Für Norwegen steht KEiiNO mit "Spirit In The Sky"auf der ESC-Bühne. © eurovision.tv Foto: Thomas Hanses
KEiiNO
"Spirit In The Sky", 2019 in Tel Aviv (Finale) (6. Platz, 331 Punkte, davon 40 Jurypunkte)
Stand: 19.05.2019 03:19 Uhr

KEiiNO lassen die Nordlichter tanzen

Amsterdam, Riga, London und Madrid: KEiiNO aus Norwegen touren im Vorfeld des ESC 2019 mit ihrer Europop-Hymne "Spirit In The Sky" fleißig durch Europa und rühren auf den Pre-ESC-Partys die Werbetrommel für sich.

Das Musikprojekt setzt sich aus den drei Musikern Tom Hugo, Fred-René Buljo und Alexandra Rotan zusammen. Anfang März gewinnt das Trio in Oslo den Melodi Grand Prix 2019. Mit "Spirit in the Sky" ist dadurch erstmals seit 1980 wieder samischer Joik-Gesang beim ESC zu hören. Mit der Kombination von Eurobeat, Joik und einer Botschaft für mehr Gleichstellung kommen KEiiNO auf den sechsten Platz des 64. Eurovision Song Contest in Tel Aviv.

VIDEO: Norwegen: KEiiNO - "Spirit In The Sky" (3 Min)

Song "Spirit In The Sky" wirbt für Gleichberechtigung

KEiiNO haben "Spirit In The Sky" gemeinsam mit dem Finnen Henrik Tala und dem Schweden Alex Olsson geschrieben. Tom Hugo und Alexandra Rotan sind keine Unbekannten beim ESC, sie haben zuvor schon mehrmals versucht, an der nationalen Vorentscheidung teilzunehmen - im Gegensatz zu Fred Buljo, der seit zehn Jahren als samischer Rapper auftritt. Als ihn Tom Hugo und dessen Ehemann Alex Olsson ansprechen, um ein Lied über den Kampf für Gleichberechtigung - unabhängig von Geschlecht und Herkunft - zu schreiben, begeistert sich Buljo für das Projekt ESC. Er performt "Spirit In The Sky" als Joik, eine spezielle Gesangstechnik der Samen. Damit ist der Song auch ein Tribut an die samische Kultur und deren Nähe zur Natur. Das indigene Volk der Samen glaubt bis heute an die Kraft guter Geister, die Menschen helfen und heilen sowie deren Tiere schützen. Auch die tanzenden Nordlichter über die KEiiNO singen, haben für die Ureinwohner eine ganz eigene Bedeutung - für sie sind das Zeichen der Götter, in denen ihre Toten erscheinen. Der etwas sperrige Bandnamen kommt von dem Dörfchen Kautokeino und hat ebenfalls einen samischen Bezug. Es handelt sich dabei um eine Gemeinde in der Finnmark, die einst als Samensiedlung gegründet wurde und in der einer der Sänger zur Welt gekommen ist.

KEiiNO

Mitglieder: Fred-René Buljo, Alexandra Rotan, Tom Hugo
Wohnort: Oslo
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Tom Hugo ist in Hamburger Musikszene bekannt

Fred-René Buljo ist zunächst Mitglied der samischen Rapgruppe Duolva Duottar, später tourt er als Solist. Der 31-Jährige präsentiert aber nicht nur musikalisch seine Wurzeln: Er ist einige Jahre Abgeordneter im samischen Parlament in Karasjok. Tom Hugo zieht es für seine Musikkarriere nach Hamburg, 2007 spielt er beim Reeperbahn Festival. Mit seiner Single "Open Up Your Eyes" schafft er es 2012 in die deutschen Charts. Es folgen Auftritte im ZDF-Morgenmagazin, bei Hamburg Sounds und diversen anderen Events in der Hansestadt. Der Musiker ist auch als Songwriter gefragt, so schreibt er drei Lieder für die Hamburger Sängerin Y'akoto. Mittlerweile bezeichnet Tom Hugo Berlin als seine Heimat. Alexandra Rotan ist die jüngste im Trio, die 22-Jährige war zuletzt mit dem norwegischen DJ Alexander Walker als Background-Sängerin auf Tour.

KEiiNO überraschen mit Platz fünf

Mit "Spirit in the Sky" ist seit 1980 wieder samischer Joik-Gesang in einem ESC-Beitrag zu hören. Damals reicht es allerdings nur zu einem 16. Platz. Bei den Wettquoten liegen KEiiNO mit "Spirit In The Sky" im Vorfeld des ESC-Finales kontinuierlich im Top-10-Bereich. Und die Vorhersagen sollten Recht behalten: Die Kombination von Eurobeat, Joik und der Botschaft für mehr Gleichstellung kommt an, vor allem bei den Televotern. Da erreichen KEiiNO mit 291 Punkten den besten Wert. Platz sechs in der Endabrechnung ist eine große Überraschung für das Trio, das über tanzende Nordlichter singt.

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 17.05.2019 | 02:10 Uhr

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