Mazedonien "gewinnt" den Barbara Dex Award 2018
Seit 1997 können Teilnehmer des Eurovision Song Contest nicht allein die Auszeichnung als bester Sänger und Künstler gewinnen: In der Kategorie Kostüm gibt es einen inoffiziellen Preis - den Barbara Dex Award. Dieser ist allerdings weniger mit Ruhm und Ehre verknüpft: Mit ihm "krönen" ESC-Fans per Voting den am schlechtesten angezogenen Künstler. Die Abstimmung hat ergeben: Eye Cue aus Mazedonien bekommen den Barbara Dex Award für das Jahr 2018. Insbesondere das fragwürdige Outfit von Sängerin Marija Ivanovska hat wohl dazu beigetragen, dass dem Duo diese "Ehre" zuteil wurde.
Unter ESC-Fans ist die Trophäe für modische Fehlgriffe beliebt. Laut Angaben der belgischen Website songfestival.be, die den Preis vergibt, nehmen jährlich Tausende Fans aus Europa und Australien an dem Voting teil.
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Mazedonien hat den ESC noch nie gewonnen - aber beim schlimmsten Outfit räumt das Land schon zum zweiten Mal nach 2005 den Sieg ab. 2018 geht der Barbara Dex Award an Eye Cue.
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Der exzentrische Künstler Slavko Kalezić aus Montenegro zählt 2017 in Kiew zu den Paradiesvögeln des ESC. Sein langer Pferdeschwanz, kombiniert mit einem durchsichtigen Shirt, Glitzerhosen und einem langen, blauen Rock bringen ihm die meisten Stimmen beim Wettlauf um das unterirdischste Kostüm.
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Baum? Fledermaus? Geisha-Kostüm? Das Bühnenoutfit der Kroatin Nina Kraljić wirft viele Fragen auf und polarisiert. Einige finden es genial, andere wählen es nach dem Finale in Stockholm 2016 prompt zum hässlichsten Kostüm aller 42 ESC-Teilnehmer.
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Ein Outfit Marke "Strampelanzug meets Fledermaus": Die Niederländerin Trijntje Oosterhuis sahnt 2015 ab, allerdings nicht beim ESC. In Wien hat sie das erste Halbfinale nicht überstanden. Ihr modischer Fehlgriff bringt ihr aber immerhin den Barbara Dex Award ein.
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Fransenröckchen, Leder und Beinschienen - bei Vilija Matačiūnaitė aus Litauen stimmte outfittechnisch nicht viel. 2014 sorgte sie mit "Attention" durchaus für Aufmerksamkeit. Allerdings nicht wie erwartet: Im Halbfinale flog sie raus, der Barbara Dex Award war ihr aber sicher.
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Ob sie 2013 in Malmö wohl selbst ein bisschen schockiert waren über ihre Outfits? Moje 3 aus Serbien überstanden das Halbfinale jedenfalls nicht und wurden dann auch noch mit dem Barbara Dex Award bestraft.
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Ein Vogelnest aus Dreadlooks, ein Kleid mit einem eigenwilligen Kragen - das brachte der Albanerin Rona Nishliu 2012 den Barbara Dex Award ein.
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Neonfarbene Muster auf schwarzen Kleidern - mit ihren Kostümen schien die georgische Band Eldrine einem Fantasy-Märchenwald entsprungen und holte damit den Barbara Dex Award 2011.
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2010 wurde diese Ehre Milan Stanković aus Serbien zuteil. Mit blondem Topf-Haarschnitt, übergroßen Gummibärchen am Gürtel und allerlei bonbonfarbenen Accessoires erinnerte er an eine Figur aus einem japanischen Manga-Comic.
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2009 zeigte Zoli Àdok aus Ungarn eine verführerische Kombination aus türkiser hautenger Hose und passendem Tank-Top mit Pfauenfeder-Print. Die begleitenden Damen folgten da schon eher Eurovisions-Gepflogenheiten und kamen vor allem leicht bekleidet auf die Bühne.
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Gisela aus Andorra sorgte 2008 für Spekulationen: Was sollte das Hütchen mit den Hörnern? Waren es Insektenfühler oder doch Antennen? In Kombination mit dem metallischen Korsett waren sie jedenfalls eines: reif für den Barbara Dex Award.
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Bei Verka Serduchka, den zweitplatzierten ukrainischen Teilnehmern von 2007, war die Intention schon etwas besser zu erkennen. Diese Kostüme stammten eindeutig von einem anderen Stern.
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"Nonstop" aus Portugal hatten sich 2006 offenbar nicht so recht einigen können, ob die Kostüme eher an Aerobic oder an das Pariser Moulin Rouge erinnern sollten. Die Kombination war jedenfalls nicht sehr gelungen.
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Stonewashed Jeans, Flickenjacket und Mustershirt - was in den frühen Neunzigern hochmodisch gewesen wäre, bescherte dem Mazedonier Martin Vucic 2005 den Preis für das grässlichste Kostüm.
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Für Rumänien trat Sanda Ladosi 2004 mit sexy Unterwäsche und Out-of-bed-Haaren an. Soweit ganz stimmig, die Fans wählten sie dennoch zur Königin des schlechten Geschmacks.
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Die russische Girlband t.A.T.u. sorgte zu Beginn des Jahrzehnts mit ihrem lasziven Spiel um ihre sexuelle Orientierung für Aufsehen. Ganz im Gegensatz dazu stand das reichlich langweilige Bühnenoutfit für den ESC 2003: weiße T-Shirts.
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Starship Troopers auf der ESC-Bühne: Michalis Rakintzis und seine Band betraten in sehr martialischen Kostümen die Eurovisions-Bühne des Jahres 2002. Dafür gab es vom Publikum Platz 17 und den Barbara Dex Award.
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Bei Piasek aus Polen fragten sich die Zuschauer 2001 eher, ob er sein Kostüm wohl im Hotel vergessen hatte. Und auch der Friseur hatte vermutlich einen Tag frei genommen.
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Nathalie Sorce kam wie Barbara Dex aus Belgien zum ESC. Ihre Mischung aus leicht verbeultem Shirt und hochglänzendem Rock fand 2000 jedoch ebensowenig die Gnade des Publikums wie das Kleid der Vorgängerin von 1993.
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Einen Regenbogen hatte Lydia aus Spanien 1999 mit auf die große Bühne gebracht. Doch der Sesamstraßen-Look fand keine Gnade bei der Mode-Polizei.
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Guildo Horn brachte 1998 für Deutschland den Spaß zurück zum Grand Prix. Das Outfit aus türkisem Samt, Rüschenbluse und zotteligen Haaren trug sicherlich auch zur Belustigung vieler Zuschauer bei.
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Sie war 1997 die allererste Trägerin des Barbara Dex Awards: Debbie Scerri aus Malta. Vielleicht hätte ihr jemand verraten sollen, dass Blockstreifen seit den Siebzigern out sind ...
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Die große Namensgeberin in voller Schönheit: Barbara Dex 1993 mit mädchenhafter Außenwelle, einem hochgeschlossenen Kleid aus Chiffon und gelben Stiefeln. Bisher unerreicht.
Preis für Kunst-Pferdeschwanz im Jahr 2017
Beim ESC 2017 war der Preis an Slavko Kalezić aus Montenegro gegangen. Der exzentrische Künstler, der sich selbst in sozialen Netzwerken als Kunst-Bestie und kreativen Freak bezeichnet, fiel in Kiew mit einem langen Kunst-Pferdeschwanz, durchsichtigem Shirt und Glitzerhosen auf. Über das erste Halbfinale ist er damit zwar nicht hinausgekommen, dafür zählt er nun immerhin zur "Hall of Shame" des Barbara Dex Awards.
Der Mode-Fauxpas der Barbara Dex

Barbara Dex wurde beim ESC 1993 vor allem wegen ihres Kostüms berühmt.
Der Name der Auszeichnung geht auf die belgische Sängerin und ESC-Teilnehmerin Barbara Dex zurück. Am 15. Mai 1993 betrat die damals 19-Jährige mit einem selbst entworfenen knöchellangen Kleid aus grau-beigem Chiffon und braver Föhnfrisur mit dichtem Pony die Eurovisions-Bühne im irischen Millstreet. "Iemand als Jij" hieß ihr getragenes Liebeslied und am Ende der Show musste die Belgierin mit dem letzten Platz und nur drei Punkten - alle aus Deutschland - nach Hause fahren.
Berühmt wurde die junge Sängerin in ESC-Fan-Kreisen dennoch: Sie gilt als eine der am schlechtesten angezogenen Interpretinnen der Eurovisions-Geschichte. So kam sie zu der zweifelhaften Ehre, dass nach ihr ein Preis für das unvorteilhafteste Outfit eines jeden Jahres benannt wurde.
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