Alle Teilnehmer des deutschen ESC-Vorentscheids 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann

ESC-Vorentscheid: Die Proben für die große Show

Stand: 14.02.2024 23:05 Uhr

Ryk, Galant, Isaak, Leona, Floryan, Bodine Monet, Max Mutzke, NinetyNine und Marie Reim: Zum ersten Mal haben heute alle neun Vorentscheids-Acts ihre Auftritte für den ESC-Vorentscheid "Das deutsche Finale" komplett im Kostüm geprobt.

von Marcel Stober

Lights on in Berlin-Adlershof! Hier findet am Freitag der deutsche ESC-Vorentscheid statt. Und bis zur großen Live-Show wird natürlich noch ordentlich geprobt. Jeder Act tritt an diesem Tag drei bis vier Mal auf und hat die Möglichkeiten, diverse Varianten seines Auftritts auszuprobieren. Wir haben unsere neun möglichen ESC-Acts den ganzen Tag über begleitet und verraten hier, wie sie sich Deutschland präsentieren wollen.

Alle Scheinwerfer auf Ryk

Ryk bei der Probe des deutschen ESC-Vorentscheids 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Ryk setzt bei seiner Performance viel auf Licht, das den gefühlvollen Song unterstützt.

Ryk betritt die Bühne des deutschen Vorentscheids an diesem Probentag als Letzter. Während seiner Ballade "Oh Boy" beleuchtet ein Scheinwerfer zuerst nur ein Teil seines Gesichts. Im ersten Durchgang werden seine Augen hervorgehoben, danach gibt es einen diagonalen Strahl über seinen Kopf. Dann aber sieht man Ryk in Gänze. Er ist ganz in schwarz gekleidet und steht barfuß auf einem etwa 30 Zentimeter hohen Podest. Auf der LED-Wand hinter ihm sieht man im ersten Teil des Songs Soundwellen, später dann erscheint hinter Ryk ein Farbstrudel auf der Wand. Viele Scheinwerfer rund um die Bühne unterstützen seinen sehr persönlichen Song und leuchten zu den Höhepunkten des Titels auf.

Leona gibt dem ESC das Ja-Wort

Leona auf dem Bühne beim ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Besonders inszeniert: In Leonas Performance gibt es keinen einzigen Schnitt.

Über das komplette Lied wird Leona mit einer Steadicam begleitet, die die Zerbrechlichkeit der Ballade "Undream You" einfangen soll. Die erste Hälfte des Liedes ist die Kamera sehr nah an ihr und an ihrem Gesicht. Hier setzt die Inszenierung ganz auf Intimität. In der zweiten Hälfte des Songs sieht man Leona in einem Durchgang vorrangig in der Bühnenmitte von weiter weg - im letzten Probedurchlauf hingegen bleibt die Kamera nah an ihr dran. Die LED-Wand zeigt eine Aufnahme von Leonas Gesicht mit verschiedenen Schattierungen. Die Sängerin trägt ein weißes Kleid, das ihr bis über die Hüfte reicht und sehr an ein Hochzeitskleid erinnert. Sogar einen Schleier trägt Leona auf dem Kopf, der stets in einem warmen Licht angeleuchtet wird.

NinetyNine zeigt viel Liebe

NinetyNine bei der Probe zum deutschen ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
ESC-Fans auf der Bühne: NinetyNine verwendet Fotos der Community zum Thema "Liebe".

Mit seinem fröhlichen Popsong "Love On A Budget" eröffnet NinetyNine den deutschen Vorentscheid am Freitag. Und der größte Kandidat im deutschen Finale (1,99 Meter) tritt mit einer klassischen Bandperformance an: Zusammen mit ihm stehen drei weitere Bandmitglieder an Gitarre, Bass und Schlagzeug. Er trägt ein weißes Hemd zu einer Hose in Lederoptik. Der Song, der in seiner Ursprungsversion nur etwa 2:20 Minuten lang ist, wurde für die Fernsehshow noch ein bisschen verlängert - etwa durch ein Gitarrensolo von NinetyNine. Im Hintergrund sieht man Hochhäuser - und außerdem einige Fotos zum Thema Liebe, die ESC-Fans zuvor einsenden konnten.

Durch die Stadt mit Isaak

Isaak bei den Proben für den ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Isaak punktet beim ESC-Vorentscheid auch mit seiner starken Stimme.

Es geht um's Laufen bei Isaak. "Always On The Run" heißt sein Song, doch Gelaufen wird natürlich nicht auf der Bühne! Zuerst steht Isaak inmitten von zwei semitransparenten Leinwänden, sogenannten Gaze-Leinwänden, auf die ein Beamer Farben und Formen projiziert. Im Hintergrund sieht man in kräftigen Farben Umrisse einer Großstadt - vorranging in grün, blau und pink. Isaak bleibt im Mittelpunkt der Bühne, bewegt sich dort auch etwas und dreht sich während des Songs einmal um sich selbst, sodass die Kamera auch das Publikum hinter ihm einfangen kann. In den Probendurchläufen zwei und drei fehlen diese Leinwände und die Großstadtumrisse sind lediglich auf der LED-Wand zu sehen.

Floryan steht im Licht

Floryan auf der Bühen beiim deutschen ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Gewinnt Floryan nach "Ich will zum ESC!" auch die nächste Abstimmung und fährt nach Malmö?

Er weiß erst seit sechs Tagen, dass er im deutschen Vorentscheid antritt. Floryan, der Gewinner von "Ich will zum ESC!" setzt bei "Scars" auf Mimik und Gestik und bewegt sich kaum auf der Bühne. Der Bühnenhintergrund ist in schwarz und blassgelb gehalten, das allerdings im Fernsehbild teilweise gleißend-weiß aussieht und dem Auftritt einen ruhig-eleganten Touch verleiht. Floryan trägt einen dunklen Anzug mit Glitzer-Applikationen an einem Hosenbein und einem Ärmel.

Galant schmeißen den Fernseher an

Galant bei der Probe zum deutschen Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Nur nicht wegzappen! Galant singen "Katze" beim Vorentscheid.

Mona und Paul vom Duo Galant legen einen besonderen Auftritt hin. Die Kameraführung bei ihrem Song "Katze" ist fast durchgänging ungewohnt. Mal untersichtig, mal ein Reißzoom, in jedem Falle einfach anders als die gewohnte Fernsehkonvention. Und als würde das nicht reichen, gibt es sogar teilweise in einem Splitscreen gleich vier verschiedene Perspektiven aufs Geschehen zu sehen. Passend dazu haben Galant auch ganze 30 Röhrenfernseher auf die Bühne gebracht - und alles erinnert ein wenig an die Anfänge des Musikfernsehens. Auf den Bildschirmen sieht man häufig leuchtende Katzenaugen, außerdem steigt Rauch hinter den Bildschirmen hoch. Die LED-Fläche im Hintergrund wird nur während der Bridge bespielt und zeigt auch dann Katzenaugen. Sängerin Mona bewegt sich katzenartig zum Song und zeigt im Refrain ihre Krallen. Miau!

Marie Reim schreitet die Showtreppe hinunter

Marie Reim bei der Probe für den deutschen ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Marie Reim möchte mit Discoschlager und ihren Tänzern zum ESC.

So muss Schlager! Marie Reim beginnt ihren Song "Naiv" im Gegenlicht auf einer ausufernden Showtreppe und trägt ein rotes Glitzerkleid. Der Bühnenhintergrund erinnert an Discolicht und besteht etwa aus roten Laserstrahlen und blauen leuchtenden Quadern. Lange bleibt Marie Reim nicht alleine auf der Bühne. Vier Tänzer in ärmellosen schwarzen Oberteilen stoßen hinzu - ab der zweiten Strophe begibt sich die Sängerin mitten unter sie und geht die Treppe herunter. Auf der LED-Wand tanzen die Umrisse mehrerer Tänzer ihre Choreografie etwas versetzt mit. Für die letzten Probendurchläufe wird die Showtreppe ein wenig weiter nach vorne gebaut. Und nicht nur das: Auch Maries Tänzer sind plötzlich oberkörperfrei. Aber der Vorentscheid beginnt ja auch erst nach 22 Uhr.

Die hängenden Gärten von Monet

Bodine Monet bei der Probe zum deutschen ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Grüner Daumen und gute Stimme: Bodine Monet und ihre florale Inszenierung.

Bodine Monet beginnt ihren Song "Tears Like Rain" in einem dichten Blättergebilde, das von der Studiodecke hängt. In der ersten Strophe sucht die Kamera Bodine im Dickicht, zum ersten Refrain hin werden die Blättergirlanden hochgezogen und man sieht die Sängerin zum ersten Mal in Gänze. Bodine Monet trägt ein halbdurchsichtiges Kleid - und bekommt kurz vor dem zweiten Refrain auch sichtbare Unterstürzung. Vier Backgroundsängerinnen betreten die Bühne - und die Blätter verschwinden noch weiter aus dem Blickfeld. Golden angeleuchtet erinnern sie an einen Kronleuchter, der über Bodine und ihren Sängerinnen hängt. Im Hintergrund auf der LED-Wand sieht man Pfützen aus Gold, in die zum Schluss Pyroregen von der Studiodecke fällt.

Max Mutzke: Rot, schwarz und stark

Max Mutzke bei der Probe zum ESC-Vorentscheid 2024. © NDR Foto: Claudia Timmann
Seine Stimme kennt man. Max Mutzke bleibt "Forever Strong".

Den Anfang machte Max Mutzke. Rot ist die Farbe dieses Auftritts. Die Bühne ist von Anfang bis Ende in rot-schwarz gehalten. Max selbst trägt ein schwarzes Oberteil, eine schwarze Hose, weiße Schuhe und einen Hut. Auf der LED-Fläche erahnt man seine Silhouette, die immer wieder durch Effekte unterbrochen werden, die an Bildstörungen erinnern. Während des Refrains von "Forever Strong" werden immer mal wieder einzelne Textzeilen und Worte, die er singt, dort eingeblendet. Max Mutzke steht während des kompletten Songs auf einer Stelle - aber das hat ihm schon einmal Glück gebracht. Ohne viel Bewegung wurde er in Istanbul 2004 einst Achter. Am Ende des Songs steigen ein paar Pyrofunken in die Luft.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 16.02.2024 | 22:20 Uhr

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