Stand: 10.07.2013 14:26 Uhr

Eine kleine ESC-Premiere

Publikum bei einem Konzert © picture-alliance / photoshot
Zum ersten Mal werden die Fans 2014 an einem 10. Mai ein ESC-Finale anschauen.

Terminverschiebungen beim ESC hat es immer wieder gegeben die spektakulärste war im Jahre 1977, als das Festival eigentlich am 2. April gegeben werden sollte. Die BBC war nach dem Sieg von Brotherhood of Man (“Save Your Kisses For Me”) im Jahr zuvor verantwortlich und terminierte den ESC auf eben dieses Datum. Weil Bühnenarbeiter aber stetig um höhere Löhne streikten, fand die Chose schließlich erst am 7. Mai im Wembley Conference Center statt. Solche Aufwallungen aus der nichteurovisionären Welt hat es nie wieder gegeben – 1998 in Birmingham  hatten in Großbritannien die dortigen Gewerkschaften nicht mehr die Macht, mit irgendetwas zu drohen.

 Dass das dänische Fernsehen DR nun bekannt gab, nicht den 17. Mai 2014 als Finaltag zu nehmen (und entsprechend die Semifinaltage am 15. und 13. Mai), hat dem Vernehmen nach organisatorische Gründe. Die möglichen Orte Kopenhagen, Horsens, Herning - letztere Locations beide im provinziellen Jütland - fänden den 10. Mai als Tag des Grand Finals besser. Was die Magie von Zahlen anbetrifft, muss man sagen: An einem 10. Mai hat es noch nie ein Finale des ESC gegeben. Zum Mai als Monat überhaupt muss gesagt werden, dass er - abgesehen vom Debüt des Gran Premio della Canzone (so der Originaltitel) 1956 in Lugano am 24. Mai - zunächst stets im März und später bis in die frühen 80er-Jahre weitgehend im April abgehalten worden ist. Seither ist es stets der fünfte Monat des Jahren, der den Korridor für den Song Contestbildet.

In den vergangenen 14 Jahren gab es den ESC stets zwischen Mitte und Ende Mai. Am 12. Mai war das bislang früheste Datum - 2000 in Stockholm und 2007 in Helsinki. Der späteste Termin war der 29. Mai – 1999 in Jerusalem und 2010 in Oslo. Zum letzten Mal vergleichbar früh wie für 2014 geplant, wurde der ESC 1998 in Birmingham ausgetragen – am 9. Mai. Das war auch 1987 in Brüssel und 1992 in Malmö der Tag der Entscheidung. Dass die Terminverschiebung überhaupt eine Meldung wurde, liegt freilich daran, dass die European Broadcasting Union (in Person von Jan Ola Sand (Kopf des ESC bei der EBU) schon während eines noch laufenden ESC bekannt gibt, wann der nächste Song Contest zelebriert wird – so auch dieses Jahr in Malmö geschehen. Warum man diesen Termin im Vorwege bekannt gibt, erschließt sich mir nicht: Schon 2010 in Oslo gab man ein bestimmtes Wochenende bekannt, aber die ARD entschied sich für die Tage von Düsseldorf doch anders.

In Malmö hat sich niemand so recht die von Jan Ola Sand avisierten Daten notiert - man ahnte, dass möglicherweise Danmark Radio sie ändern werde. Und so geschieht es nun. Sagen ließe sich, dass die erste Probenwoche die mit dem 1. Mai sein wird, in den allermeisten Ländern des Eurovisionsraums ein Feiertag. Wenn es so wird wie in Malmö, darf damit gerechnet werden, dass das Pressezentrum am 2. Mai öffnet - Ein, so der deutsche Kontext, Brückentag. Und: Die Finalwoche wird mal wieder eine sein, an deren Ende nicht Pfingsten liegt. Mit anderen Worten: Die ESC-Saison ist von heute aus gesehen kürzer als sonst …

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 10.05.2014 | 21:00 Uhr