Zweites ESC-Halbfinale: Diese zehn Acts ziehen ins Finale ein
Auch die zweite Show des Eurovision Song Contest 2025 ist in Basel gelaufen. Zehn der 16 Acts des zweiten ESC-Halbfinales haben sich für das Finale am Samstag qualifiziert. Auch Deutschland durfte abstimmen.
Am Donnerstagabend haben die letzten 16 Länder und ihre Acts in der St. Jakobshalle um den Einzug ins große ESC-Finale gekämpft. Zehn von ihnen haben das Publikum überzeugt und können jetzt auf einen Sieg beim Eurovision Song Contest hoffen. In den Halbfinalen stimmen nur noch die Zuschauer ab. Das Juryvoting in den Semis wurde 2023 abgeschafft.
Diese Acts haben sich für das Finale qualifiziert
- Finnland: Erika Vikman - "Ich komme"
- Österreich: JJ - "Wasted Love"
- Malta: Miriana Conte - "Serving"
- Luxemburg: Laura Thorn - "La poupée monte le son"
- Dänemark: Sissal - "Hallucination"
- Litauen: Katarsis - "Tavo Akys"
- Armenien: Parg - "Survivor"
- Israel: Yuval Raphael - "New Day Will Rise"
- Lettland: Tautumeitas- "Bur man laimi"
- Griechenland: Klavdia - "Asteromata"
Ausgeschieden im zweiten Halbfinale 2025
- Australien: Go-Jo - "Milkshake Man"
- Montenegro: Nina Žižić - "Dobrodošli"
- Irland: Emmy - "Laika Party"
- Georgien: Mariam Shengelia - "Freedom"
- Tschechien: Adonxs - "Kiss Kiss Goodbye"
- Serbien: Princ - "Mila"
Mitfavorit Österreich setzt auf Film noir
JJ aus Österreich gilt als Mitfavorit auf einen ESC-Sieg, und er zieht wie seine ärgsten Konkurrenten Schweden ins Finale ein. Die Inszenierung zur Pop-Oper "Wasted Love" ist ein komplettes Kontrastprogramm zum lustigen Sauna-Song. Wie in einem dramatischen Film noir kämpft der 24-jährige Countertenor in einem improvisierten Segelboot ums Überleben auf rauer See. Ein Sinnbild für unerwiderte Liebe. Ins Finale zieht auch Erika Vikman ein. Neun Jahre hat die Finnin in der Schule Deutsch gelernt, in Basel tritt sie mit dem zweideutigen Titel "Ich komme" an. Dazu absolviert sie einen wilden Ritt in luftiger Höhe auf einem Mikro, das hinten Feuer speit. Oh lala.
Dystopisches Litauen und märchenhaftes Lettland
Sperrig und düster: So klingt "Tavo Akys" von Katarsis. Dass die litauische Band mit dem charismatischen Sänger Lukas Radzevičius ins Finale einzieht, ist durchaus überraschend. Aber verdient. So dystopisch die Alternative-Rockband auch klingen mag, der Song über traurige Tänze und schmerzhafte Trennungen in Landessprache ist eine wohltuende Abwechslung zwischen den beliebigen und manchmal enervierenden Popsongs.
Neben Litauen schafft es auch Lettland ins Finale - damit stehen alle drei baltischen Staaten im Finale. Tautumeitas entführen uns in ihr märchenhaftes Feenland. Ihr komplett auf Lettisch gesungenes Lied "Bur man laimi" bedeutet so viel wie "Bring mir Glück". Eine selbsterfüllende Prophezeiung im positiven Sinne.
Sissal erlöst Dänemark und Armenien überlebt dank Parg
Seit 2019 hat Dänemark kein Finale mehr erreicht. Und so trägt Sissal an diesem Abend eine schwere Bürde. Aber die sympathische Zweifach-Mama präsentiert mit "Hallucination" energetischen Skandi-Pop. Der Finaleinzug bleibt schließlich keine Sinnestäuschung, er wird wahr - und ist für unser Nachbarland die pure Erlösung. Das Halbfinale "überlebt" hat auch Parg. Seinen Song "Survivor" hat er mit neun Textern geschrieben. Gezeichnet von Dreck am freien Oberkörper besteht er seinen Kampf auf dem Laufband, inklusive Überlebensschrei. Da hat sich doch der ganze Einsatz mal gelohnt.
Abor & Tynna "ballern" erstmals auf der Bühne
Auch im zweiten Semi treten Big-Five-Länder auf, darunter auch Deutschland. Abor & Tynna präsentieren erstmals das Staging zu "Baller", das sich seit dem Vorentscheid weiterentwickelt hat. Dem Publikum in der Halle hat's gefallen. Es goutiert den Auftritt mit reichlich Applaus.
Hommage an Acts aus dem Jahrgang 2020
Außer Konkurrenz, aber musikalisch hochwertig ist der Auftritt von Acts, die 2020 beim ESC in Rotterdam antreten sollten. Doch wegen der weltweiten Corona-Pandemie fiel der Contest damals aus. Fünf Jahre später bekommen sie endlich ihren Auftritt: Gjon's Tears verwandelt sich zu "Répondez-moi" in einen Stuntman mit brennenden Armen. Ebenfalls "On Fire" sind The Roop, Sänger Vaidotas Valiukevičius hat sogar seinen weißen Rolli wieder hervorgeholt. Die Litauer wollten damals den ESC gewinnen - und hätten vermutlich genauso große Chancen gehabt wie der stimmgewaltige Schweizer. Ebenfalls auf der Bühne stehen Efendi mit "Cleopatra" und Destiny mit "All Of My Love". Alle vier durften 2021 nochmals antreten, allerdings mit anderen Songs.
26 Teilnehmer starten im Finale am Samstag
Neben den teilnehmenden Ländern durften als sogenannte Big-Five-Länder auch Deutschland, Frankreich und Großbritannien im zweiten Semi mit darüber abstimmen, welche Acts ins Finale kommen. Sie tragen die finanzielle Hauptlast des Eurovision Song Contests. Außerdem hat auch die Schweiz schon einen festen Platz im Finale. Im Finale am Samstag treten ab 21 Uhr 26 Länder und ihre Acts an.