Stand: 16.01.2011 18:27 Uhr

König Boris: Vom HipHop-Thron in den Jurysessel

"König Boris" von Fettes Brot bei einem Konzert im Stadtpark Hamburg, Juni 2005 © picture-alliance
Ein Brot in Aktion: König Boris 2005 bei einem Konzert in Hamburg.

Es ist nicht das erste Mal, dass König Boris gemeinsam in einer Show mit Stefan Raab auftritt. Vor fünf Jahren standen er und seine Bandkollegen Doktor Renz und Schiffmeister von der Formation Fettes Brot selbst als Kandidaten auf der Bühne. Das war beim ersten Bundesvision Song Contest, den Stefan Raab damals als nationalen Musikwettstreit ins Leben gerufen hatte. Mit ihrem Titel "Emanuela" kamen Fettes Brot auf den zweiten Platz.

Auf der Suche nach einem geeigneten Kandidaten für das europäische Original, den Eurovision Song Contest, sitzt König Boris nun gemeinsam mit Stefan Raab vor der Bühne - als Juror bei "Unser Star für Oslo". Fettes Brot ist eine etablierte Größe im deutschsprachigen Musikgeschäft, und das schon seit mehr als einem Jahrzehnt. 1992 in Hamburg gegründet, hatte die Gruppe 1993 bereits einen ersten Plattenvertrag in der Tasche und mit der Single "Definition von Fett" einen ersten kleinen Erfolg. Mit "Nordisch by Nature" folgte 1995 ein echter Gassenhauer, ein Jahr später setzte das Trio mit "Jein" noch eins drauf und landete ganz oben in den Charts. Aus ihrer Identität haben die drei Gründer der Band lange ein Geheimnis gemacht, sie wollten nicht verraten, wer hinter den Pseudonymen steckt. Die Jugendzeitschrift "Bravo" schließlich fand ihre bürgerlichen Namen heraus und veröffentlichte sie und ihre Geburtstdaten.

Mit humorigen Texten gegen das Klischee

Seit Jahren versorgen die Brote die deutsche Musiklandschaft regelmäßig mit neuen Hits und frischen Alben. Mit humorigen, hintergründigen Texten und musikalischer Experimentierfreude entwickelte das Trio seinen ganz eigenen Stil. Dem typischen HipHopper-Klischee der harten Jungs mit Goldkettchen und Ghettobackground hatten die drei Mittelstandskinder aus dem Hamburger Speckgürtel ohnehin nie entsprochen. Ende Februar erscheinen gleich zwei neue Alben - für Hit-Nachschub ist also gesorgt. Zeit, sich einmal ein wenig zurückzulehnen und den HipHop-Thron gegen den Jurysessel bei Stefan Raab einzutauschen, mag sich König Boris, mit bürgerlichem Namen Boris Lauterbach, gedacht haben. Allzu ruhig wird es für ihn bei "Unser Star für Oslo" allerdings nicht werden. Dafür werden nicht nur seine Mitjuroren Stefan Raab und Nena sorgen, sondern vor allem die Kandidaten.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 12.03.2010 | 20:15 Uhr

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