Stand: 03.05.2016 17:13 Uhr

Barei: "Oft ist man sich selbst der größte Feind"

Die Spanierin Barei in Amsterdam bei Eurovision in Concert © NDR Foto: Patricia Batlle
Genießt ihre Rolle als ESC-Repräsentantin für Spanien in vollen Zügen: Barei.

Die 34-jährige Barei betritt neues Terrain für Spanien. Sie singt ihren ESC-Beitrag "Say Yay!" komplett auf Englisch. Im kurzen Interview erzählt die Komponistin und Sängerin, wie es ist, eng mit ihrem Lebensgefährten zusammenzuarbeiten, ob ihre Hunde immer mittanzen, wenn sie probt und was sie vorhat, falls sie die ESC-Krone nach Madrid mitnimmt. Bei den Wettanbietern rangiert ihr Beitrag "Say Yay!" seit Wochen unter den Top Ten.

Wovon handelt dein Lied "Say Yay!"?

Barei: Vom Wunsch, über sich selbst hinauszuwachsen. Vom Versuch, das Hier und Jetzt zu leben. Wir wollen alles Mögliche erreichen, lernen daraus, fallen auf die Schnauze und stehen wieder auf. Wenn man nicht mehr kann, ist es manchmal sehr einfach, das Handtuch zu werfen. Aber es ist wichtig zu wissen, dass das Wichtige der Weg ist, der Prozess, sich seinen Geistern zu stellen. Oft ist man sich selbst der größte Feind und es gibt weniger Hindernisse, als gedacht.

Warum trägst du am liebsten Turnschuhe?

Barei: Das ist ein Missverständnis. Ich liebe hohe Absätze. Das Ganze mit den Turnschuhen kommt, weil mein Song zum Tanzen aufruft. Dafür habe ich eine Choreografie entwickelt, weil mein Freund Rubén Villanueva gesagt hat: "Ich möchte, dass du übst, ohne nachzudenken. Hab einfach nur Spaß!" Und so kam die Eingebung zu meiner Schrittfolge. Ich habe ihm gefragt: "Wie soll ich das denn auf hohen Absätzen machen?" Er sagte, "du musst doch gar nicht!" Da hat es bei mir Klick gemacht, denn man muss beim Song Contest gar nicht im Abendkleid mit hohen Schuhen erscheinen, ich kann natürlich auch in Turnschuhen auftreten.

Verrate uns, wie es ist, mit seinem Lebenspartner so eng zusammenarbeiten. Rubén ist dein Produzent und hat den Song "Say Yay!" mitgeschrieben.

Barei: Es ist toll. Ich arbeite seit sieben Jahren mit ihm zusammen, habe ihn auch bei der Arbeit kennengelernt. Für mich ist er der beste spanische Produzent, und das sage ich nicht, weil ich mit ihm zusammen bin. Er ist auch ein toller Komponist. Wir komponieren viel zusammen. Unter anderem für Edurne, für Künstler in Japan, zum Beispiel für die japanische Shakira, die heißt MayJay, für Werbung und für TV-Serien. Bei meinem Solo-Projekt Barei möchte ich an meiner Seite wissen, weil er mich am besten versteht. Wir sind ein gutes Tandem. Auch wenn es manchmal auch schwierig sein kann, das gebe ich zu.

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Wie ist das mit deinen drei Hunden: Wollen die immer gleich mitspringen, wenn du zu Hause probst?

Barei: Nein, die sind ganz ruhig, die sind schon daran gewöhnt, dass ich ständig singe und tanze.

Warum nutzt du als Künstlerin nicht deinen in Spanien bekannten Nachnamen Reyzábal deines Großvaters, dem einst Luxusimmobilien und große Kinos gehörten?

Barei: Ich habe mich nie auf den Namen Reyzábal stützen wollen, niemals, weil ich das, was ich erreiche, durch eigene Kraft erreichen will. Das habe ich immer so gewollt. Vielleicht habe ich deshalb 15 Jahre gebraucht, um zu stehen, wo ich jetzt bin. Meine Mutter und meine Geschwister haben mich immer sehr unterstützt, mein Vater ist gestorben, als ich nur ein Jahr alt war. Meine Mutter hat mich mit 14 Jahren zur Seite genommen und gesagt, "du singst sehr gut. Es macht dich glücklich, ich verstehe, dass du davon leben willst. Aber man muss viel arbeiten, viel lernen und viel verstehen, um Erfolg zu haben." Da habe ich begonnen, Instrumente zu lernen und Gesangsunterricht zu nehmen. Es war ihretwegen.

Was hast du aus deinem Jahr in Miami mitgenommen?

Barei: Witzigerweise habe ich dort kein Englisch gelernt. Ich war umgeben von Mexikanern, Kolumbianern, Kubanern. Ich hatte keine amerikanischen Freunde. Ich habe aber gute Kontakte geknüpft, mit Musikern, die mit den Fugees, mit Celine Dion und mit David Bisbal zusammenarbeiten.

Was hast du vor, falls du für Spanien in Stockholm gewinnst?

Barei: Ich will ein Riesenfest feiern. Jeder, der kommen will, ist eingeladen. Natürlich in Spanien, hoffentlich in Madrid. Ich würde mich über einen Sieg so freuen, weil sich die Fans das so verdient haben. Sie haben mich hierhergewählt. Mein persönliches Geschenk habe ich schon, weil ich hier stehe und Spanien vertreten darf. Das macht so viel Spaß!

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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 14.05.2016 | 21:00 Uhr

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