Stand: 10.05.2009 17:35 Uhr

Weniger ist manchmal eben doch mehr

von Matthias Stelte
Svetlana Loboda bei der Probe in Moskau © eurovision.tv Foto: Alain Douit (EBU)
Die ukrainische Teilnehmerin Svetlana Loboda vertraut auf die Fangsicherheit ihrer Tänzer.

Das Schöne und Spannende am Eurovision Song Contest ist, dass es so viel unterschiedliche Musik zu hören und auch zu sehen gibt. Am frühen Nachmittag vollbrachte Svetlana Loboda aus der Ukraine artistische Kunststücke: Sie machte einen Spagat in ihrer Hell Machine, ließ sich - während sie sang natürlich - von ihren muskulösen Tänzern durch die Gegend werfen. Dann, Szenenwechsel und ein neuer Act mit neuer Choreografie tritt auf.

Kurz nach der Anti-Crisis-Truppe aus der Ukraine stand dann Patrica Kaas auf der Bühne, nur Patricia Kaas. Mehr brauchte es auch nicht, denn trotz der beeindruckenden Ausmaße der Halle und des Podiums schaffte sie es, den Raum zu füllen. Ausdrucksstark sang die Diva ihr "Et s'il fallait le faire". Ihre Stimmbänder funktionierten einwandfrei. Kürzlich musste sie noch einige Konzerte absagen, da sie Probleme mit der Stimme hatte. In der anschließenden Pressekonferenz gab es dann noch eine Überraschung für die Französin. Ihre aktuelle CD "Kabaret" verkaufte sich bereits 500.000 Mal in Russland, dafür wurde ihr eine diamantene CD überreicht. Vor diesem Hintergrund gab sich der Leiter der französischen Delegation, Bruno Berberès, siegessicher: "Mit Glück und Talent werden wir den ESC wieder nach Frankreich holen" - das sah Patricia Kaas etwas anders und korrigierte ihn mit den Worten: "Nein, wir gewinnen mit Talent und Glück."

Spanische Fangemeinde für Alex und Oscar

Alex Swings Oscar Sings © eurovision.tv Foto: Alain Douit (EBU)
Oscar von Alex Swings Oscar Sings! wurde bei den Proben von spanischen Fans begeistert empfangen.

Talent haben Alex und Oscar auch am zweiten Tag bewiesen. Oscar singt sicher und souverän, am zweiten Probentag wirkte die gesamte Bühnenshow viel geschlossener und stimmiger als noch am ersten Tag. Jeder der bereits in Moskau Anwesenden wartet nun gespannt auf den Auftritt von Dita von Teese. Fans haben Alex und vor allem Oscar ganz sicher in Moskau. Während der Proben saßen etliche spanische Fans in der Halle, die mit lauten "Oscar! Oscar!"-Rufen Stimmung machten. Oscar, dessen Vater Mexikaner ist, ließ es sich in der Pressekonferenz nicht nehmen, ein paar Zeilen des deutschen Grand Prix Songs auf spanisch zu singen. Aus Miss Kiss wurde "guapa Kiss Kiss Bang".

Werbung für Deutschland wird Alex Christensen auf der am Sonntag Abend stattfindenden Welcome Party machen. Auf der Feier, dem offiziellen Startschuss des diesjährigen ESC, wird er eine Stunde lang auflegen. Wie schon gestern, so fanden sich auch heute nicht nur Fans von Alex und Oscar ein. Texas-Lightning-Sängerin Jane Comerford, die die beiden coacht, war von zahlreichen Fans umringt, die sie um Fotos und Autogramme baten. Sie genießt ihre Arbeit vor Ort sichtlich und ist, wie sie selber sagt, froh, dass sie nicht so im Mittelpunkt des Geschehens steht wie noch vor drei Jahren in Athen. Ab Montag wird sich die Aufmerksamkeit auf das erste Halbfinale konzentrieren und die Aufregung in der Olympia-Halle noch ein Stückchen höher steigen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 16.05.2009 | 21:00 Uhr

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