Stand: 17.05.2015 19:27 Uhr

Maraaya: "Viel am Selbstvertrauen gearbeitet"

Die Slowenen von Maraaya beim Interview mit eurovision.de © NDR Foto: Irving Wolther
Marjetka und Raay freuen sich über ihren Favoritenstatus in Wien.

Das Duo Maraaya gehört zu den absoluten Lieblingen unter den Teilnehmern in Wien. Nicht nur ihr Beitrag "Here For You" verbreitet gute Laune, auch Marjetka und Raay strahlen im Gespräch mit eurovision.de positive Energie aus.

Marjetka, Raay, mit "Here For You" konntet ihr die slowenische Vorentscheidung knapp vor Volksmusikstar Rudi Bučar gewinnen. Schon ABBA hatten 1974 größere Sorge, die nationale Vorentscheidung zu gewinnen als den eigentlichen Song Contest. Wie war das bei euch?

Marjetka: Nun, Slowenien hat den ESC noch nie gewonnen, von daher ist das für uns natürlich die größte Herausforderung...

Raay: … aber Sie haben völlig Recht: Volksmusik ist in Slowenien sehr beliebt und Rudi hatte einen starken Song im Rennen. Und normalerweise tendieren die Televoter in Slowenien eher zu den volkstümlicheren Beiträgen, von daher hatten wir schon Angst, als gerade unsere beiden Titel im Superfinale standen. Aber zum Glück haben wir es geschafft … (lacht)

Zum ersten Mal seit vielen Jahren gehört Slowenien zum engeren Favoritenkreis. Wie geht ihr mit den Erwartungen um?

Marjetka: Wir lassen uns davon nicht unter Druck setzen. Wir haben Spaß und genießen diese Zeit mit vielen neuen Erfahrungen und Begegnungen. Vor allem aber wollen wir eine tolle Performance abliefern. Was dann passiert, liegt nicht in unserer Hand.

Raay, Sie haben den letztjährigen Beitrag für Tinkara Kovać geschrieben, mit dem sich Slowenien zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder fürs Finale qualifiziert hat. Haben Sie die Eurovisionsformel geknackt?

Raay: Das wissen wir in knapp einer Woche ... (lacht)

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Marta Jandová und Václav Noid Bártabei aus der Tschechischen Republik der Probe für das zweite Halbfinale auf der ESC-Bühne in Wien. © EBU Foto: Andres Putting

Fliegende Schuhe bei zweiter Halbfinal-Probe

Sängerin Marta Jandová pfefferte bei der zweiten Probe für das zweite Halbfinale ihren Schuh auf die Bühne - das Zielen muss sie aber noch üben. mehr

Marjetka, die Kopfhörer sind ja das Markenzeichen von Maraaya. Sie tragen eigens für Sie gefertigte Exemplare eines norddeutschen Herstellers, dessen Logo ein "S" ist - wegen "S" wie Slowenien?

Marjetka: Wir wollten einfach die besten Kopfhörer tragen, und die stammen nun einmal von diesem Hersteller …

Raay: … das weiß eigentlich jeder Musiker. Andere Marken sind vielleicht bekannter wegen ihres Designs oder weil sie von bestimmten Rappern genutzt werden. Aber uns ist die Soundqualität wichtiger. Aber das mit dem "S" für Slowenien passt natürlich auch (lacht).

Marjetka, die Kopfhörer sollen Ihnen ein Studio-Feeling vermitteln. Stehen Sie lieber im Studio als auf der großen Bühne?

Die Slowenen von Maraaya beim Interview mit eurovision.de © NDR Foto: Irving Wolther
Marjetka kann trotz der Kopfhörer wunderbar hören - auch beim Interview mit Irving Wolther.

Marjetka: Früher schon, jetzt nicht mehr. Ich habe viel an meinem Selbstvertrauen gearbeitet, und jetzt genieße ich es, auf der Bühne zu stehen. Die Reaktion des Publikums zu spüren ist fantastisch!

Der Text von "Here For You" stammt von Charlie Mason, der ja schon "Rise Like a Phoenix" zum Sieg verholfen hat, aber ein sehr schüchterner, zurückgezogener Mensch ist. Wie seid ihr mit ihm in Kontakt getreten?

Raay: Er ist auf uns zugekommen, schon vor etwa drei Jahren. Er mochte meine Lieder und wollte ein gemeinsames Projekt verwirklichen. Ich war da gerade mit der Sängerin April - eine Art slowenischer Lady Gaga - bei der Vorentscheidung Zweiter hinter Maja Keucgeworden. Er schlug vor, für sie Texte zu schreiben, und ich war von seinem Werk und den vielen namhaften Künstlern beeindruckt, mit denen er schon zusammengearbeitet hatte. Er hat eine ganz andere, lyrische Herangehensweise an die Texte, sie klingen frisch und unverbraucht. Er versteht genau, was ich möchte, und er arbeitet schnell. Mittlerweile haben wir schon bei vielen Songs zusammengearbeitet.

Haben Sie ihn denn schon einmal zu Gesicht bekommen?

Raay: Nein, noch nie. Er will noch nicht einmal skypen! (lacht)

Sie haben zwei Kinder - wie erleben die beiden denn Ihr Eurovisionsabenteuer?

Marjetka: Sie sind gerade bei uns und morgen gehen wir zusammen in den Prater und anschließend ins Aquarium. Ich glaube, sie werden sehr traurig sein, nächste Woche wieder nach Hause fahren zu müssen.

Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 23.05.2015 | 21:00 Uhr

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