Alessandra ist Norwegens "Queen Of Kings" beim ESC
Norwegen hat sich für einen Song entschieden, der zu einem der meistgestreamten der Vorentscheids-Saison avanciert ist. Im Finale des Eurovision Song Contest 2023 reicht es für Alessandra mit "Queen Of Kings" für Platz fünf.
Nach den Punkten der internationalen Jurys lag Alessandra am Finalabend noch auf Platz 17. Mit einem sehr guten Ergebniss aus dem Publikumsvoting schloss die Norwegerin dann aber zur Spitzengruppe auf. Am Ende des Abends schlägt für sie ein fünfter Platz zu Buche.
Alessandra überrascht beim Vorentscheid
Dabei war die Heldenreise des Abends eigentlich schon geschrieben. Denn im Teilnehmerfeld des norwegischen Vorentscheides Melodi Grand Prix war auch Ulrikke Brandstorp, Siegerin der Show von 2020. Sie hätte damals mit "Attention" Norwegen beim ESC vertreten sollen, ehe der Wettbewerb Corona-bedingt abgesagt wurde. Drei Jahre später trat sie nun mit der Ballade "Honestly" an und füllte die 8.000-Zuschauer-Halle in Trondheim wieder allein mit der Kraft ihrer Stimme. Doch für sie reichte es nur für Platz zwei, denn an dem Hit der Stunde gab es kein Vorbeikommen.
Alessandra jagt den Streamingrekord
Der heißt "Queen Of Kings" und wird von Alessandra gesungen. Sie vertritt nun Norwegen beim ESC 2023. "Queen Of Kings" ging schon Wochen vor dem Vorentscheidsfinale auf TikTok viral und wurde bis zum ESC-Finale auf Spotify rund 46 Millionen Mal gestreamt - nur die ESC-Songs von Loreen und Marco Mengoni wurden noch öfter geklickt. Am Tag des Vorentscheides stand "Queen Of Kings" bei Spotify auf Platz eins der weltweiten Viral-Charts. Der Pop-Stampfer "Queen Of Kings" erzählt eine für die Sängerin sehr persönliche Geschichte.
"Queen Of Kings" als Outing für die Familie
Alessandra Mele wurde am 5. September 2002 im norditalienischen Savona geboren, wuchs dort auf und verbrachte ihre Schulzeit in Italien. Sie ist die Tochter einer norwegischen Mutter und eines italienischen Vaters. 2021 zog sie nach Norwegen, dorthin, wo ihre Verwandten mütterlicherseits wohnen, um eine Musikkarriere in Angriff zu nehmen. Sie nahm an der Castingshow "The Voice" teil und besucht eine Schule für Sänger und Produzenten in Lillehammer. An "Queen Of Kings" schrieb sie selber mit und erzählt darin von ihrer Bisexualität, mit der sie sich in Italien nicht wohlgefühlt habe. Auch ihr Vater und ihre Verwandten in Italien würden davon noch nichts wissen, erzählte sie dem norwegischen Sender NRK.
"Es gibt mehrere Gründe, warum ich nach Norwegen gekommen bin, aber es war offensichtlich ein persönlicher Kampf. Und nach Norwegen zu kommen, hat mir geholfen, zu akzeptieren, wer ich bin." Alessandra
Alessandra stiehlt allen die Show - außer Subwoolfer
Von der weltweiten Resonanz auf ihren Song ist Alessandra überwältigt: "Es ist absurd, darüber nachzudenken", sagte sie. Gleichzeitig gibt sie sich selbstbewusst und hat schon angekündigt, die Stimmen aus Italien einsammeln zu wollen, denn Italien darf im ersten ESC-Semifinale voten, in dem Norwegen antritt. Im Finale in Norwegen lag Alessandra mit einem riesigen Abstand vorne. Und so wie sie beim Melodi Grand Prix allen die Show gestohlen hat, war von einer guten Platzierung beim ESC auszugehen. Der komplette norwegische Vorentscheid hat nach einem mauen letzten Jahr bei der Qualität der Beiträge wieder deutlich zugelegt. Dazu zählt auch der Interval-Act des Finales, in dem sich die Vorjahressieger Subwoolfer nach einem Jahr tatsächlich demaskierten. Unter den gelben Wolfsmasken kamen die Sänger Ben Adams und Gaute Ormåsen zum Vorschein, so wie es viele ESC-Kenner, wie etwa Alina Stiegler in den Songchecks, bereits vermutet hatten.