Alessandra Mele, Norwegens ESC-Kandidatin 2023. © NRK Foto: Ulrik Kramer
Alessandra
"Queen Of Kings", 2023 in Liverpool (1. Halbfinale)
Stand: 12.02.2023 11:30 Uhr

Alessandra ist Norwegens "Queen Of Kings"

Norwegen hat sich für einen Song entschieden, der bald der meistgestreamte der Vorentscheids-Saison sein wird. Alessandra fährt mit "Queen Of Kings" zum Eurovision Song Contest 2023 nach Liverpool.

Dabei war die Heldenreise des Abends eigentlich schon geschrieben. Denn im Teilnehmerfeld des norwegischen Vorentscheides Melodi Grand Prix war auch Ulrikke Brandstorp, Siegerin der Show von 2020. Sie hätte damals mit "Attention" Norwegen beim ESC vertreten sollen, ehe der Wettbewerb Corona-bedingt abgesagt wurde. Drei Jahre später trat sie nun mit der Ballade "Honestly" an und füllte die 8.000-Zuschauer-Halle in Trondheim wieder allein mit der Kraft ihrer Stimme. Doch für sie reichte es nur für Platz zwei, denn an dem Hit der Stunde gab es kein Vorbeikommen.

Alessandra jagt den Streamingrekord von JONA

Der heißt "Queen Of Kings" und wird von Alessandra gesungen. Sie vertritt nun Norwegen beim ESC 2023. "Queen Of Kings" ging schon Wochen vor dem Vorentscheidsfinale auf TikTok viral und wurde auf Spotify rund 5,7 Millionen Mal gestreamt. Am Tag des Vorentscheides war "Queen Of Kings" dort auf Platz eins der weltweiten Viral-Charts. Voraussichtlich wird der Titel auch bald schon der meistgestreamte Song aller diesjährigen ESC-Vorentscheide sein. Ein paar 10.000 Klicks fehlen noch, um die aktuelle Nummer eins einzuholen - noch hält JONA mit "10/10" aus dem deutschen TikTok-Voting für "Unser Lied für Liverpool" den Rekord. Der Pop-Stampfer "Queen Of Kings" erzählt eine für die Sängerin sehr persönliche Geschichte.

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"Queen Of Kings" als Outing für die Familie

Alessandra Mele wurde am 5. September 2002 im norditalienischen Savona geboren, wuchs dort auf und verbrachte ihre Schulzeit in Italien. Sie ist die Tochter einer norwegischen Mutter und eines italienischen Vaters. 2021 zog sie nach Norwegen, dorthin, wo ihre Verwandten mütterlicherseits wohnen, um eine Musikkarriere in Angriff zu nehmen. Sie nahm an der Castingshow "The Voice" teil und besucht eine Schule für Sänger und Produzenten in Lillehammer. An "Queen Of Kings" schrieb sie selber mit und erzählt darin von ihrer Bisexualität, mit der sie sich in Italien nicht wohlgefühlt habe. Auch ihr Vater und ihre Verwandten in Italien würden davon noch nichts wissen, erzählte sie dem norwegischen Sender NRK.

"Es gibt mehrere Gründe, warum ich nach Norwegen gekommen bin, aber es war offensichtlich ein persönlicher Kampf. Und nach Norwegen zu kommen, hat mir geholfen, zu akzeptieren, wer ich bin." Alessandra

Alessandra stiehlt allen die Show - außer Subwoolfer

Subwoolfer aus Norwegen bei Eurovision in Concert in Amsterdam © NDR Foto: Claudia Timmann
Keith und Jim sind demaskiert! Im norwegischen Vorentscheid zeigten Subwoolfer ihre wahren Gesichter.

Von der weltweiten Resonanz auf ihren Song ist Alessandra überwältigt: "Es ist absurd, darüber nachzudenken", sagte sie. Gleichzeitig gibt sie sich selbstbewusst und hat schon angekündigt, die Stimmen aus Italien einsammeln zu wollen, denn Italien darf im ersten ESC-Semifinale voten, in dem Norwegen antritt. Im Finale in Norwegen lag Alessandra mit einem riesigen Abstand vorne. Und so wie sie beim Melodi Grand Prix allen die Show gestohlen hat, kann man davon ausgehen, dass es auch beim ESC so weitergeht. Da konnte man fast vergessen, dass der komplette norwegische Vorentscheid nach einem mauen letzten Jahr bei der Qualität der Beiträge wieder deutlich zugelegt hat. Dazu zählt auch der Interval-Act des Finales, in dem sich die Vorjahressieger Subwoolfer nach einem Jahr tatsächlich demaskierten. Unter den gelben Wolfsmasken kamen die Sänger Ben Adams und Gaute Ormåsen zum Vorschein, so wie es viele ESC-Kenner, wie etwa Alina Stiegler in den Songchecks, bereits vermutet hatten.

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Norwegen  Foto: Britta Pedersen

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Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 11.02.2023 | 19:05 Uhr

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