Heidi Brühl
"Marcel", 1963 in London (Finale) (9. Platz, 5 Punkte)
Stand: 12.04.2019 14:38 Uhr

Heidi Brühl: Schlagerstar und Discomusik

Mit "Wir wollen niemals auseinandergehen" verpasste Heidi Brühl zum Bedauern vieler Zuschauer beim deutschen Vorentscheid 1960 als Zweite knapp die Teilnahme am ESC. Drei Jahre später bot der Grand-Prix-Verantwortliche Hans-Otto Grünefeldt Heidi Brühl an, beim Grand Prix in London für Deutschland anzutreten. Gesucht werden musste nur noch der Song. Alle Deutschen waren aufgerufen, aus fünf Liedern ihren Favoriten zu wählen - damals noch per Postkarte. Der Song "Marcel" über einen viel zu hastigen Liebhaber gefiel den deutschen Wählern am besten. Leider war das internationale Publikum weniger begeistert, mit nur fünf Punkten landete Brühl auf dem neunten von insgesamt dreizehn Plätzen.

Die frühe Karriere von Heidi Brühl

Heidi Brühl beim Grand Prix d'Eurovision 1963
Heidi Brühl spielte bereits als Teenager in der Serie "Die Mädels von Immenhof" mit.

Schon früh förderte Friedrich Brühl die Schauspiel- und Gesangs-Karriere seiner Tochter. Als Kind sammelte sie Erfahrungen im Film- und Musikgeschäft. Mit 18 spielte sie unter anderem in der Serie "Die Mädels vom Immenhof" und nahm erstmals am Vorentscheid für den Grand Prix teil. Das Mädchen wuchs bei seinem Vater auf, der sie auch managte. 1962 starb Friedrich Brühl und hinterließ seiner Tochter nur einen Berg Schulden. Die junge Brühl war nun auf sich allein gestellt.

Heidi Brühl: Ehe und Karriere in den USA

Ein Jahr nach dem Tod ihres Vaters heiratete Heidi Brühl den amerikanischen Schauspieler Brett Halsey. Mit ihm zusammen lebte sie zunächst in Rom und später dann in den USA. In Las Vegas war die ehrgeizige und disziplinierte Künstlerin ein Star der dortigen Nachtklubs. Nach zwei Jahren erfolgreicher Arbeit wurde es zunächst ruhiger um die blonde Powerfrau. Sie widmete sich nun ganz ihren beiden Kindern Clayton und Nicole.

Die neue Heidi: Comeback und neuer Stil in den 80ern

Nach dem Scheitern ihrer Ehe mit Halsey reiste Brühl zusammen mit ihren Kindern zurück nach Deutschland. Dort schaffte sie in den 80ern ein erfolgreiches Comeback als Sängerin. Zudem wurde ihre Musik englischsprachig und discotauglich. Trotz diverser beruflicher Erfolge hatte sie kein Glück mit den Männern. Nach der Scheidung von ihrem Ex-Mann lernte sie den ungarischen Schauspieler Béla Erny kennen. Doch auch diese Beziehung hielt nicht lange, das Paar trennte sich 1980 wieder.

Bis zu ihrem Tod war die Schauspielerin und Sängerin erfolgreich im Showbiz tätig. Selbst eine Krebsdiagnose konnte ihrem Optimismus nichts anhaben. Am 8. Juni 1991 starb Heidi Brühl im Alter von 49 Jahren in einem Krankenhaus in ihrem Wohnort Starnberg.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 23.03.1963 | 21:00 Uhr

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