Peter Urban © Rolf Klatt / NDR Foto:  Rolf Klatt

Peter Urban verabschiedet sich vom ESC

Stand: 22.03.2023 10:00 Uhr

Peter Urban - die deutsche Stimme des ESC - kommentiert in diesem Jahr zum 25. Mal den Eurovision Song Contest. Mit dem Finale am 13. Mai in Liverpool verabschiedet er sich vom weltgrößten Musikwettbewerb.

Der 74-jährige NDR Journalist, Radio- und TV-Moderator begleitet den Eurovision Song Contest seit der Austragung 1997 in Dublin. Zwar ging Peter Urban 2013 offiziell in den Ruhestand, als Kommentator blieb er dem ESC aber weiter treu.

"Seit 1997 habe ich erlebt, wie stark der ESC an Bedeutung, Aktualität, Vielfalt und Qualität gewonnen hat, habe mich bemüht, den Wandel vom traditionellen Grand Prix zum weltweiten Top-Event der internationalen Musikszene den deutschen Zuschauern nahe zu bringen, mal informativ und sachlich, mal emotional und mit leiser oder lauterer Ironie. Ich hoffe, dass ich auch in den Jahren mit schwächeren deutschen Ergebnissen mit meinen Kommentaren mitgeholfen habe, das Interesse für diese faszinierende, einzigartige Veranstaltung, die in der Welt ihres Gleichen sucht, hochzuhalten. Ich bedanke mich für das Vertrauen und die langjährige Treue, es war mir eine Ehre und ein großes Vergnügen!" Peter Urban

Auch wenn es gelegentlich die Runde macht: Peter Urban ist nicht der dienstälteste ESC-Kommentator. "Diese Krone gebührt dem Schweizer Jean-Marc Richard, der seit 1991 für das französischsprachige Radio und TV kommentiert", erklärt Urban bescheiden.

Peter Urbans persönliche ESC-Highlights

Auf die Frage, was er mit dem ESC verbindet, antwortet Peter Urban:

"Ich liebe am ESC die Spannung, den Wettbewerb, das Drama, die Überraschungen, Vielfalt und Toleranz, das Verständnis vieler Nationen untereinander, die gemeinsame Erfahrung von Spaß, Emotionen, Frust oder Freude, das Zusammentreffen mit den befreundeten Kommentatoren und die gemeinsame Zeit mit unserem Team." Peter Urban

Peter Urbans 25 legendäre ESC Jahre

Zu seinem Abschied vom ESC ehrt ihn das NDR Fernsehen 12. Mai, um 20.15 Uhr, dem Abend vor dem Finale in Großbritannien, mit dem 90-minütigen Porträt "Lena, Stefan Raab und Co. - Peter Urbans 25 legendäre ESC Jahre". Darin erinnert sich Peter Urban an seine größten und bewegendsten ESC-Momente - und daran, wie er diese Augenblicke damals erlebt hat und heute sieht.

"Ich bin ein großer Peter-Urban-Fan und möchte ihm im Namen des ganzen NDR für sein herausragendes Engagement für den Eurovision Song Contest danken", sagt NDR Programmdirektor Frank Beckmann. "Er kennt den Wettbewerb wie wohl kaum ein anderer. Seine Kommentare über die Beiträge sind aufschlussreich, kenntnisreich, trocken, auf den Punkt - und Kult. Ihm gelingt es, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und zugleich wohlwollend und respektvoll zu kommentieren. Seine Begleitung über eine ganze Generation hinweg hat den ESC geprägt. Wir werden ihn vermissen!"

Leben für die Musik

Peter Urban und Rod Stewart © Peter Urban
Unzählige Musiker hat Peter Urban in Laufe seiner Karriere getroffen. In den 90er-Jahren war Rod Stewart häufig zu Gast in seinen Sendungen.

Peter Urban, 1948 in Bramsche geboren, studierte in Hamburg Anglistik und Geschichte, bevor er 1977 promovierte. Sein Thema: die Texte der anglo-amerikanischen Populärmusik. Seine Dissertation erschien unter dem Titel "Rollende Worte - Die Poesie des Rock". Beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg begann er schon während seines Studiums zu arbeiten. Als Autor und Moderator stand er ab 1974 bei "Musik für junge Leute" oder auch für die legendäre Sendung "Der Club" im NDR 2 Studio. Seit 1988 gehörte der im niedersächsischen Quakenbrück aufgewachsene Urban zur Musikredaktion der Popwelle. Bei NDR Info verantwortete er als Redakteur auch die Sendungen "Nachtclub" und "Nightlounge" und moderierte weiterhin Musik-Specials bei NDR 2. Seit seinem Ruhestand 2013 war er neben dem ESC auch weiterhin auf NDR 2 mit der "Peter Urban Show" und seinem erfolgreichen Musik-Podcast "Urban Pop" zu hören.

Am 14. April feiert Peter Urban seinen 75. Geburtstag. Im gleichen Monat erscheinen seine Memoiren - Erinnerungen an seinen Weg zur Musik, zum Radio und Fernsehen, an Erlebnisse wie den ersten Auftritt von Jimi Hendrix 1966, an spannende Zeiten als Musiker im Hamburger Onkel Pö, an seine Begegnungen mit Weltstars wie Bruce Springsteen, David Bowie, Elton John, Joni Mitchell oder Keith Richards und natürlich an die vielen Jahre beim größten Musikwettbewerb der Welt.

Weitere Informationen
Peter Urban lacht in die Kamera. © NDR/Claudia Timmann Foto: Claudia Timmann

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Dieses Thema im Programm:

NDR Fernsehen | 12.05.2023 | 20:15 Uhr