Stand: 07.02.2011 22:15 Uhr

Das Finale steht fest!

von Patricia Batlle und Stephan Schaar

"Ich bin sehr gern die Schweiz"

Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich beim zweiten Halbfinale von Unser Song für Deutschland © ProSieben Foto: Willi Weber
Matthias Opdenhövel und Sabine Heinrich führten souverän durch die Sendung.

Moderatorin Sabine Heinrich war direkt nach der Show noch ganz verzaubert und sagte freudestrahlend gegenüber eurovision.de: "Ich freue mich einfach, dass deutsche Komponisten dabei sind. Ich darf nicht sagen, welche Songs mir am meisten gefallen haben, ich muss neutral bleiben. Ich bin sehr gerne neutral, ich bin gerne die Schweiz.

Aber es wird mir warm ums Herz, wenn ich sehe, dass Lena einen Song geschrieben hat, und dass wir Komponisten aus Berlin mit dabei haben, denn ich bin der Meinung, dass unsere Hauptstadt sich nicht hinter London oder Stockholm verstecken muss. Ich bin großer Fan der deutschen Musikszene und der deutschen Indie-Szene, deswegen finde ich es auch ganz toll, dass die beiden Jungs Pär Lammers und Daniel Schaub jetzt zwei Beiträge mit im Wettbewerb haben. Applaus, Applaus!"

Leider verloren!

Diese drei Songs haben den Sprung ins Finale nicht geschafft:

"Teenage Girls" von Viktoria Hansen, Lili Tarkow-Reinisch und Yacine Azeggagh

Wie Moderator Matthias Opdenhövel ankündigte, wird im zweiten Song "thematisch ein ganz heißes Eisen angefasst": das Teenager-Dasein. Dieser Song sei so entstanden, "wie die meisten guten Songs", so die US-Komponistin Lili Tarkow-Reinisch. Sie habe in einer Bar gesessen und den Song "mit einem alten Stift auf ein Stück Serviette geschrieben". Viktoria Hansen zu "Teenage Girls": "Er macht richtig gute Laune und passt zu jedem Teenager dieser Welt".

Anke Engelke beim zweiten Halbfinale von Unser Song für Deutschland © ProSieben Foto: Willi Weber
Anke Engelke nahm kein Blatt vor den Mund.

Ein schleppender Hip-Hop-Beat liegt unter dem eingängigen "Doo-Doo-Doooo, Ain't that, what teenager girls do"-Refrain, den Lena gar mit einem Katy-Perry Song vergleicht. Passend zum Text trägt Lena offene, glatte Haarmähne, Jeans und ein schlichtes dunkles Top zu grünen Plateau-Sandalen.

 

"At All" von E. N. Dawkins III (Aloe Blacc)

Noch nie hat der Sänger Aloe Blacc für andere Musiker geschrieben. Nachdem er jedoch Lena bei einer "TV Total"-Sendung kennengelernt hat und die beiden sich sympatisch fanden, fragte Lena bei ihm an, ob er einen Song für sie schreiben würde. Und der kalifornische Musiker mit panamaischen Wurzeln, der 2010 mit "I Need A Dollar" einen weltweiten Hit gelandet hat, sagte zu.

Joy Denalane beim zweiten Halbfinale von Unser Song für Deutschland © ProSieben Foto: Willi Weber
Joy Denalane geizte nicht mit Lob für Lena.

Man hört seine musikalischen Wurzeln in "At All" durch: es klingt nach Marvin Gaye. "Der Song ist so schön" sagt die begeisterte Wahlkölnerin Lena über den Titel. Ihr Outfit wirkte recht brav: Eine beige lange Hose und eine plissierte, ärmelfreie weiße Bluse gaben immerhin genug Bewegungsfreiheit für ein paar Tanzschritte.

"A Good Day" von Audra Mae, Todd Edgar Wright und Scott Simons

Die amerikanische Songwriterin Audra Mae. © Piper Ferguson
Die amerikanische Songwriterin Audra Mae.

Audra Mae, die Großnichte von Judy Garland, schreibt Musik für sich selbst, aber auch für Stars wie Susan Boyle - und bereits einmal für Lena. Ihr Song "Good News", den sie  mit Ferras Alqaisi geschrieben hatte, schaffte es jedoch ebensowenig in die Endrunde wie ihre zweite Komposition "A Good Day".

In "A Good Day" geht es um einen rundum geglückten Tag. Eine luftig-leichte Komposition mit Klarinetteneinlage und Gitarrenriffs-Refrain. Lena freut sich darüber, wie beim Singen dieses Songs bei ihr so etwas wie "eine Tür aufgeht in die Fünfzigerjahre" und dann stünde da eine "Mutti mit aufgeplusterten Haaren und gelbem Petticoat-Kleid, die einem Kekse gibt". Lena selbst hatte zwar keinen Petticoat an, aber ein kurzes, knielanges und leicht ausgestelltes schwarzes Kleid mit originellem Ausschnitt, die Haare zu einem frechen Zopf gebunden.

Lenas Fans fieberten mit

Elke Roth, Gisela Strohmaier, Edith Büttgenbach und Anne Mehrle (von rechts nach links) vor dem 2. Halbfinale von "Unser Song für Deutschland" © NDR Foto: Patricia Batlle
Elke Roth, Gisela Strohmaier, Edith Büttgenbach und Anne Mehrle (v.r.n.l.) sind Kolleginnen bei einer Leasingfirma aus Mönchengladbach.

Auch bei der zweiten Vorentscheid-Show in Köln waren wieder hunderte eingefleischter Lena-Fans dabei und drückten ihrem Star während der Show die Daumen. Elke Roth aus Mönchengladbach war mit drei Kolleginnen angereist und freute sich auf die Show: "Lena hat einen neuen Klang von Musik zum Grand Prix gebracht, dieses Abgehackte. Sie strahlt eine Einfachheit aus, die ich mag."

NDR Kartengewinner Anna und Frank Mühlen vor dem 2. Halbfinale von "Unser Song für Deutschland" © NDR Foto: Patricia Batlle
NDR Kartengewinner Anna und Frank Mühlen vor dem zweiten Halbfinale von "Unser Song für Deutschland".

Auch Frank Mühlen und seine Frau Anna waren vor der Show ganz aufgeregt. Vor einer Woche haben sie an einem Gewinnspiel auf eurovision.de teilgenommen und zwei Tickets für "Unser Song für Deutschland" gewonnen: "Ich gucke jedes Jahr Grand Prix, denn ich habe selbst Musik gemacht und mich interessiert das einfach. Ich finde Lena super, weil sie jung ist und ihr eigenes Ding durchzieht. Ich stehe eher auf soulige Lieder, das stünde auch Lena nicht schlecht."

 

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 18.02.2011 | 20:15 Uhr