Stand: 25.11.2014 09:00 Uhr

Akzeptanz statt Toleranz

In unserem Bewerber-Check gehen wir der Frage nach, wer von den Bewerbern es bis ins Clubkonzert schafft und damit die Chance auf die Wildcard beim deutschen Vorentscheid "Unser Song für Österreich" hat.

ESC-Experte Irving Wolther hat im Pool der Bewerber UNUS mit ihrem Song "Yalla (Gleiche Chancen immer)" entdeckt.

UNUS im Video zu "Yalla"
UNUS fordern: Akzeptanz statt Toleranz!

"Sport verbindet Menschen unterschiedlicher Religion, Herkunft, Hautfarbe und verschiedenen Alters. Gegen Rassismus müssen wir alle gemeinsam vorgehen und alle müssen mitziehen.“ Würg! Schon nach den ersten Sekunden des Videos der Antidiskriminierungsstelle des Bundes klicken die meisten User vermutlich weg. Deutschland ist für seine Gutmenschen-Beiträge beim ESC ja berüchtigt (Lasst uns bei den Händen fassen, über die Brücke gehen und die Welt mit einem bisschen Frieden zu einem besseren Ort machen, denn Träume sind für alle da... Tralalala), doch so viel erhobener Zeigefinger war wohl das letzte Mal in Kaja Ebsteins "Diese Welt" 1971 in Dublin zu hören ("Diese Welt hat das Leben uns geschenkt... Was werden soll liegt an dir“).

Nicht nur aufgewärmtes Wurst-Wasser

Das ist schade, denn wer tatsächlich bis zum Song von UNUS durchdringt, erlebt ein wirklich hörenswertes Stück Musik, das mit einer echten Botschaft aufzuwarten hat: "Respect all the people“! Hatten wir schon? Ist nur aufgewärmtes Wurst-Wasser? Keineswegs. Denn Conchitas Toleranzbotschaft kann und darf sich nicht alleine auf die LGBT-Community beziehen. Vor dem Hintergrund der Ereignisse in Köln und Kobane klingt der Appell "Wir brauchen Akzeptanz und nicht nur Toleranz“ wie das dringend erforderliche 2015er-Update von "Rise Like A Phoenix“. Und wenn UNUS mit ihrem Song nur einen Menschen dazu bringen, darüber nachzudenken, haben sie ihren Platz im Clubkonzert bereits mehr als verdient.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 05.03.2015 | 20:15 Uhr