Das EBU-Gebäude in Genf © EBU

Was ist die European Broadcasting Union (EBU)?

Stand: 15.02.2024 16:58 Uhr

Die European Broadcasting Union (EBU) ist ein Zusammenschluss öffentlich-rechtlicher Rundfunkanstalten. Sie schließt neben Europa auch sämtliche Anrainerstaaten des Mittelmeers ein, wodurch auch Rundfunkanstalten aus Nordafrika und dem Nahen Osten Mitglieder sind.

Auch Australien, das 2015 zum ersten Mal am ESC teilgenommen hat, ist assoziiertes Mitglied der EBU.
Die Hauptaufgabe der EBU besteht in der Koordination und Organisation des Programmaustauschs, in der Bereitstellung eines für diesen Zweck geeigneten Übertragungsnetzes sowie im Erwerb und in der Verwaltung von Übertragungsrechten an internationalen Ereignissen. Das Netzwerk der European Broadcasting Union besteht zurzeit aus 73 aktiven Mitgliedern (Sendern) aus 56 Ländern sowie 35 assoziierten Mitgliedern aus 21 Ländern. Die EBU stellt diesem Rundfunknetzwerk meist Nachrichtenbilder, aber auch Sportereignisse wie Olympische Spiele oder Fußballmeisterschaften, über bis zu 50 digitale Satelliten-Kanäle zur Verfügung.

Weltweites Programm für über 600 Millionen Zuschauer

1953: Krönunszeremonie für Elizabeth II. © picture alliance / Everett Collection
Die Krönungszeremonie für Elizabeth II. 1953 in London war die erste Live-Übertragung der EBU.

1950 gründeten westeuropäische Fernseh- und Rundfunkanstalten die EBU. 1993 verschmolz die EBU mit seinem osteuropäischen Pendant Organisation Internationale de Radiodiffusion et de Télévision (OIRT). Damit nicht jedes Land ein eigenes Kamerateam zu internationalen Events schicken muss, tauschen die Rundfunkanstalten ihr Material untereinander aus. Dieser Austausch erfolgt innerhalb der EBU unter der Bezeichnung Eurovision. Die Eurovision ist jährlich für weit über 100.000 Programmübertragungen verantwortlich (vorwiegend Nachrichten und Sport) und nach eigenen Angaben in der Lage, über 600 Millionen Zuschauer weltweit zu erreichen. Der Eurovision Song Contest ist nur eine von vielen Kooperationen.
Die erste Live-Übertragung der Eurovision (die damals noch nicht so hieß) war die Krönungszeremonie von Queen Elizabeth II. in London im Juni 1953. Etwa 300 Millionen Zuschauer weltweit verfolgten dieses erste mediale Großereignis.

Grand Prix war schon immer ESC

Die EBU richtete den ersten Eurovision Song Contest 1956 in Lugano/Schweiz aus. Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass der Grand Prix Eurovision de la Chanson im Zuge der Modernisierung des Wettbewerbs in Eurovision Song Contest umbenannt wurde. Das stimmt so nicht. Der Wettbewerb hieß schon immer Eurovision Song Contest - in den englischsprachigen Ländern. Da die EBU eine zweisprachige (Englisch und Französisch) Organisation ist, existierten beide Bezeichnungen gleichberechtigt nebeneinander. In Deutschland favorisierte man allerdings bis in die späten 1990er-Jahre die französische Bezeichnung. Erst seit 2004 in Istanbul wird die Show im Zuge eines einheitlichen Markenauftritts nur noch Eurovision Song Contest genannt.

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