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SunStroke Project
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"Hey, Mamma!",
2017
in Kiew
(Finale)
(3. Platz, 374 Punkte, davon 110 Jurypunkte)
"Run Away", 2010 in Oslo (Finale) (22. Platz, 27 Punkte, davon 110 Jurypunkte)
SunStroke Project: Musik- statt Sonnenstich
"Projekt Sonnenstich" heißen sie ins Deutsche übersetzt. Eben diesen auszulösen, scheint zwar nicht das Ziel von SunStroke Project. Ihrem Publikum mit ihren außergewöhnlichen Sounds einen "Musik-Stich" verpassen würden sie allerdings schon gerne - zumindest laut ihres Facebook-Profils. Die besondere Spezialität des moldauischen Trios ist es, klassische Violinen- und Saxofonklänge mit satten Techno-Beats zu eigenwilligen Dance-Nummern zu verbinden. 2017 tritt die Kombo für Moldau beim ESC in Kiew an. Und das nicht zum ersten Mal.
Moldau: SunStroke Project - "Hey, Mamma!"
Das Trio SunStroke Project vertritt Moldau im Finale und bringt mit dem tanzbaren "Hey, Mamma!" zu satten Beats und Saxofonklängen ein Ständchen an alle Schwiegermütter.
Ihre erste ESC-Teilnahme bringt den Durchbruch
Die in der Hauptstadt Chișinău lebenden jungen Künstler Sergey Yalovitsky (Gesang), Anton Ragoza (Violine) und Sergey Stepanov (Saxofon) sind Wiederholungstäter. Im Jahr 2010 vertreten sie das Land bereits beim ESC in Oslo, damals allerdings in etwas anderer Konstellation und mit der Unterstützung der Sängerin Olia Tira. Mit dem Song "Run Away" landen sie zwar auf einem abgeschlagenen 22. Platz, mit der Teilnahme gelingt der Band jedoch der Durchbruch. Ihr Auftritt bleibt vielen Eurovision-Fans lange in Erinnerung - allen voran die Saxofon-Einlagen von Sergey Stepanov, der als "Epic Sax Guy" zu einer wahren Internet-Berühmtheit avanciert.
Vom Armeeorchester zur House-Band

Die Formation SunStroke Project steht für ausgefallene Kombinationen von Dance mit Saxofon- und Geigenklängen.
Zum ersten Mal kommt die Formation jedoch schon 2009 mit dem ESC in Berührung gekommen. Quasi frisch gegründet, im zarten Bandalter von etwas über einem Jahr, treten SunStroke Project mit ihrer Debüt-Single "No Crime" beim nationalen Vorentscheid Moldaus an. Damals noch mit einem anderen Sänger, Sergey Yalovitsky stieß später dazu. Den Kern der Kombo bilden von Anfang an der Geiger Anton Ragoza und der Saxofonist Sergey Stepanov, die sich 2007 beim Armeeorchester kennenlernen und sich zunächst zu einem Duo formieren. Mit dem Remixen bekannter Songs erarbeiten sie sich zwischen Tiraspol und Odessa in der Ukraine pendelnd einen guten Ruf in den dortigen Clubszenen. Ihr erster Anlauf auf den ESC 2009 bringt zwar kein Ticket nach Moskau, dafür aber einen passablen dritten Platz, nationale Aufmerksamkeit und die Motivation, es nochmals zu versuchen.
Auf Tournee durch mehr als 30 europäische Städte
Nach dem erfolgreicheren zweiten Versuch und der Teilnahme am ESC 2010 eröffnen die drei Musiker ein eigenes Tonstudio, gründen ein Musiklabel und bringen ihr erstes Album raus. Neben den Veröffentlichungen eigener Songs komponieren die Mitglieder von SunStroke Project auch für andere Künstler. Und touren europaweit durch über 30 Städte und mehr als 40 Clubs. Ende Februar dieses Jahres gewinnen sie den Vorentscheid "O melodie pentru Europa" mit dem Titel "Hey, Mamma". Bei der Vorauswahl werden zunächst unter 40 Einreichungen 14 Halbfinalisten ausgewählt. Im Finale lässt das Trio dann sieben Konkurrenten hinter sich und überzeugt sowohl die Zuschauer als auch die Jury, deren Voting zu je 50 Prozent in die Entscheidung einfließt.
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Ihre Teilnahme am ESC 2010 in Oslo gemeinsam mit der Sängerin Olia Tira markierte für SunStroke Project den Durchbruch. Inzwischen haben sie nicht nur ein eigenes Tonstudio, sondern mit Ragoza Music auch ein eigenes Label. Sie komponieren nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Künstler.
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Mit seinem Saxofonsolo beim ESC 2010 wurde Sergey Stepanov international berühmt. Ein Video, das den Auftritt zeigt, generierte auf YouTube stolze elf Millionen Views und hatte Tausende Remixe und Parodien von Fans zur Folge.
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Neben Saxofonist Sergey Stepanov zählt Anton Ragoza (rechts) zu den Gründungsmitgliedern von SunStroke Project. Sie lernten sich 2007 im Armeeorchester kennen und fanden in dem Wunsch zusammen, ihren klassischen Instrumenten neuartige Klänge zu entlocken und mit Clubsounds zu verbinden.
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Sänger Sergey Yalovitsky (vorne) stieß 2009 dazu, nachdem sein Vorgänger Pasha Parfeny die Band verlassen hatte. Er stammt aus einer Musical-Familie und singt seit frühester Kindheit. Vor seinem Engagement bei SunStroke Project war er als Sänger auf Kreuzfahrtschiffen beschäftigt.
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In der heutigen Konstellation sind SunStroke Project bislang in mehr als 30 europäischen Städten und über 40 Clubs aufgetreten. Ihr ESC-Song: "Hey Mamma", eine dynamische Dance-Nummer.
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Moldau hat es seit 2013 nicht ins Finale geschafft. Diese Durststrecke hat das SunStroke Project nun beendet, auch dank ihrer Show auf der Bühne, hier geben Musiker und Tänzer alles.
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Bei 27 Grad in Kiew erscheinen SunStroke Project sommerlich gekleidet auf dem roten Teppich zur ESC-Eröffnungsfeier in Kiew. Lässig, cool und natürlich dürfen Sonnenbrillen und Hut nicht fehlen.
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Auch beim Halbfinale präsentiert sich die Band aus Moldau schräg und fröhlich mit einem ungewöhnlichen Tanzstil und Background-Sängerinnen in Brautkleidern. Das SunStroke Project verbreitet vor allem gute Stimmung.
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Nach dem Auftritt wartet die Band gespannt im Greenroom auf die Entscheidung und kann sich am Ende auf das Finale freuen!
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Der Finalabend in Kiew: Die Band legt einen energiegeladenen Auftritt hin, "Hey Mamma" bringt Schuhe zum Wippen und Köpfe zum Nicken. Der Plan der Band geht auf!
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Die lustige Hochzeitsgesellschaft aus Moldau landet mit 374 Punkten auf dem dritten Platz, dank der Zuschauerstimmen, die diesen fröhlichen Song sehr weit nach oben trugen.
Mit einer Dance-Nummer gegen die Vielzahl an Balladen
Mit einer ebenso eingängigen wie eigenwilligen Dance-Nummer begeben sich die drei Mitglieder von SunStroke Project also für Moldau auf den Weg nach Kiew. Eingängig ist der Song "Hey, Mamma" aufgrund seiner Disco-Beats und den Saxofoneinlagen von Sergey Stepanov, die seinem Spitznamen "Epic Sax Guy" alle Ehre machen. Der Inhalt hingegen mutet ausgefallen an: Das Lied handelt von einer überfürsorglichen Schwiegermutter, die einen jungen Mann davon abhält, "Spaß" mit ihrer Tochter zu haben. Auf YouTube prognostizieren Fans aus Spanien, Bulgarien und sogar Brasilien internationale Chart-Erfolge. Und die Band selbst glaubt, dass bei "der sich abzeichnenden deutlichen Mehrheit von balladenartigen Kompositionen unser dynamischer Song mit seiner eingängigen Melodie ein großer Pluspunkt ist."
Dritter Platz beim Finale in Kiew
Seit 2013 hat es Moldau nicht ins Finale geschafft. Diese Durststrecke beenden SunStroke Project in Kiew. Ohne Glücksbringer oder Maskottchen unterwegs, setzen die Musiker, die so unterschiedliche Vorbilder wie Justin Timberlake, Michael Jackson oder aber den russischen Jazz-Saxofonisten Igor Butman haben, voll und ganz auf ihre Leistung. Mit Erfolg: Mit 374 Punkten landen sie im Finale in Kiew auf dem dritten Platz.
SunStroke Project & Olia Tira beim ESC 2010 in Oslo
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