Das Gezeichnete Ich: Bohemien aus Berlin
Er ist der Intellektuelle beim ESC-Vorentscheid 2014. Ein Romantiker, ein Philosoph, ein Feingeist. Seine Vorbilder sind die größten der Großen: Goethe, Bach, Thomas Mann und die Beatles. Der Bandname entspringt einem Gedicht von Gottfried Benn. Der Musiker hinter dem poetischen Namen ist um die dreißig, hat eine französische Mutter und lebt in Berlin. Viel mehr gibt Das Gezeichnete Ich nicht von sich preis: "Die Anonymität bietet Schutz und bewahrt den Schleier des Geheimen".
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Das Gezeichnete Ich muss als Erstes proben. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass es auch am Finalabend mit Startnummer eins ins Rennen geht.
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Der Musiker aus Berlin hat genau eine Stunde und zehn Minuten Zeit, um seine beiden Songs zu proben.
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Alles soll so aussehen wie am Donnerstagabend bei der Show im Ersten. Für jeden Titel gibt es ein eigenes Kostüm.
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Nach einer kurzen Pause geht es mit dem Trio Elaiza weiter. Die drei Frauen hatten beim Clubkonzert vor zwei Wochen die Wildcard gewonnen.
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Wenn Elaiza entscheiden könnten, würden die drei mit "Is It Right" nach Kopenhagen fahren.
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Ihr Traum wäre es, auch den zweiten Song "Fight Against Myself" auf der Bühne präsentieren zu können. Aber das entscheiden die Fernsehzuschauer.
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Yvonnes Akkordeon wird man in der Halle zwar sehen, aber nur vom Band hören. "Daran müssen wir uns erst mal gewöhnen", sagt sie.
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Bei MarieMarie wird die Bühne in rotes Licht getaucht - passend zu den Haaren der extravaganten Künstlerin.
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Die Harfenistin und Sängerin legt neben einem perfekten musikalischen Vortrag auch großen Wert auf die Optik. Allein das riesige Instrument macht auf der Bühne eine Menge her.
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MarieMaries große Liebe ist die Musik. Und diese Leidenschaft ist ihrem Auftritt voll und ganz anzumerken.
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Madeline Juno konzentriert sich bei ihrem ersten Song "Like Lovers Do" voll auf den Gesang und verharrt an einer Stelle. Doch ...
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... bei ihrem großen Hit "Error" dreht die 18-Jährige auf und zeigt in einem Chiffon-Petticoat die ganze Bandbreite ihres Könnens.
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Madeline Junos Auftritt beendet den ersten Probentag, der einen sehr spannenden deutschen Vorentscheid verspricht.
Auf der Bühne hingegen zeigt sich der Künstler nicht zugeknöpft und lässt tief in sein Herz blicken. Der Sänger, Songschreiber und Multi-Instrumentalist spielt gefühlvolle Balladen und opulente Pophymnen mit Mut zum Pathos. Damit will er "der Entzauberung der Liebe, die heute im schnellen Datenfluss zu ertrinken droht, einen romantischen Zauber entgegen setzen." Die sentimentale Musik steht im Gegensatz zu seinem strengen Auftreten. Der Musiker ist ordentlich gescheitelt, der Anzug sitzt perfekt, die Bühne ist kühl und elegant gestylt. Doch hinter der glatten Oberfläche toben die Gefühle. "Coldplay meets Gustav Mahler", so beschreibt er seine Musik.
Ein Jahr voller Erfolge
Interview
2009 eröffnet das Multitalent die Deutschlandshows der Pet Shop Boys und spielt zum ersten Mal vor einem Massenpublikum. Jetzt spitzt auch die Musikszene die Ohren. Alex Silva, der Hitproduzent von Herbert Grönemeyer, bietet an, das erste Album zu produzieren. Das Debüt "Das Gezeichnete Ich" schafft es immerhin bis auf Platz 28 der deutschen Charts. Das Jahr geht erfolgreich weiter und beschert dem Gezeichneten Ich sicher ein paar Sorgenfalten weniger. Die Band geht als Vorgruppe mit Ich + Ich auf Tour und spielt im Vorprogramm der norwegischen Popstars von a-ha. Im Oktober dann ein weiteres musikalisches Highlight: Das Gezeichnete Ich vertritt das Land Brandenburg beim Bundesvision Song Contest und erreicht Platz fünf. Damals gewinnt Unheilig den Musikwettbewerb.
Die Konkurrenten steigen erneut in den Ring
Beim ESC-Vorentscheid in Köln trafen sich die Konkurrenten wieder. Neben Unheilig kämpfte aber noch eine andere alte Bekannte um das Ticket nach Kopenhagen: Oceana. Die Sängerin landete beim Bundesvision Song Contest 2010 auf Platz 13. Das Ticket nach Kopenhagen gewann jedoch keiner der drei. Es ging an die Wildcard-Gewinnerinnen von Elaiza.
