Triana Park verbreiten Club-Atmosphäre für Lettland
Die vierköpfige Gruppe Triana Park aus Riga wird im ersten Halbfinale des Eurovision Song Contests in Kiew mit der Dance-Nummer "Line" an den Start gehen. Als Labor für musikalische Experimente war das lettische Vorentscheidungsformat "Supernova" 2015 ins Leben gerufen worden, und auch in diesem Jahr waren im Starterfeld eine ganze Reihe von Musikstilen vertreten, die beim ESC eher selten zu hören sind: HipHop, Drum’n’Bass und Elektro-Soul ließen immer wieder ungläubiges Staunen darüber aufkommen, dass dies tatsächlich die lettische Vorentscheidung zum ESC sein soll. Ein internationales Jurypanel hatte aus allen Einreichungen die besten und modernsten Beiträge herausgepickt, eine nationale Jury traf dann die abschließende Entscheidung über die insgesamt 22 Teilnehmer, von denen in der Endrunde vier um das Ticket nach Kiew singen durften.
Und ewig grüßt der Biber
Die vier Jurymitglieder - unter anderem Intars Busulis, Lettlands ESC-Teilnehmer 2009 in Moskau und Marie N., die Siegerin von 2002 in Tallinn - hatten im Finale nur beratende Funktion, Fernseh- und Online-Zuschauer sowie die Anzahl der Spotify-Streams entschieden über den Sieger des Abends. Die denkwürdigste Performance lieferte neben Gaststar Justs (2016 in Stockholm) mal wieder der #AdBreakBeaver - der Pausenfüller im Biberkostüm, der laut einer Online-Petition sogar zum lettischen Kulturbotschafter ernannt werden soll. Die interessantesten Beiträge waren allesamt in den Vorrunden der Show hängengeblieben. Am Ende landete nicht ganz überraschend die Gruppe Triana Park mit dem Dance-Titel "Line" oben auf dem Siegertreppchen. Was auf der Tanzfläche coole Club-Atmosphäre verbreitet, könnte auf der Bühne in Kiew allerdings schnell in Vergessenheit geraten.