Sam Ryder (Großbritannien) mit "Space Man" auf der Bühne in Turin. © eurovision.tv/EBU Foto: Corinne Cumming
Sam Ryder
"Space Man", 2022 in Turin (Finale) (2. Platz, 466 Punkte, davon 283 Jurypunkte)
Stand: 15.05.2022 02:28 Uhr

"Space Man" Sam Ryder fliegt für Großbritannien auf Platz 2

Mit Sam Ryder schickte Großbritannien (UK) 2022 einen der angesagtesten Künstler zum ESC nach Turin. Mit Platz 2 holte er den ersten Podestplatz für das Vereinigte Königreich seit Jessica Garlick 2002.

Als zu Beginn der Corona-Pandemie die Musiker keine Konzerte mehr geben dürfen, nutzt Sam Ryder die Gunst der Stunde und veröffentlicht Cover-Versionen von Lewis Capaldi, Rihanna oder Hozier im Internet. Dabei fällt neben seiner außergewöhnlichen Stimme vor allem auch seine positive Ausstrahlung und seine Ansprache auf. Schnell folgen Ryder mehr als zwölf Millionen Fans allein auf dem Videoportal TikTok. 2020 ist er damit der erfolgreichste Künstler aus Großbritannien auf der Plattform - noch vor Dua Lipa und Liam Payne. Insgesamt hat der 32-Jährige mehr als 16 Millionen Abonnenten auf seinen Social-Media-Kanälen. Auch internationale Stars wie Justin Bieber, Alicia Keys oder Elton John zählen zu seinen Fans und teilen seine Videos.

VIDEO: Großbritannien - Sam Ryder · "Space Man" | Finale (3 Min)

Sam Ryder wächst in Essex auf

Sam Ryder Robinson kommt am 25. Juni 1989 in der Kleinstadt Malden in der Grafschaft Essex zur Welt. 2009 beginnt er als Sänger und Gitarrist zu arbeiten. Viele Jahre lang spielt und singt er in diversen Bands, wie Blessed By A Broken Heart oder Close Your Eyes. Sam Ryder lebt eine Zeit lang auf Hawaii; betreibt außerdem einen Coffeeshop, bis er sich schließlich für eine Solokarriere entscheidet - mit Erfolg.

Chartstürmer mit "Whirlwind" und "Tiny Riots"

Nach seinem Durchbruch im Netz werden auch Plattenfirmen auf den charismatischen Sänger mit der Kopfstimme aufmerksam. Er unterschreibt einen Vertrag bei Parlophone Records Limited. Anfang 2021 veröffentlicht er seine Debütsingle "Whirlwind", sie klettert bis an die Spitze der weltweiten iTunes-Charts. Nicht weniger erfolgreich ist auch seine zweite Auskoppelung "Tiny Riots". In seinem ersten Solojahr übertrifft Ryder die Marke von 16 Millionen Streams auf Spotify. Darüber hinaus spielt er Konzerte vor bis zu 43.000 Musikfans.

BBC nominiert Sam Ryder intern

Die britische BBC hält sich lange zurück, mit ihren Plänen für den Eurovision Song Contest 2022. Schließlich trifft sie zusammen mit der Agentur Tap Music eine interne Auswahl: Die Entscheidung fällt auf Sam Ryder. Damit bestätigen sich Gerüchte, die im Vorfeld der Nominierung schon länger kursierten. Die Freude bei dem Sänger ist groß: "Ich bin ein Fan des Wettbewerbs, seit ich ein Kind war. Ich habe früher mit meinen Eltern, Großeltern und Freunden Partys veranstaltet, wir haben das zusammen geguckt", sagte er in einem dpa-Interview.

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Die Suche nach einem geeigneten Künstler habe mehrere Monate in Anspruch genommen, sagte Ben Mawson, Mitbegründer von Tap Music, rückblickend über den Auswahlprozess. Mit der Entscheidung hätten sie es sich nicht leicht gemacht. Dann sei die Wahl auf Sam Ryder gefallen, weil er eine außergewöhnliche Stimme und einen wundervollen Song habe, der so viele Referenzen auf klassische, britische Musik-Einflüsse beinhalte.

"Space Man": Hommage an Mercury und Bowie

Mit dem Song ist Sam Ryders Titel "Space Man" gemeint. Er ist in Zusammenarbeit mit Songwriterin Amy Wadge entstanden, die unter anderem mit Ed Sheeran "Thinking Out Loud" geschrieben hat. Über den "Space Man" sagte Sam Ryder zur dpa: "Ich zolle damit meinen Helden Tribut: Freddie Mercury, David Bowie, Elton John. Obwohl es absolut kein harter Rocksong ist, gibt es Elemente, die eine Hommage an das Genre sind."

Sam Ryder beendet Großbritanniens lange ESC-Flaute

In Turin war Sam Ryder als britischer Kandidat für das Finale des ESC am 14. Mai gesetzt. Dort brachte er einen fulminanten Auftritt auf die Bühne des PalaOlimpico, gewann das Juryvoting und wurde am Ende hinter dem Kalush Orchestra Zweiter. Für Großbritannien war das Ergebnis ein großer Erfolg. Hatte das Big-Five-Land doch seit Jade Ewens fünftem Platz im Jahr 2009 nicht einmal mehr einen Top-Ten-Platz feiern können. Der letzte Podestplatz lag sogar 20 Jahre zurück. 2002 war Jessica Garlick in Tallinn mit "Come Back" Dritte geworden.

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Ergebnis Großbritannien (UK) © NDR

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 14.05.2022 | 21:00 Uhr

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