2003: Eurovision Song Contest in Riga
Der 48. Eurovision Song Contest fand in der lettischen Hauptstadt Riga statt und sollte zum spannendsten und aufregendsten Finale seit Jahren werden. Zum ersten Mal nahmen 26 Länder am Song-Wettbewerb teil, ein neuer Rekord. In der Skonto-Olympiahalle und in ganz Europa erlebten die Zuschauer ein wahres Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der türkischen Sertab Erener ("Every Way That I Can"), Urban Trad ("Sanomi") aus Belgien und dem russischen Mädchen-Duo t.a.T.u. ("Ne wer, ne boisja, ne prosi").
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26. Platz: Jemini für Großbritanien mit "Cry Baby"
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25. Platz: Lynn Chircop für Malta mit "To Dream Again"
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24. Platz: F.L.Y. für Lettland mit "Hello From Mars"
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23. Platz: Karmen für Slowenien mit "Nanana"
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22. Platz: Rita Guerra für Portugal mit "Deixa-me Sonhar (Só mais uma vez)"
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21. Platz: Ruffus für Estland mit "Eighties Coming Back"
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20. Platz: Stelios Konstantas für Zypern mit "Feeling Alive"
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19. Platz: Lior Narkis für Israel mit "Words For Love"
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18. Platz: Louisa Baileche für Frankreich mit "Monts Et Merveilles"
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17. Platz: Mando für Griechenland mit "Never Let You Go"
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16. Platz: Mija Martina für Bosnien-Herzegowina mit "Ne Brini (Could It Be)"
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15. Platz: Claudia für Kroatien mit "Vise Nisam Tvoja"
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14. Platz: Oleksandr für die Ukraine mit "Hasta La Vista"
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13. Platz: Esther Hart für die Niederlande mit "One More Night"
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12. Platz: Lou für Deutschland mit "Let's Get Happy"
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11. Irland: Mickey Harte für Irland mit "We've Got The World"
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10. Nicola für Rumänien mit "Don't Break My Heart"
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9. Platz: Birgitta mit "Open Your Heart"
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8. Platz: Beth für Spanien mit "Dime"
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7. Platz: Ich Troje für Polen mit "Keine Grenzen - Zadynch Granic"
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6. Platz: Alf Poier für Österreich mit "Weil der Mensch zählt"
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5. Platz: Fame für Schweden mit "Give Me Your Love"
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4. Platz: Jostein Hasselgård für Norwegen mit "I'm Not Afraid To Move On"
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3. Platz: t.A.T.u. für Russland mit "Ne Ver, Ne Bojsia, Ne Prosi"
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2. Platz: Urban Trad für Belgien mit "Sanomi"
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1. Platz: Sertab Erenerfür die Türkei mit "Everyway That I Can"
Die Spannung sollte bis zum Schluss des Abends anhalten, denn im Abstimmungsverfahren entschied erst Slowenien als letztes Land über den Gewinner. Mit hauchdünnem Vorsprung (167 Punkte) schaffte es Sertab Erener vor Urban Trad (165 Punkte) und t.a.T.u. (164 Punkte).

"Every Way That I Can" hieß Sertab Ereners Sieger-Titel in Riga.
Die Siegerin war in der Türkei mit über vier Millionen verkauften Platten bereits ein großer Star. Neben Einsätzen als Background-Sängerin hatte sie bereits zwei Mal bei den nationalen Vorentscheidungen für den Grand Prix Eurovision teilgenommen. Mit dem auf Englisch gesungenen Titel "Every Way That I Can" brach sie mit der türkischen Tradition, beim ESC in der Landessprache anzutreten. In Griechenland, Schweden, der Türkei und vielen osteuropäischen Ländern belegte der Song wochenlang die Nummer 1 in den Charts. In Deutschland kletterte ihr Lied in die Top-20.
Ermutigt durch den internationalen Erfolg nahm sie 2004 das englischsprachige Album "No Boundaries" auf, das allerdings floppte. Für den Soundtrack von Fatih Akins Dokumentarfilm "Crossing The Bridge" sang sie 2005 eine Coverversion von Madonnas Song "Music".
Sprachspiele und ein 12. Platz

Lou vertrat Deutschland und landete mit "Let's Get Happy" nur auf dem 12. Platz.
Wie man ebenfalls mit Sprache als Stilmittel umgehen kann, zeigten beim Eurovision Song Contest die zweitplazierten Urban Trad aus Belgien. Der Text zu ihrem Song "Sanomi" bestand aus Fantasiewörtern, die niemand verstand. Die britischen Zuschauer taten sich ebenso schwer, das Ergebnis ihres Kandidaten-Duos Jemini ("Cry Baby") zu verstehen: Mit null Punkten landete es auf dem letzten Platz. Das gelang zuvor noch keinem Vertreter aus Großbritannien. Die Begründung: Viele Beobachter meinten, Jemini hätte man europaweit zu Sündenböcken gemacht, weil die britische Regierung kurz vorher ihre Teilnahme am Irak-Krieg bekannt gegeben hatte.
Mit großen Erwartungen war auch Lou aus Deutschland ins Grand Prix Rennen gegangen, die sich endlich ihren Eurovision-Traum erfüllen konnte. Doch am Ende gab es Selters statt Sekt: Mit ihrer Party-Hymne "Let's Get Happy" kam sie nur auf den 12. Platz, den sie sich mit dem punktgleichen Mickey Harte ("We've Got The World") aus Irland teilte .
Ralph Siegel, der auch diesmal wieder seine langerprobten Grand Prix Finger im Spiel hatte, musste sich somit einmal mehr mit einer zweistelligen Platzierung zufrieden geben.
