Stand: 01.11.2016 15:47 Uhr

Hohe ESC-Kosten: Ukrainischer TV-Chef tritt zurück

Der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens, Surab Alassanija, spricht auf einer Pressekonferenz. © dpa Foto: Sergey Dolzhenko
TV-Chef Alassanija will die hohen ESC-Kosten nicht mittragen.

Zu hohe Kosten für den ESC in Kiew: Der Chef des ukrainischen Staatsfernsehens, Surab Alassanija, hat seinen Rücktritt eingereicht. Es bleibe nach Abzug der Kosten für das TV-Großereignis zu wenig Geld für andere Projekte, begründetet er seine Entscheidung. Dazu fand er deutliche Worte: "Regierung, meinst du das ernst?", schrieb er in seiner Rücktrittserklärung. Zuvor hatte die Regierung 16 der 43 Millionen Euro des Senderbudgets für den ESC vorgesehen. Weitere 7,1 Millionen Euro für Infrastruktur sagte die Stadt Kiew zu.

Klitschko: "Die Situation ist ernst"

Jamala aus der Ukraine hält den ESC-Pokal und eine Flagge in die Höhe. © NDR/eurovision.tv Foto: Andres Putting (EBU)
Jamala hat den ESC in die Ukraine geholt. Regierung und die Stadt Kiew planen nun ein Riesen-Event.

Es müsse schnell ein Nachfolger gefunden werden, forderte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko. "Die Situation ist ernst." Alassanija war nach dem Machtwechsel 2014 zum Generaldirektor des Staatsfernsehens ernannt worden. In der Ukraine soll ein öffentlich-rechtliches Fernsehen nach dem Vorbild von ARD und BBC geschaffen werden. Den Fernsehmarkt in der Ex-Sowjetrepublik dominieren Privatsender mit Verbindungen zu Oligarchen.

Die Ukraine hatte den ESC bereits 2005 organisiert. Nach dem Sieg von Jamala in Stockholm ging das Austragungsrecht erneut an das Land.

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Der Dnjepr bei Kiew © picture-alliance/dpa

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