen: Neben den vier Anwärtern auf das Ticket nach Malmö traten im Rahmenprogramm internationale ESC-Gewinner wie Alexander Rybak(2009), Dima Bilan (2008) undRuslana(2004) auf.Vicky Leandros (1972) und Helena Paparizou (2005) präsentierten ein Duett - und das ist nur eine Auswahl. Lauter Sterne in Athen.

Aber eine verrückte Show hatte der Sender ja schon im Titel versprochen: "Eurosong 2013 - A Mad Show". Und tatsächlich mag sich am Ende so mancher Beobachter verwundert die Augen gerieben haben, als feststand, wer die Hellenen beim Eurovision Song Contest in Malmö vertritt. Kein Beau wie Sakis Rouvas, der griechische Superstar und zweimalige ESC-Teilnehmer. Kein langhaariges griechisches Popsternchen wie Kalomira. Keine weißen Hemden und keine kurzen Röckchen.

Balkan-Beats im Schottenrock

Koza Mostra & Agathonas Iakovidis © ERT Foto: Harris Farsarakis
Harte Hunde? Nein, coole Jungs: Koza Mostra und Agathonas Iakovidis (2.v.l.).

Moment: keine kurzen Röckchen? Das stimmt nicht ganz. Denn die sechs Männer von Koza Mostra, die für Griechenland nach Malmö reisten, traten allesamt im karierten Kilt auf. Begleitet wurden die Pseudoschotten, die ihre Band erst 2011 gründeten, vom Folksänger Agathonas Iakovidis an der Mpaglamandaki. Der 58-Jährige veröffentlicht schon seit 1977 Platten. Bei seiner ESC-Premiere sorgte er mit seinem traditionellen Saiteninstrument gleich zum Auftakt für Tavernenflair. Und das musste er auch, immerhin heißt der Song "Alcohol Is Free". Die von Ilias Kozas und Stathis Pachidis geschriebene Ode an den Ouzo sangen sie allerdings auf Griechisch - und zwar zu fetten Balkan-Beats. Akkordeon, Trompete, Schlagzeug: Koza Mostra lieferten Ska à la Athen und hatten dabei jede Menge Spaß.

Alkohol ist (k)eine Lösung

Nur: Wo sollte das hinführen? Griechenland ist seit 1974 beim Grand Prix dabei und gewann einmal den Contest: im Jahr 2005 mit Helena Paparizous Song "My Number One". Auch ansonsten sind die Griechen erfolgsverwöhnt, sie galten stets als Top-Ten-Kandidat. BisEleftheria Eleftheriou im vergangenen Jahr nur den 17. Platz belegte. Was würde es also 2013 werden?

Tja, es gab einfach Ouzo für alle - und das garantierte ihnen im teuren Schweden tatsächlich wieder eine Platzierung unter den ersten Zehn - nämlich Platz sechs. Eigentlich ist Alkohol ja keine Lösung. Bei den Griechen hat es jedoch erschreckend gut funktioniert. Jámas!

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 18.05.2013 | 21:00 Uhr

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