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Ilinca feat. Alex Florea
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"Yodel It!",
2017
in Kiew
(Finale)
(7. Platz, 282 Punkte, davon 58 Jurypunkte)
Ilinca feat. Alex Florea - Jodeln meets Rap
Man kann vieles über den Beitrag Rumäniens für den ESC 2017 sagen. Vor allem aber eins: Er ist außergewöhnlich. Wer beim Lesen des Titels "Yodel It!" an volkstümliche Melodien denkt, wie man sie aus traditionellen Heimatfilmen kennt, wird sich beim Hören des Songs wundern. Denn bei dem Song des Pop-Duos Ilinca feat. Alex Florea handelt es sich vielmehr um eine schräge Rap-Jodel-Crossover-Nummer.
Rumänien: Ilinca feat. Alex Florea - "Yodel It!"
Ein Rapper und eine Jodlerin - passt das zusammen? Auf jeden Fall, finden Ilinca feat. Alex Florea. Ihr rumänischer Beitrag "Yodel It!" sorgt im Finale für den Spaßfaktor.
Der Song macht Spaß
Es ist ein Lied mit Haltung, könnte man sagen. Und das, obwohl es keine politische Botschaft enthält. Vielmehr ist es stilistisch so speziell, dass man es schwerlich so lala finden kann - auf der Skala zwischen geil und grausam gibt es wenige Abstufungen. Angesichts des Themas und der Machart könnte es sich fast um eine Parodie handeln. Es geht darum, seine Träume zu verwirklichen und sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen. Ilinca jodelt, Alex steuert rappend den Text bei - die Rollen sind klar verteilt. Ein purer Gag ist der Song dennoch nicht. Das Lied schafft vor allem eines: Es bietet Abwechslung zu den meisten ESC-Songs und macht Spaß. Und es schlägt den Bogen zum Wettbewerb in Kiew im Jahr 2005, bei dem die Österreicher Global.Kryner mit "Y Así" schon einmal das Jodeln in die Ukraine brachten.
Die Rückkehr des Disqualifizierten

Nach einem Jahr Zwangspause kehrt Rumänien mit Ilinca und Alex Florea zum ESC zurück.
Die Österreicher schafften es mit ihrem Stil-Mix aus Latino-Pop und Alpen-Folklore damals nicht ins Finale. Aber unabhängig vom Ergebnis für das Duo ist schon die Teilnahme für das Land, das sie vertreten, eine beachtliche Leistung. Denn im vergangenen Jahr wurde der rumänische Sender TVR wegen ausstehender Zahlungen an die European Broadcasting Union (EBU) vom Wettbewerb ausgeschlossen. Unschön: Die Entscheidung erfolgte kurz vor knapp im April, als der damalige Teilnehmer, Ovidiu Anton, schon längst feststand. Nur ein Jahr später feiert das Land den nationalen Vorentscheid für den Wettbewerb wieder so ausgelassen, als hätte die Disqualifikation im Vorjahr nie stattgefunden. Ilinca und Alex Florea gewinnen ihn mit "Yodel It!" haushoch. Das Publikum, das im Finale alleine entscheidet, vergibt fast doppelt so viele Stimmen an das Duo wie an den Zweitplatzierten und ehemaligen ESC-Teilnehmer Mihai Traistariu.
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Der Balladen-Fülle des ESC in Kiew setzen Ilinca feat. Alex Florea mit "Yodel It!" eine geballte Ladung Pop entgegen. Ein Song, der polarisiert. Man kann ihn wahlweise super oder mies finden - dazwischen geht nicht viel.
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Alex Florea, der den Part des Rappers übernimmt, stampfte sich geradezu durch den rumänischen Vorentscheid. Seine Performance war so temperamentvoll, dass es aussah, als wolle er den Bühnenboden einem Belastungstest unterziehen.
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Der kraftvolle Auftritt wird belohnt: Das Pop-Duo vereint fast doppelt so viele Stimmen auf sich wie der Zweitplatzierte - Mihai Traistariu, der 2006 schon einmal für Rumänien beim ESC angetreten ist. Nachdem eine Jury die Finalisten ausgewählt hat, entscheidet im Finale allein das Publikum, wer das Land beim ESC vertritt.
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Beide Nachwuchstalente sind bereits wettbewerbserprobt. In Rumänien haben sie an verschiedenen Casting-Shows teilgenommen. Eigentlich sind beide aber noch in der Ausbildung - Ilinca macht ihr Abitur und Alex Florea arbeitet an seinem Master-Abschluss.
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Dank ihres ausgefallenen ESC-Beitrags vergisst man das Duo vermutlich nicht allzu schnell. "Yodel It!" hat das Potenzial, in die Galerie der skurrilsten Beiträge einzugehen, das zeigt sich schon bei den Proben.
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Auch wenn bei den Proben noch nicht alles rund lief, sind die beiden fest davon überzeugt, dass zur Show alles perfekt sein wird.
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Der rote Teppich ist auch ein Ort, an dem sich die Künstler treffen, wiedersehen oder kennenlernen. linca und Alex Florea genießen auch diese neue Erfahrung.
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Die Frage, ob ein Jodel-Rap beim Eurovision Song Contest gut ankommt, lässt sich jetzt mit Ja beantworten, aus dem zweiten Semi geht es ins Finale.
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Ilinca und Alex Florea freuen sich über ihren Einzug ins Finale und bedanken sich für den Support mit einem kräftigen "Yodel It!".
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Auch im Finale geht der jungen Sängerin die Puste nicht aus, wer hätte gedacht, dass Jodeln so unangestrengt wirken kann? Der rumänische Beitrag wird auf jeden Fall im Gedächtnis bleiben.
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In den Top Ten! Ilinca und Alex Florea freuen sich sichtlich über ihren siebten Platz für ihre schräge Jodel-Rap-Crossover-Nummer.
Ein Leben zwischen Bildung und Casting-Show
Die 18-jährige Ilinca, die aus einer Musikerfamilie stammt und seit ihrem siebten Lebensjahr eine musikalische Ausbildung verfolgt, nimmt mit 14 zum ersten Mal an einer Castingshow teil. Als Mitglied einer vierköpfigen Mädchenband schafft sie es bei "The X Factor" bis in die Live-Shows. Zwei Jahre später erreicht sie bei "The Voice of Romania" das Halbfinale.
Alex Florea hat ebenfalls Casting-Show-Erfahrung. Anders als Ilinca entdeckt er seine Liebe zum Gesang erst mit 16. Unterstützt von Mihai Traistariu, besucht er zunächst eine Musikschule und tritt bei verschiedenen Festivals auf, bevor er bei "The X Factor" und später bei "The Voice of Romania" sein Glück versucht. Bei "The X Factor" tritt er dabei gegen seinen Bruder an. Neben der Musik gilt seine Leidenschaft auch der darstellenden Kunst.
Ilinca und er werden mit ihrem besonderen Song "Yodel It!" in jedem Fall so bald nicht in Vergessenheit geraten.
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