Stand: 14.06.2018 00:01 Uhr

Esther Ofarim feiert 77. Geburtstag

Esther Ofarim bei der Eröffnung der neunten Spielzeit im Hansa Varieteé Theater (Hamburg, 06.10.2016). © picture alliance / Geisler-Fotopress Foto: gbrci/Geisler-Fotopress
Esther Ofarim blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück.

Als Esther Ofarim vom Schweizer Fernsehen gefragt wurde, ob sie für die Eidgenossen am Eurovision Song Contest teilnehmen wolle, war sie in ihrer Heimat Israel schon ein Star. Sie wollte in der Tat gern zum prestigeträchtigen Eurovisionsfestival, es sollte ihre wachsende Bekanntheit in Europa noch steigern. Und mit dem Titel "T’en vas pas" ging sie schließlich am 23. März 1963 an den Start und landete am Ende auf dem zweiten Platz hinter dem dänischen Duo Grethe und Jörgen Ingmann mit ihrer "Dansevise". Nach diesem Grand Prix war sie in vielen Ländern wirklich eine kleine Berühmtheit. Am 13. Juni feierte die Sängerin ihren 77. Geburtstag.

Der Song Contest als Sprungbrett

In Deutschland nahm sie 1964 an den Deutschen Schlagerfestspielen mit "Schönes Mädchen" teil - dies schon mit ihrem Mann Abi Ofarim. Esther & Abi Ofarim - das war ein Duo, das früher in aller Welt bekannt war und geschätzt wurde. Hits wie "Cinderella Rockefella", "In The Morning" oder "Noch einen Tanz" profilierten sie als erstes Weltmusik-Folk-Duo globalen Zuschnitts.

Undatiert: Das Gesangsduo Esther und Abi Ofarim bei einem Auftritt in Deutschland. © dpa Foto: Wulf Pfeiffer
Esther & Abi Ofarim waren ein bekanntes Gesangsduo.

Esther Ofarim, die auch in dem deutschen TV-Straßenfeger "11 Uhr 20" eine Sängerin spielte,  verlegte sich nach der Trennung von ihrem Mann in den frühen 70er-Jahren auch aufs Theater, spielte in Hamburg am Schauspielhaus, etwa in Joshua Sobols Stück "Ghetto". Sie vernachlässigte aber keineswegs den Gesang. In Israel veröffentlichte über die Jahre eine Fülle von Alben. Ihr Ex-Mann Abi starb Anfang Mai 2018.

Kristallklare Stimme

Die seit Langem in Hamburg lebende Künstlerin bestach stets durch ihre kristallklare Stimme: kühl in der Intonation, stets eine Spur distanziert und in ihrer performativen Kunst immer ein wenig distanziert wirkend. Sie wäre fast nochmals beim ESC angetreten: 1997 auf Wunsch von Ralph Siegel, der ihr den Titel "Zeit" zugedacht hatte. Esther Ofarim und der Münchner Komponist konnten sich aber nicht über die Bedingungen einigen. So entging die Welt leider ein vermutlich kultiger Auftritt dieser großartigen Künstlerin. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!

Rückblick
Grethe und Joergen Ingmann verteten Dänemark 1963 beim Grand Prix und freuen sich über ihren 1. Platz © Polfoto

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | ESC Update | 30.06.2018 | 19:05 Uhr

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