Stand: 28.01.2016 13:13 Uhr

Joco im Interview: "Paul McCartney hat unser Album"

Die Musikerinnen Josepha und Cosima von Joco stehen vor Schnittblumen. © NDR Foto: Nicole Janke
Cosima ist altersmäßig und in Sachen Körpergröße die große Schwester.

Mit Geschwisterpower sind Cosima und Josepha Carl weit gekommen. Ihr erstes Album "Horizon" haben sie in den legendären Abbey Road Studios mit Star-Produzent Steve Orchard aufgenommen. Jetzt sind sie beim ESC-Vorentscheid dabei. Im Interview machen Cosima (29) und Josepha (25) glaubhaft deutlich, dass es Schwesternliebe ganz ohne Zickereien gibt.

Was hat sich verändert, seit eure ESC-Teilnahme bekannt ist?

Cosima: Seit es offiziell ist, kriegen wir sehr viel Rückmeldung - auf Facebook, per Mail und Fanpost. Aber auch bei unseren Livekonzerten kommen viele Leute auf uns zu. Wir sind gerade auf Tour und in jeder Stadt fragen sie uns danach und sagen, sie werden auf jeden Fall für uns anrufen.

Nutzt ihr die aktuelle Konzerttour dafür, den Titel zu üben und auch zu testen, wie er ankommt?

Cosima: Wir haben "Full Moon" letztes Jahr geschrieben, als wir auf Festivaltournee waren. Wir waren viel draußen und unter Leuten. Das ist für uns ein richtiger Sommersong, der viel Power hat, und natürlich spielen wir den jetzt auch auf der Bühne. Die Tour ist die beste Vorbereitung für so einen großen Fernsehauftritt.

Ihr müsst euch ja trotzdem Gedanken über die Präsentation machen. Was plant ihr da?

Cosima: Wir beide stehen ja fest an unseren Instrumenten, Josepha ist die Schlagzeugerin und ich spiele Klavier, ...

Jospha: ... wir haben leider alle Hände voll zu tun und können keine Tanzchoreografie einstudieren (lacht).

Cosima: Aber wir haben Lust, auf dieser großen Fernsehbühne wirklich was passieren zu lassen, was Outfit, Licht und Bühnenbild betrifft.

Josepha: Wir sind mit unserem Team schon fleißig am planen.

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Die Musikerinnen Cosima und Josepha von Joco sitzen auf einem Sofa und starren in die Kamera. © Sony Music

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Wie läuft das genau?

Cosima: Wir tauschen uns mit einem Team aus, dass für das Bühnenbild und Licht dort verantwortlich ist. Fürs Outfit haben wir unser eigenes Team, das Sachen für uns maßschneidert. Das ist alles ein Austausch. Wir schauen, was ist Joco und was muss in diesen drei Minuten neben der Musik rübergebracht werden.

In welche Richtung geht es?

Cosima: Es wird auf jeden Fall zu unserem Song "Full Moon" passen, der ja so was Starkes, so was Fernes, Weites hat. Trotz dieser Entfernung hat jeder Mensch mit dem Mond eine Beziehung. Und er hat ja auch in vielen Bereichen eine große Bedeutung - in Kindergeschichten, in vielen Wissenschaften ... Aber manchmal vergisst man, wie krass man mit dem Mond verbunden ist. Davon handelt der Song, dass er jede Nacht so eine Art Hoffnungsträger ist, weil er beweist, das Sonnenlicht kommt wieder. Er ist der Reflektor. Darüber singen wir auch. Er ist ein "giant mirror" und ein "reflector" für uns Menschen.

Josepha: Wir sind total froh, dass wir wieder mit Steve Orchard zusammengearbeitet haben. Der ist auch der Produzent von Paul McCartney. Dass er mit uns weitergemacht hat und auch "Full Moon" gemischt hat, ist schon eine große Ehre.

Cosima: Paul McCartney hat jetzt inzwischen auch unser Album, weil Steve ihm das gegeben hat (beide freuen sich).

Wie würdet ihr den Song beschreiben?

Cosima: Er hat was Mystisches, aber er hat auch etwas sehr Positives, Kraftvolles.

Josepha: Er geht sehr nach vorne und macht einfach viel Spaß.

Ihr seid Schwestern und macht auch noch Musik zusammen. Ist das ein Vorteil oder gibt es auch mal Schwierigkeiten?

Josepha: Wir sehen das als reinen Vorteil. Wir kennen niemanden so gut wie uns, und auf niemanden würden wir uns so blind verlassen können.

Die Musikerinnen Josepha und Cosima von Joco strahlen sich auf einem Schwarz-Weiß-Foto an. © Sony Music
Privat und musikalisch: Joco sind pure Harmonie.

Cosima: Manchmal fühlt sich das echt so an, als wären wir gleichgeschaltet. Wenn wir zweistimmig singen, fühlt sich das an wie eine Stimme. Es ist über die Jahre so zusammengewachsen, als hätten wir eine fette, unsichtbare Synapse zwischen unseren beiden Köpfen. Wenn wir auf Tour sind, haben wir immer die Schwester dabei. Das finden wir schön, nicht nervig.

Gibt es noch was, das ihr gern erzählen möchtet?

Cosima: Wir haben jetzt gehört, dass die auf dem Dorf in Ostfriesland, wo wir groß geworden sind, eine Public-Viewing-Aktion machen.

Josepha: Der Vorsitzende der Gemeinde Moormerland hat uns gemailt, dass er dafür sorgen wird, dass jeder Ostfriese, der einen Telefonhörer halten kann, anrufen wird (beide lachen).

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 25.02.2016 | 20:15 Uhr

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