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Anja Nissen
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"Where I Am",
2017
in Kiew
(Finale)
(20. Platz, 77 Punkte, davon 69 Jurypunkte)
Anja Nissen: Ein dänisch-australischer Traum
Ein blutrotes, langes Kleid, Bodennebel, große Gesten und ein Schmachtfetzen von einer Ballade - Anjas Auftritt beim dänischen Vorentscheid ist genau so, wie man sich einen Song-Contest-Beitrag vorstellt: bunt und dramatisch. Mit genau diesem Konzept überzeugt sie mit "Where I Am" im Finale des "Dansk Melodi Grand Prix" und darf Dänemark 2017 beim ESC in Kiew vertreten. Für Anja erfüllt sich damit ein Traum, der eigentlich erst mit vergangenen Jahr geplatzt war. 2016 versucht sie es schon einmal beim dänischen Vorentscheid, muss sich aber mit dem undankbaren zweiten Platz zufrieden geben. An ihrer Stelle fährt die Boyband Lighthouse X zum ESC nach Stockholm. Nun darf Anja sich endlich beweisen.
Dänemark: Anja Nissen - "Where I Am"
Dänemark setzt im Finale in Kiew ganz auf das charmante Auftreten und die Sangeskunst von Anja Nissen, die mit der - von ihr mitgeschriebenen - Ballade "Where I Am" antritt.
Eine Dänin aus Down Under
Mit Anja setzt Dänemark 2017 auf einen Gesangs-Import von weit her. Die ESC-Kandidatin hat zwar dänische Eltern, sie selbst kommt aber in Australien zur Welt, wächst dort auf und lebt noch immer Down Under. Am 6. November 1995 wird Anja Nissen als Tochter dänischer Einwanderer in einem Städtchen mit 6.500 Einwohnern etwa 80 Kilometer von Sydney geboren. Ihr Gesangstalent zeigt sich schon im Kindesalter. Und wie heißt es doch so schön: Talent setzt sich durch. Und so geht das dänisch-australische Kleinstadtmädchen seinen Weg.
Der unwahrscheinliche Traum vom ESC
Von einer ESC-Teilnahme träumt Anja, seitdem sie elf Jahre alt ist. Und das, obwohl Australien damals noch gar nicht am Song Contest teilnimmt. 2014 als Show-Act vertreten, darf der Kontinent 2015 zum ersten Mal beim Eurovision Song Contest mitmachen. Damals vertritt Guy Sebastian als Erster die australische Heimat und macht seine Landsleute stolz: ein fünfter Platz für Australiens Song-Contest-Debüt. Doch all das ist noch Zukunftsmusik, als Anja ihren ESC-Traum träumt. Wenn es mit der Teilnahme für das eigene Land nichts wird, denkt sich die Nachwuchssängerin, dann will sie irgendwann einmal für ihre zweite Heimat Dänemark beim Song Contest starten. Dass sich dieser Traum tatsächlich einmal erfüllen sollte, damit dürfte Anja selbst nicht gerechnet haben.
Anja's got talent

An dem ESC-Song "Where I Am" hat Anja selbst mitgeschrieben.
Früh beweist Anja ihr Können bei Talent-Shows. Mit gerade mal zwölf Jahren nimmt sie erstmals an einem Casting-Format teil. Bei "Australia's Got Talent" schafft sie es ins Halbfinale. Für Anja beginnt damit eine Casting-Show-Karriere. Ihren ersten Sieg bei einer Talent-Sendung holt sie 2014, als sie "The Voice Australia" gewinnt. Die Teilnahme lohnt sich für das Nachwuchstalent: Als Preis gibt es für Anja neben 100.000 Dollar ein Auto sowie einen Plattenvertrag bei Universal Music. Von da an dürfte niemand mehr zweifeln, dass sie ihren Weg in der Musikbranche gehen würde. Noch im selben Jahr erscheint Anjas erstes Album, das den schlichten Titel "Anja Nissen" trägt.
Obwohl Australien inzwischen selbst am Song Contest teilnimmt, hält Anja an ihrem Traum fest, das Heimatland ihrer Eltern beim ESC vertreten zu wollen. Beim zweiten Anlauf beim dänische Vorentscheid wird dieser Traum Wirklichkeit. An ihrem ESC-Titel "Where I Am" hat die Kandidatin selbst mitgearbeitet - sowohl die Musik als auch der Songtext entstehen gemeinsam mit Michael D'Arcy und Angel Tupai. Für Anja sei das ein großer Unterschied, ob sie selbst an einem Lied mitschreibe oder einen Song singen würde, den jemand anderes geschrieben habe, sagt sie. Außerdem fühle sie sich als Songschreiberin sehr geehrt, dass eines ihrer Lieder es in den Wettbewerb geschafft hat.
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Anja Nissen gibt am Mikrofon alles - und wird dafür belohnt. Sie vertritt Dänemark 2017 beim Eurovision Song Contest in Kiew.
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Die 1995 geborene Sängerin hat zwar dänische Eltern, sie selbst kommt aber als jüngstes von drei Kindern in Australien zur Welt und wächst dort auf.
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Schon früh hat die Australierin mit dänischen Wurzeln einen Traum: Sie will beim Eurovision Song Contest antreten.
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Anja versucht 2016 ihr Glück beim "Dansk Melodi Grand Prix". Fast wird der Traum Wirklichkeit: Sie wird Zweite und verpasst nur knapp die Chance, Dänemark beim ESC vertreten zu dürfen.
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Doch 2017 versucht sie es erneut. Diesmal gewinnt sie den dänischen Vorentscheid und darf tatsächlich mit ihrer Ballade "Where I Am" zum Song Contest nach Kiew fahren.
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Dabei hätte sie selbst nie gedacht, dass ihr schon lange gehegter Traum von der Teilnahme am ESC sich jemals erfüllen würde.
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Nach dem ersten Probendurchlauf entscheidet sich Anja für ein auffälliges rotes Kleid, welches für sie "Reinheit, Leidenschaft und Lebendigkeit" repräsentiert und ganz wunderbar zum dramatischen Auftritt der Dänin passt.
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Auch auf dem roten Teppich zur Eröffnungsfeier in Kiew fällt Anja auf: Ihre nudefarbene Robe mit langer Schleppe kann mit Fug und Recht als divenhaft bezeichnet werden.
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Was für eine Gelegenheit für eine Dänin mit australischem Background: Anja ist glücklich und stolz, Dänemark im Finale vertreten zu dürfen.
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