Guy Sebastian: "Australien liebt den Song Contest"

Will seinem kleinen Sohn eine Tiroler Tracht mitbringen: der Australier Guy Sebastian.
Der Australier Guy Sebastian ist ein Superstar in seiner Heimat. Nun nutzt er eine Wildcard, um beim 60. Eurovision Song Contest in Wien teilzunehmen. Bei seinem ersten ESC-Abstecher nach Amsterdam zu Eurovision in Concert, bei dem er seinen Favoritenstatus gestärkt hat, haben wir die Gelegenheit zu einem Blitzinterview genutzt.
Wie kam es zu deiner Teilnahme beim ESC in Wien?
Guy Sebastian: Viele Leute wissen das nicht, aber der Song Contest wird bereits seit 30 Jahren in Australien übertragen. Es gibt viele Fans, die Leute lieben die Show. Es wird jedes Jahr größer und größer. Und Conchita hat letztes Jahr gewonnen, ich glaube, Conchita wird eine Karriere in Australien machen. Die Sache hat immer mehr Fahrt aufgenommen und plötzlich ist uns für das 60. Jubiläum die ESC-Wildcard zum Mitmachen angeboten worden. Ich bin dann angerufen worden und ich habe natürlich sofort zugesagt, das ist ja der Wahnsinn.
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Er hat es vom Casting-Sieger zum Popstar geschafft und hat schier zahllose Gold- und Platinauszeichnungen für seine Platten bekommen: Der 1981 in Malaysia geborene Australier Guy Sebastian. Der Sender SBS hat ihm zum 60. ESC-Jubiläum die einmallige Wildcard für das Finale in Wien gegeben.
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Beim Fantreffen Eurovision in Concert in Amsterdam hat er ersten Nahkonktakt mit dem Song Contest. Er lernt 23 andere ESC-Teilnehmer kennen, zum Beispiel Ann Sophie, die in der Vorstellungsrunde direkt neben ihm steht, als er von Moderator Cornald Maas zu seiner Karriere befragt wird.
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Entspannt und lässig, immer ein Lächeln ein auf den Lippen, beantwortet der ehemalige Gesangslehrer und Tontechniker die vielen Interviewfragen der Journalisten.
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Der Künstler hat eigens für Wien zusammen mit David Ryan Harris und Louis Schoorl das Lied "Tonight Again" komponiert und dafür den Songtext geschrieben.
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Immer wieder gibt es ein bisschen Zeit für einen kurzen Plausch mit anderen Acts - hier mit den Weißrussen Maimuna und Uzari.
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Der Musiker hat es weit über seine Kontinent-Grenzen hinaus geschafft. So ist er einer der wenigen Australier, die in den USA mit ihrer Musik erfolgreich sind.
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Beim Auftritt im Kultclub Melkweg mit "Tonight Again", einer Pop-Power-Ballade, bringt der Sänger den mit 1.500 Fans gefüllten Saal sofort zum Brodeln.
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Er hat einfach so eine ansteckende Energie - die er übrigens auch in sein Engagement als offizieller Botschafter des Roten Kreuzes und von World Vision steckt.
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Wie er im Blitzinterview mit eurovision.de erzählt, will er seinem kleinen Sohn Hudson eine Tiroler Tracht mit "Hut und langen Socken und allem Drum und Dran" mitbringen. Die kann der Filius dann anziehen, wenn Papa in Wien auftritt. Und dass er da hervorragend abschneiden wird, beweist er mit Bravour im Melkweg in Amsterdam.
Wir haben gehört, dass es Trinkwettbewerbe beim Zuschauen des Song Contest gibt. Stimmt das?
Sebastian: (lacht) Ich glaube, Australier nutzen jede Ausrede, um zu trinken. Also ist die Eurovision eine weitere Ausrede. Ich habe schon bei vielen Eurovisions-Partys mitgefeiert. Die Leute haben dafür Partys in ihrem Wohnzimmer organisiert oder sich bei Live-Übertragungen in Bars oder auf Plätzen getroffen. Ich freue mich schon sehr darauf! Ich will natürlich einen guten Job machen.
Hier bei Eurovision in Concert in Amsterdam herrscht immer eine besondere Atmosphäre. Warst du darauf vorbereitet?
Sebastian: Mir dämmert so langsam, wie groß das Ding hier ist. Es ist ja schon in Australien groß, aber hier ist das ein massives Ding. Die Leute halten mich hier auf der Straße an! Unglaublich! Normalerweise, wenn ich hier in Europa bin, kann ich entspannt Urlaub machen. Das wäre in Australien anders. Aber hier halten mich die Leute auf der Straße an und sagen: "Du bist dieser Aussie-Guy". Das ist ganz schön cool.
Der Wettbewerb umfasst viele Stilrichtungen. Welche Musik magst du?
Songcheck
Sebastian: Ich bin mit alter Soulmusik aufgewachsen, mit Sam Cook und Otis Redding. Als ich gehört habe, wie Redding das Lied "I've Been Loving You Too Long" singt, wusste ich, dass ich Musik machen möchte. Es gibt dieses Jahr beim Song Contest tolle Stimmen, manche mit Soul, manche mit Rock.
Was wirst du deinem kleinen Sohn aus Europa mitbringen?
Sebastian: Ich möchte meinem Sohn so ein komplettes Tiroler Outfit mitbringen. Mit dem Tirolerhut und den langen Socken und allem Drum und Dran. Ich habe so eines im Schaufenster gesehen und konnte mich nicht mehr einkriegen. Ich muss ihm das kaufen, das ist so süß. Hoffentlich kriege ich eines. Und wenn ich dann beim Finale in Wien auftrete, werde ich dafür sorgen, dass er in der Nacht die österreichische Tracht anzieht.
