Stand: 07.02.2014 17:25 Uhr

"ESC und Rock 'n' Roll passen zusammen"

Für alle, die strategisch abstimmen: Macht mal Werbung für euch. Die Baseballs sind ja nicht nur in Deutschland aktiv. Aus welchen Ländern würden Fans für euch abstimmen, wenn ihr uns in Kopenhagen vertreten würdet?

Basti: Wir hätten vielleicht schon den Vorteil, dass wir in ganz Europa bekannt sind. In Skandinavien, den Benelux-Staaten sowie Schweiz und Österreich läuft es super für uns. Im April spielen wir auch wieder ausverkaufte Konzerte in Russland und waren unter anderem viel in Polen, Italien und Spanien. Es ist sicher ein Vorteil, wenn man bei so einem internationalen Finale einen Namen hat - aber auch keine Garantie.

Mit Country und mit Swing haben wir beim ESC ja nicht die besten Erfahrungen gemacht. Warum sollte es mit Rock 'n' Roll besser klappen?

The Baseballs sitzen an einem Tisch. © ARD Foto
"Man muss sich treu bleiben", dieses Motto wollen The Baseballs auch beim ESC beherzigen.

Sam: Im Unterschied zu Country und Swing ist Rock 'n' Roll als Musikstil in Europa beliebter bei der breiten Masse und nicht so sehr Nische. Am Ende ist es aber entscheidend, einen guten Song zu haben und diesen glaubwürdig zu performen - so wie beispielsweise Loreen mit "Euphoria". Da hat alles gepasst. Wenn der Song von einer blonden "Hupfdole" - wie man sie auch häufig beim ESC sieht - gesungen worden wäre, hätte es vielleicht nicht geklappt. 

Wie bereitet ihr euch auf die Show vor?

Digger: Der Schwerpunkt liegt auf den musikalischen Proben. Unsere Band wird die Backings singen. Das ist zwar nichts Neues für sie, aber sonst liegt der Fokus bei ihnen eher auf den Instrumenten. In Köln spielen wir aber nicht live - das darf man ja beim ESC nicht. Leider. Wir würden das gern machen. Insofern müssen wir mit dieser Umstellung zurechtkommen. Wir wollen uns aber auch nicht verrückt machen und zu sehr unter Druck setzen. Denn dann gehen ganz schnell die Spielfreude und der Spaß verloren.

Wer von euch ist der ESC-Fan in der Band?

Basti: Das bin - ehrlich gesagt - ich. Ich sitze auch immer vorm Fernseher mit meinem Bewertungsbogen und freue mich fast mehr auf die Abstimmungen als auf die Performances. Allerdings liege ich mit meinen Tipps meistens falsch. (lacht)

Hast du einen Lieblings-Act?

Basti: In dem Jahr, als "Euphoria" gewonnen hat, gab es einen albanischen Beitrag. Da war so eine Frau mit ganz komisch gedrehten Dreadlocks (Rona Nishliu, d. Red.), die für mich die ganze Zeit nach Tee gerufen hat. Die rief die ganze Zeit "Chai", das kenne ich nur als russisches Wort für Tee.

Sie singt eigentlich Qai, was übersetzt "Lass mich weinen" heißt.

Basti: (lacht) Und ich hab mir vorgestellt, dass sie genau so in einem Café sitzt und schreiend eine Tasse Tee bestellt. Großartig. Oder im letzten Jahr mochte ich den rumänischen Beitrag, mit dem Countertenor. Ich bin immer Fan von den skurrilen Sachen. So etwas finde ich toll. Es gibt wohl keinen Wettbewerb, der so bunt ist, wie der ESC. Deshalb ist es als Musiker auch so reizvoll, daran teilzunehmen und sicher ein einmaliges Erlebnis für jeden Künstler.

Das Interview führte Thomas Mohr für eurovision.de.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 13.03.2014 | 20:15 Uhr