Stand: 14.04.2010 10:00 Uhr

Hape Kerkeling im Einsatz für den ESC

Als Schlagersängerin "Uschi Blum" gab Hape Kerkeling vor einiger Zeit zu, dass er sicher nicht Nein sagen würde, wenn man ihn - oder vielmehr sie - als deutsche Kandidatin zum Finale des Eurovision Song Contest schicken würde. Mit dem eigenen Auftritt auf der Grand-Prix-Bühne hat es bislang allerdings noch nicht geklappt.

VIDEO: Hape Kerkeling über seinen ESC-Traum (8 Min)

Hape und die "Twelve Points" von der Reeperbahn

Hape Kerkeling bei den Proben "Countdown für Oslo" 2010 auf dem Spielbudenplatz Reeperbahn in Hamburg. © picture alliance/Eventpress Foto: Eventpress/Struss
Hape Kerkeling: Ein Mann mit vielen Gesichtern ...

Dafür ging 2010 ein anderer Wunsch von Hape Kerkeling in Erfüllung: Von der Hamburger Reeperbahn gab der Moderator und Comedian die aus Deutschland vergebenen Punkte für die Finalteilnehmer nach Oslo durch. "Das war schon immer mein großer Traum. Einmal sagen 'Twelve points'- ich freue mich sehr darauf!", hatte Kerkeling zuvor zugegeben. Vor dem Spaß wartete aber die Arbeit: Als Präsident der deutschen Jury bewertete der Entertainer die ESC-Kandidaten während der Show höchstpersönlich. Zu 50 Prozent floss sein Urteil und das seiner vier Mitjuroren in die Vergabe der deutschen Länderpunkte ein.

Der Traum vom Eurovision Song Contest

Als Fan des Grand Prix hatte Hape Kerkeling schon oft mit dem Event zu tun. Von 1989 bis 1991 moderierte der in Recklinghausen geborene Entertainer den deutschen Vorentscheid. Vielen bekannt ist auch sein Auftritt als Figur "Florian Wurstbusch". In einer Grand-Prix-Parodie moderierte er in dieser Rolle 1987 aus der "Kantine von Bayer Leverkusen" die Punktewertungen des "107. Schlagerfestivals" und übersetzte sie in sehr fantasievolles Englisch und Französisch.

Auch dass er singen kann, bewies Hape Kerkeling im Zusammenhang mit dem Eurovision Song Contest häufiger. Er parodierte Nino de Angelos Auftritt beim Grand Prix 1989. Seine Version des Songs hieß dabei jedoch nicht "Flieger", sondern "Sieger". Bei der Grand-Prix-Gala 2006 betrat er erneut die Bühne, dieses Mal als Toto Cutugno, mit dessen Siegertitel "Insieme" von 1990.

Zahlreiche Fernseherfolge

Doch auch neben dem Grand Prix ist Hans-Peter Kerkeling, wie er eigentlich heißt, in viele Rollen geschlüpft. Dabei begann seine Fernsehkarriere ursprünglich mit einem Flop: 1977 bewarb der damals Zwölfjährige sich bei Loriot für die Rolle des Kindes Dicki, in dem Sketch "Weihnachten bei Hoppenstedts". Er wurde abgelehnt - ob er für die Rolle zu schlank war, ist nicht bekannt. Doch Hape Kerkeling ließ sich nicht einschüchtern. Er trat bei Talentwettbewerben auf und gewann erste kleinere Preise. Bekannt wurde er schließlich als Moderator der ARD-Musiksendung Känguru (1985/86) und mit der Rolle des sadistischen Kindes "Hannilein".

Hape Kerkeling verkleidet sich am 25. April 1991 als Königin Beatrix der Niederlande © dpa - Bildarchiv
... als Königin Beatrix ...

1989 produzierte Kerkeling zusammen mit dem Pianisten Achim Hagemann die Comedy-Sendung "Total Normal", für die er mit der Goldenen Kamera, dem Adolf-Grimme-Preis und dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurde. Bis heute können sich viele daran erinnern, wie es Kerkeling im April 1991 vor laufenden Kameras schaffte, als niederländische Königin Beatrix verkleidet vorm Schloss Bellevue vorzufahren und dort fast ohne Probleme einmarschierte - kurz vor dem Eintreffen der echten Königin.

Charthits und Kinofilme

Mit seinem Film "Kein Pardon" schaffte es Hape Kerkeling 1992 auf die Kinoleinwand - hier trat er auch erstmals als Uschi Blum in Erscheinung. Danach produzierte er mehrere Fernsehfilme und -shows. Mit Songs wie "Das ganze Leben ist ein Quiz" und "Hurz!" schaffte er es in die Charts. 2006 wurde Hape Kerkeling ernsthaft: Er schrieb über seine Reise auf dem Jakobsweg und landete damit - auch für ihn überraschend - einen richtigen Bestseller: "Ich bin dann mal weg" wurde weit über eine Million Mal verkauft.

Hape Kerkeling als Uschi Blum © Picture Alliance/Schroewig Foto: Eva Oertwig
... oder als Uschi Blum.

Besonders beliebt ist Kerkeling aber für die Figuren, die er im Laufe der Zeit schuf. Als Reporter Horst Schlämmer, stellvertretender Chefredakteur des fiktiven "Grevenbroicher Tageblatts" etwa, trat Kerkeling 2005 zum ersten Mal in der RTL-Show "Hape trifft" auf. Als dieser berichtete er unter anderem von der Landtagswahl in Schleswig-Holstein - bis er schließlich in dem Kinofilm "Horst Schlämmer - Isch kandidiere" seine eigene Partei gründete. Als Uschi Blum tauchte Kerkeling 2008 nach langer Zeit wieder auf - in dem Film "Ein Mann, ein Fjord". Insofern hätte er - oder sie - eine gewisse Skandinavien-Erfahrung für den Auftritt in Oslo mitgebracht, aber vielleicht klappt es für Uschi ja in einem anderen Jahr mit dem Finale des Grand Prix.

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Die Albanierin Elhaida Dani baut ein halbes Herz für "Building Brigdes" © ORF

Oslo 2010: Die deutsche Jury vergibt die Punkte

Beim Halbfinale kam die fünfköpfige Jury zum ersten Einsatz. Hape Kerkeling, Mary Roos, Hadnet Tesfai, Johannes Oerding und Jochen Rausch entschieden über die Länderpunkte. mehr

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 29.05.2010 | 21:00 Uhr

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