Stand: 15.09.2008 11:37 Uhr

Neue Regeln für den ESC 2009

Mitte September haben sich in Moskau Vertreter europäischer Fernsehanstalten getroffen, um über den Eurovision Song Contest 2009 in der russischen Hauptstadt zu beraten. Wichtigstes Ergebnis der Diskussion: Die Jurys kommen zurück ins Finale. Nachdem eine Mehrheit der teilnehmenden Länder sich für diese Regelung ausgesprochen hatte, beschlossen die Teilnehmer der Reference Group am 13. September, dass 2009 in Moskau zusätzlich zu den Stimmen der Televoter aus ganz Europa auch nationale Jurys über den ESC-Sieger mitentscheiden. Unklar ist noch, welches Gewicht die Voten der Jurys für das Endergebnis haben sollen.

Svante Stockselius, Generalsekretär des Eurovision Song Contest für die EBU, sagte zu der Entscheidung: "Nichts ist demokratischer als eine Abstimmung der europäischen Zuschauer. Aber eine Jury hat die Möglichkeit, sich Lieder mehrfach anzuhören, bevor sie eine Entscheidung fällt. In Belgrad gab es Unterschiede zwischen dem Votum der Öffentlichkeit und dem der Back-up-Jurys. Wir glauben, dass eine Kombination die Show interessanter machen wird."

Hilfe gegen Nachbarschafts-Voting?

Mit dieser Entscheidung reagieren die Veranstalter auf die öffentliche Debatte um Nachbarschafts- und Diaspora-Stimmen bei der Punktevergabe in den vergangenen Jahren, erklärte Ruurd Bierman, Vorsitzender der Reference Group. Damit entscheiden sich die europäischen Veranstalter erstmals seit 1996 wieder für einen flächendeckenden Einsatz von Jurys beim ESC. In den folgenden Jahren war es teilweise den Ländern selbst überlassen gewesen, ob sie ihre Punkte von einer Jury oder den Zuschauern vergeben lassen wollten. Von 2002 an wurde des ESC-Sieger in einem reinen Televoting-Verfahren bestimmt. Erst im vergangenen Jahr hatten die Organisatoren wieder Jurys eingeführt, jedoch nur für die Halbfinal-Shows.

Die Regeln der Halbfinals bleiben bestehen wie 2008: Die ersten neun Plätze werden durch das Votum der Zuschauer bestimmt. Parallel vergibt eine Back-up-Jury ihre Punkte. Platz zehn erhält derjenige Teilnehmer, der es im Televoting nicht unter die ersten neun geschafft hat, von der Jury jedoch auf einen vorderen Platz gewählt wurde. In Belgrad stimmten die Entscheidung von Jury und Televotern im ersten Halbfinale überein, im zweiten konnte die schwedische Sängerin Charlotte Perelli über die Jury ihren Platz im Finale sichern.

Bereits einen Tag zuvor hatte die Reference Group Moskau offiziell als Austragungsort für den ESC 2009 bestätigt. Auch der Veranstaltungsort, die Olympiski Arena, steht nun endgültig fest. Die Termine für den ESC 2009 sind der 12. Mai 2009 für das erste Halbfinale, am 14. Mai folgt das zweite Halbfinale und am Samstag den 16. Mai findet das große Finale in Moskau statt.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 16.05.2009 | 21:00 Uhr

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