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Tijana Bogićević
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"In Too Deep",
2017
in Kiew
(2. Halbfinale)
Tijana Bogićević - Femme fatale aus Serbien
Schwarzer Hintergrund, wallende Tücher, expressionistische Tanzeinlagen zweier sich leidenschaftlich umgarnender Tänzer und dazwischen eine Sängerin in einem sexy Latex-Body - das sind die Zutaten, mit denen die serbische ESC-Teilnehmerin Tijana Bogićević den Zuschauer drei Minuten lang in eine vor Sinnlichkeit sprühende Traumwelt entführt. Passend zum Inhalt ihres Beitrags für den ESC 2017 wird Leidenschaft großgeschrieben im Musikvideo zu ihrer Popnummer "In Too Deep", in dem es um das verwirrend-schöne Gefühl des Sich-Verliebens geht.
Serbien: Tijana Bogićević - "In Too Deep"
Tijana Bogićević startet für Serbien. Im zweiten Halbfinale tritt sie mit einem durchsichtigen Kleid auf und performt ihren Beitrag "In Too Deep".
Vamp mit Hausfrauenqualitäten
Inmitten dieser künstlerischen Darstellung der wohl schönsten Emotion der Welt zeigt sich Tijana Bogićević betont verführerisch, wenn sie sich in ihrem knappen Body und einem cremefarbenen Hauch von Umhang auf einer Schaukel rekelt. Nicht zu vergessen ihre langen wallenden blonden Haare. Sie setzt ganz und gar auf die Waffen der Frauen. Und das nicht nur in dem Musikvideo zu ihrem ESC-Song. Auf aktuellen Fotos wird sie als Femme fatale in Szene gesetzt, auf denen sie mit verführerischen Blicken und in knappen Outfits posiert.
Jenseits dieser Inszenierung ist die Sängerin dagegen eher bodenständig. In einem Interview erzählt sie, dass sie gerne näht und generell viele Dinge rund um den Haushalt sowie leichte handwerkliche Arbeiten selbst macht: "Ich bin ziemlich patent. Und ich finde, jeder sollte möglichst viele Dinge selbst können." Weil sich ihre Talente auch auf Kosmetik und Styling erstrecken, trägt sie auch hierfür alleine Sorge, erzählt sie weiter. Ach ja: Und kochen kann sie auch noch.
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Sexy Posen und sinnlicher Augenaufschlag: Tijana Bogićević setzt bei ihrer Selbstinszenierung auf die Kunst der Verführung. Dass sie für Serbien zum ESC reisen darf, ist für sie die Erfüllung eines Kindheitstraumes.
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Bereits 2011 schnuppert sie in Düsseldorf als Background-Sängerin (hier rechts im Bild) der damaligen serbischen Teilnehmerin Nina erste ESC-Luft. Der Titel "Caroban" erreicht im Finale den 14. Platz.
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Doch die Serbin will mehr. Sie möchte selbst der Haupt-Act auf der großen ESC-Bühne sein. Sowohl in Bezug auf den ESC als auch insgesamt in ihrer Karriere als Sängerin arbeitet sie beharrlich daran, sich von der Background-Sängerin zur Solo-Künstlerin zu mausern.
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In beiden Fällen mit Erfolg. In ihrer Heimat wird sie vor allem mit dem Lied "Tražim" ("Searching") aus dem Jahr 2010 sowie drei Jahre später mit der Ballade "Čudo" ("Miracle") bekannt.
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Beim ESC in Kiew vertritt sie Serbien 2017 mit dem Popsong "In Too Deep", in dem es um die Irrungen und Wirrungen des Sich-Verliebens geht.
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Tijana freut sich auf das Halbfinale und über ihren Song, an dem sie vor allem schätzt, dass er "modern, energiegeladen und insgesamt so ausgefallen ist, dass man ihn von Serbien nicht erwarten würde."
Von der Background-Sängerin zur Solo-Künstlerin
Von ihren vielen Talenten hat die 1981 in Novi Sad geborene Bogićević das Singen als ihre Berufung erkannt. Und damit einen Weg eingeschlagen, der sich schon seit ihrer frühesten Kindheit abzeichnet. Denn bereits als junges Mädchen entdeckt sie ihre Leidenschaft für die Musik. Als sie 2001 mit 20 Jahren von dem serbischen Sänger und Songwriter Vlado Georgiev als Background-Sängerin engagiert wird, ist dies ihr erster kleiner Durchbruch in der Welt des professionellen Gesangs. Die Zusammenarbeit mit Georgiev bringt ihr Aufmerksamkeit in der Szene und weitere Aufträge. Doch von Anfang an will sie eigentlich als Solo-Künstlerin durchstarten und arbeitet langsam, aber beharrlich Schritt für Schritt auf dieses Ziel hin.
Der erste Anlauf auf den ESC scheitert
Ein harter Weg, auf dem sie auch den einen oder anderen Rückschlag hinnehmen muss. Als sie 2009 zum ersten Mal den Versuch unternimmt, am ESC teilzunehmen, scheitert sie am nationalen Vorentscheid, bei dem sie auf einem abgeschlagenen 17. Platz landet - 20 Kandidaten nehmen teil. Zwei Jahre später kommt sie ihrem Traum dann schon bedeutend näher: 2011 in Düsseldorf unterstützt sie als Background-Sängerin die damalige serbische Teilnehmerin Nina. Die Funky-Swing-Nummer "Caroban" landet im Finale auf dem 14. Platz. Für Bogićević liefert dieses Erlebnis die Grundlage, nicht aufzugeben, sondern dranzubleiben und sich ihren Traum zu erfüllen, einmal selbst als Haupt-Act auf der ESC-Bühne zu stehen.
Bevor es so weit ist, trägt ihre jahrelange Beharrlichkeit zunächst auf andere Weise Früchte: In ihrer Heimat gelangt sie über die Jahre sukzessive zu größerer Bekanntheit und landet mit der Ballade "Čudo" im Jahr 2013 ihren bislang erfolgreichsten Hit. In Serbien sieht man die Sängerin trotzdem eher selten. Um ihre Karriere noch weiter voranzutreiben, lebt sie inzwischen in den USA.
Mit dem Dranbleiben-Faktor zum Erfolg
Acht Jahre nach ihrem ersten Anlauf geht 2017 auch ihr Wunsch, ihr Heimatland als Solo-Act beim ESC zu vertreten, in Erfüllung. Ihr Beitrag "In Too Deep", stammt von Borislav Milanov, Joacim Persson, Lisa Desmond und Johan Alkenaes, die allesamt über eine umfangreiche ESC-Geschichte verfügen und darüber hinaus für Künstler wie Kelly Clarkson, John Legend, Lady Gaga, Mary J. Blige oder Selena Gomez schreiben. 2016 zeichnen zwei von ihnen für den Song "If Love Was a Crime" verantwortlich, mit dem Poli Genova für Bulgarien den vierten Platz erreicht. So freut sich Tijana Bogićević nicht nur über die Erfüllung ihres lang gehegten Traumes, sondern auch über ihren Song, an dem sie vor allem schätzt, dass er "modern, energiegeladen und insgesamt so ausgefallen ist, dass man ihn von Serbien nicht erwarten würde."
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