Stand: 17.05.2015 16:00 Uhr

Wiener ESC-Bühnenpremiere für Ann Sophie

Eine aufrechte Haltung, ein konzentrierter, leicht strenger Blick - und Spot an. Während andere Teilnehmer schon seit Tagen für die Semifinals proben, steht Ann Sophie sechs Tage vor dem großen ESC-Finale zum ersten Mal mit ihrem Song "Black Smoke" auf der Bühne der Wiener Stadthalle. Die Probe sollte topsecret sein, doch das ist sie nur fast, denn im Pressezentrum direkt neben der Halle verfolgen Hunderte Fans und Journalisten über zwei große Leinwände das Geschehen in der Halle. Als die ersten Töne aus Ann Sophies Mund strömen, verstummt das Gemurmel im Pressezelt.

Sexy Outfit, galante Bewegungen

Der rote Jumpsuit, den wir vom Clubkonzert und vom Vorentscheid kennen, musste im Schrank bleiben und einem sexy schwarzen Jumpsuit mit goldenen Applikationen weichen. Kombiniert wird dieses Outfit mit hauchdünnen Pfennigabsätzen. Auf denen bewegt sich Ann Sophie wie eine Königin: Mit ihrer selbstbewussten Haltung, zielgerichteten Bewegungen und ihrer kräftigen, leicht schmutzig angehauchten Stimme überzeugt sie schon in den ersten Takten. Obwohl in winzigen Momenten ein leicht irritierter Blick ihre Augen durchzuckt, wirkt Ann Sophie, als wäre sie für diese schwarz-golden eingefärbte Bühne geboren - und für diesen Song, in den sie sich beim ersten Hören "sofort verliebt" hat, wie sie später verrät.

Der berühmte Funke springt über

Ann Sophie bei der ersten Probe in Wien © EBU Foto: Elena Volotova
Am Anfang der Performance kehrt Ann Sophie dem Publikum den Rücken zu.

Nach einem ersten Durchlauf, auf den eifrige Anweisungen des Head of Delegation und die Probe einiger Bewegungsabläufe folgen, wird es zunächst dunkel auf der Bühne, bevor der "schwarze Rauch" wieder die große Leinwand einnimmt und Ann Sophies Stimme die Halle erfüllt. Inmitten der ebenfalls schon bekannten fünf Retro-Scheinwerfer und ihrer vier Background-Sängerinnen wirkt Ann Sophie beim zweiten Durchlauf ihres Drei-Minuten-Songs noch sicherer: Die richtigen Kameras sind gefunden, der Kopfwurf nach links sitzt. Als sich Ann Sophie nach einigen Takten in ganzer Pracht zeigt, statt uns den Rücken zuzukehren, findet ihr Blick sofort die Kamera. Sie zwinkert dem Publikum vor den Bildschirmen zu und flirtet förmlich mit der Linse. In ihren Augen liegt ein gewisser funkelnder Blick - er sagt: Ich will das so sehr!

"Ein Traum wird wahr"

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Edurne aus Spanien bei der ersten Probe in Wien © EBU Foto: Elena Volotova

Erste Probe für Finalisten

Mit Spannung haben die Fans den ersten Probentag der sieben fürs Finale gesetzten Künstler erwartet. Auch Ann Sophie enterte zum ersten Mal die ESC-Bühne - mit Bravour. mehr

Sinnlich und sehr natürlich lässt die Künstlerin zu ihrer Power-Ballade Arme und Hüften kreisen, geht in die Knie und steht elegant wieder auf - das Resultat einer ausgeklügelten Choreografie, die Ann Sophie zwischen den Durchläufen noch einmal trocken durchgeht. Ihr ganzer Körper scheint unter Strom zu stehen, der strenge Blick wechselt sich mit einem strahlend-weißen Lächeln, ihre kräftige Stimme mit besinnlichen Tönen ab. Zum Endspurt vor dem letzten Refrain holt Ann Sophie noch einmal tief Luft und gibt mit weit geöffnetem Mund und durchgestrecktem Kopf alles. Die Kamera fliegt quer durch die Halle auf sie zu, bis sie ihr Gesicht ganz nah zeigt. Ein kurzes Innehalten nach dem letzten deutschen Probenton - und die Gewissheit: Na, das lief doch. Dieses Feeling bringt sie anschließend auch auf der Pressekonferenz rüber: "Die Bühne ist wundervoll. Dass ich die Ehre habe, dort zu stehen, ist genial." Die Performance wird in den kommenden Tagen immer weiter verfeinert: "Das ist ein Schritt-für-Schritt-Prozess. Wir können bei jeder Probe schauen, welches Kostüm funktioniert und was sich gut anfühlt", so die zuversichtliche Sängerin.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 23.05.2015 | 21:00 Uhr

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