Malmö im März - zwei Monate vor dem ESC. © NDR Foto: Jan Borree

Voting, Big-Five-Auftritte, Startplätze: Die Änderungen beim ESC 2024

Stand: 22.04.2024 14:24 Uhr

Für den Eurovision Song Contest 2024 in Malmö gelten gleich drei neue Regeln. Diese betreffen die Startreihenfolge und das Voting im Finale sowie die Halbfinalpräsentation der Big-Five-Länder.

Die Startplätze der Acts im Finale sorgen immer wieder für Diskussionen. In den vergangenen zwei Jahren war die Final-Reihenfolge auf den Unmut vieler Fans gestoßen, nachdem mehrere stilistisch ähnliche Acts unmittelbar nacheinander aufgetreten sind. In den letzten Jahren haben die qualifizierten Länder aus den Halbfinals und die Big Five ausgelost, in welcher Hälfte des Finales sie auftreten. Die Produzenten der Show entschieden dann, von welcher Position in der ersten Hälfte (1 bis 13) beziehungsweise in der zweiten Hälfte (14 bis 26) sie starten.

Los entscheidet über zwölf Startpositionen

Nun hat die Europäische Rundfunkunion reagiert und eine neue Regelung gefunden. Ab diesem Jahr bestimmen die Produzenten der Show die Startposition für nur noch etwa die Hälfte aller Finalacts. Für 25 der 26 Teilnehmer - Startplatz 1 für Schweden als Gastgeberland wurde bereits im März ausgelost - entscheidet das Los, ob sie in den Kategorien "erste Hälfte", "zweite Hälfte" oder "Producer's Choice" landen. Für die beiden Hälften werden jeweils sechs Plätze ausgelost, 13 werden über die Producer's Choice vergeben. Bekommt ein Land diese Kategorie, können die Showproduzenten die Startposition des jeweiligen Acts frei wählen.

Zeitplan der Auslosungen

  • Big Five: Samstag, 4. Mai, nach der zweiten Probe (live während eines Reddit AMA)
  • Zehn Gewinneracts aus dem ersten Halbfinale: Dienstag, 7. Mai, im Anschluss an die Show (live auf TikTok)
  • Zehn Gewinneracts aus dem zweiten Halbfinale: Donnerstag, 9. Mai im Anschluss an die Show (live auf TikTok)

Laut dem schwedischen Sender SVT stellen die Produzenten der Show die endgültige Startreihenfolge für das Finale in den frühen Morgenstunden des 10. Mai zusammen.

Wettbewerbsbedingungen sollen fairer werden

Wem die Vorstellung der Big-Five-Länder bisher zu kurz gekommen ist, der darf nun allen Grund zur Freude haben, denn die Acts aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und dem Vereinigten Königreich werden zum allerersten Mal ihre Songs während der Halbfinal-Shows live performen. Während in den Jahren zuvor nur kurze Ausschnitte aus den Proben gezeigt wurden, können die Kandidatinnen und Kandidaten dieser fünf Länder nun zwischen den Halbfinal-Acts ihre Lieder vollständig präsentieren. Gleiches gilt auch für das Gastgeberland Schweden. Da Deutschland, Schweden und das Vereinigte Königreich im ersten Halbfinale abstimmberechtigt sind, treten die Acts aus diesen Ländern dort auch auf. Frankreich, Italien und Spanien stimmen im zweiten Halbfinale ab und müssen sich mit ihren Auftritten bis dahin gedulden.

Einer der Gründe für diese Änderung sei der Wunsch nach faireren Wettbewerbsbedingungen für die Big-Five-Länder, da "sie nun die Möglichkeit haben, im Halbfinale 'echt' auf der Bühne zu stehen", sagt Ebba Adielsson, ausführende Produzentin des Eurovision Song Contest in Malmö. Zudem sei diese Änderung "sowohl für das Publikum in der Arena als auch für die Zuschauer zu Hause ein Gewinn", da sie so alle in diesem Jahr gegeneinander antretenden Acts bereits vor dem Finale live sehen können.

Neuer Ablauf des Votings im ESC-Finale

Am Finalabend werden die Fans die Möglichkeit haben, kurz vor dem ersten Auftritt des Abends mit dem Voting zu beginnen. So können sie bereits während des Auftritts ihres Favoriten für ihn abstimmen, ohne darauf warten zu müssen, dass alle Acts performt haben. Fans aus Ländern, die in diesem Jahr nicht teilnehmen, können knapp 24 Stunden vor Beginn jeder Show abstimmen. Für sie wird das Online-Voting bereits nach dem "second dress rehearsal" der beiden Halbfinale und des Finales (Beginn: jeweils am Vorabend um 21 Uhr) geöffnet - und bleibt bis zum Beginn der Livesendungen offen. Durch diese Änderung wolle man das Publikum von Anfang an in die Sendung miteinbeziehen, sagt Ebba Adielsson.

Martin Österdahl, Supervisor des Eurovision Song Contest, zeigt sich von den Änderungen ähnlich begeistert wie Adielsson. Der Eurovision Song Contest entwickele sich ständig weiter und verspreche in diesem Jahr mit mehr Liveauftritten und neuen Abstimmungsmöglichkeiten "die bisher aufregendste Ausgabe zu werden".

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