Peter Urban: Die deutsche Stimme des ESC

ESC-Vollprofi und bereits seit 1997 Kommentator für die ARD: Peter Urban.
Ein ESC-Urgestein? Ja. Dr. Peter Urban kennt den Eurovision Song Contest wie wohl kaum ein anderer. Bereits seit dem ESC 1997 in Dublin kommentiert der Journalist, Radio- und TV-Moderator den größten Musikwettbewerb der Welt. Der am 14. April 1948 in Bramsche geborene Radiomacher studiert in Hamburg Anglistik und Geschichte, bevor er 1977 promoviert. Sein Thema: die Texte der anglo-amerikanischen Populärmusik. Seine Dissertation erscheint unter dem Titel "Rollende Worte - Die Poesie des Rock".
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Peter Urban (links), der HSV-Fußballer Kevin Keegan (Mitte) und NDR Kollege Günther Fink im Jahr 1979 nach einer NDR 2 Live-Sendung vom Trainingsgelände in Hamburg-Ochsenzoll. Nach der Arbeit kommt das Vergnügen und es wird mit dem Profi gekickt.
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Hat Peter Urban (rechts neben seinem NDR Kollegen Jörgpeter Ahlers) einen berühmten Zwilling? Nein, aber Mitte der 80er-Jahre war die Ähnlichkeit Urbans mit Frank Zappa verblüffend. Oder war es doch Wolfgang Petry?
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Peter Urban bei der Arbeit: So sah es im NDR Studio in den 80er-Jahren aus.
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1981, ein Jahr nach dem Tod von John Lennon, trifft Peter Urban Yoko Ono zum Interview. Er erinnert sich: "Sie war ganz anders, als sie immer dargestellt wurde. Unheimlich freundlich und offen und sehr persönlich." Drei Monate nach dem Treffen in Hamburg schickt sie ihm mit freundlichen Grüßen und herzlichem Dank für das nette Interview dieses Foto aus New York.
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Peter Urban (rechts) und Günther Fink während der Übertragung des Live-Aid-Konzertes im Jahr 1985: Nach 15 Stunden Dauersendung sind die beiden ganz schön geschafft.
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Einige Zeit später: Der Schnauzbart ist glücklicherweise ab, Peters Plattensammlung hingegen wächst weiter.
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Nicht nur seine Regale füllen sich mit Platten, auch Peters Schreibtisch beim NDR wird regelmäßig mit Musik überflutet. Hören kann er das alles während seiner Arbeitszeit nicht, aber bei ihm gibt es in Sachen Musik sowieso keinen Unterschied zwischen Arbeit und Freizeit.
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Die Liste der Musiker, die Peter Urban getroffen hat, ist lang. Jackson Browne (links) gibt 1992 ein Konzert in der Hamburger Musikhalle und Peter Urban organisiert den Radiokonzert-Mitschnitt. Danach wird bei einem Gläschen Wein noch mit dem Künstler und dessen Freundin geplaudert.
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Rod Stewart ist häufig zu Gast in Peters Sendungen. "Damals kam er einfach ins Studio und wir haben dann eine Stunde live gequatscht", erzählt Peter Urban.
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Den freundschaftlichen Schulterschlag hat er mit vielen Musikern geteilt. Mit R.E.M.-Gitarrist Peter Buck ebenso, wie ...
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... mit Paradiesvogel Bootsy Collins.
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Wenn es um Musik geht, ist Peter natürlich auch heute noch dabei. Wie hier mit Musiker Ingo Pohlmann in "Angie's Nightclub" in Hamburg.
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Wolfgang Niedecken von BAP trifft er bei stars@ndr2 im Rolf-Liebermann-Studio des NDR.
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2011 war Heinz Rudolf Kunze zu Gast bei NDR 2. 1983 waren Peter Urban und er sogar kurzfristig Kollegen beim NDR. Kunze moderierte damals eine Randy-Newman-Sendung.
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Musik und Mikrofone: Das ist die Welt von Peter Urban.
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Und natürlich der Eurovision Song Contest, den er seit 1997 live im Fernsehen kommentiert. Seine humorigen Sprüche sind bei ESC-Fans mittlerweile Kult.
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2004 verfolgte er backstage mit Moderatorin Sarah Kuttner und Sänger Lionel Richie die Abstimmung beim deutschen Vorentscheid in Berlin. Damals gewann Max Mutzke und fuhr mit "Can't Wait Until Tonight" nach Istanbul zum Finale.
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Für eurovision.de nimmt Peter Urban im Songcheck verschiedene Beiträge des weltweit größten Musikwettbewerbs ganz genau unter die Lupe. Doch nicht jeder Song bekommt von ihm zwölf Punkte.
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2013 saß Peter Urban erstmals in der Jury des deutschen Vorentscheids. Gemeinsam mit Roman Lob, Tim Bendzko, Mary Roos und Anna Loos gab er sein Votum ab, wer Deutschland beim ESC 2013 in Malmö vertreten soll.
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Als Radio-Urgestein darf Peter Urban natürlich auch bei der Verleihung des Deutschen Radiopreises nicht fehlen.
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Zu solchen Veranstaltungen lässt er sich dann auch gerne von Ehefrau Laura begleiten.
Peter Urban: Ein Leben für das Pop-Radio
Beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg beginnt er schon während seines Studiums zu arbeiten. Als Autor und Moderator steht Urban ab 1974 bei "Musik für junge Leute" oder auch für die legendäre Sendung "Der Club" im NDR 2 Studio. Seit 1988 gehört er zur Musikredaktion der Popwelle. Bei NDR Info verantwortet er seit 2003 als Redakteur auch die Sendungen "Nachtclub" und "Nightlounge" und moderiert weiterhin Musik-Specials bei NDR 2.

Unzählige Stars hat Peter Urban in seiner Karriere bereits interviewt - darunter auch Rod Stewart.
Ob Rod Stewart, The Who, John Lennon, Stevie Wonder, Joni Mitchell oder Keith Richards: Die Liste der Stars, die Peter Urban porträtiert hat, ist endlos. Features, Radioserien und Interviews sind sein Spezialgebiet. Er kommentiert 1985 für den Hörfunk das Live-Aid-Konzert, spricht 1988 die TV-Kommentare für das "Concert for Nelson Mandela".
Und auch nach seiner offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand im Jahr 2013 kann er nach 40 Dienstjahren die Finger nicht von Mikrofon und Reglern lassen: Als freier Mitarbeiter moderiert Urban weiterhin die Musikformate "Nachtclub" bei NDR Info sowie "Die Peter Urban Show" bei NDR 2, in der er nationale und internationale Neuerscheinungen auf dem Musikmarkt vorstellt.
Lustige Sprüche von "Mr. Grand Prix"
Weitere Informationen
Seit 1997 sitzt Urban für die ARD als Kommentator am Mikrofon, wenn der Eurovision Song Contest live im Fernsehen übertragen wird. Und mit trockenem norddeutschem Humor reißt er dabei so manchen lustigen Spruch über schräge Kandidaten oder bizarre Bühnenshows. Nur im Jahr 2009 in Moskau legt er eine Zwangspause ein. "Mr. Grand Prix" muss wegen einer nicht verschiebbaren Operation an der Hüfte aussetzen. "Es bricht mir das Herz, dass ich dieses Jahr nicht dabei sein kann", sagt er traurig in einem Interview.
In den folgenden Jahren ist Peter Urban aber wieder mit von der Partie. 2013 kommt noch eine ganz neue Aufgabe auf ihn zu: Er sitzt beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest in Hannover in der Jury. "Ich freue mich, dass ich nicht nur in der Kommentatorenkabine, sondern auch mal in der Jury sitzen darf. Ich möchte gern dabei helfen, einen starken Song für Malmö auszuwählen", sagt Urban vor seinem ersten Jury-Einsatz.
2019: Urban kommentiert zum 22. Mal den ESC
Bei den Geschehnissen rund um den 64. Eurovision Song Contest in Israel wird Peter Urban wieder ein Wörtchen mitreden. Am 18. Mai kommentiert er wieder das ESC-Finale live im Ersten.
Privat haut Peter Urban auch selbst gerne mal in die Tasten. So steht er gelegentlich mit seiner Band Bad News Reunion auf der Bühne und spielt Piano und Orgel. Beim ESC-Finale in Oslo 2010 überrascht er Sänger Johannes Oerding in einer Hotellobby mit einer spontanen Piano-Session und einem Cover von Prince. Nicht nur über Musik berichten kann Urban, er ist auch selbst von ganzem Herzen Musiker.
