Stand: 27.02.2020 22:37 Uhr

Zwei Jurys haben deutschen ESC-Beitrag ausgewählt

Der NDR hat sich beim Eurovision Song Contest 2020 für eine Auswahl des deutschen Beitrags durch Expertinnen und Experten entschieden. Zwei unabhängige Jurys haben ausgewählt, wer für Deutschland in Rotterdam auftritt: eine "Eurovisions-Jury" mit 100 Menschen aus ganz Deutschland und eine internationale Expertenjury aus 20 Musikprofis. Diese Musikprofis gehörten alle schon einmal zur nationalen ESC-Jury ihres Heimatlandes. Auch beim Eurovision Song Contest setzen sich die vergebenen Punkte jeweils zur Hälfte aus der Wahl der Zuschauerinnen und Zuschauer und der Wahl der nationalen Jurys zusammen. An diesem Verfahren hat sich der NDR orientiert.

Mehrstufiges Bewertungsverfahren durch Jurys

In einem mehrstufigen Verfahren haben diese beiden Jurys sowohl Künstlerinnen und Künstler als auch Songs bewertet. Überzeugt hat am Ende der 22-jährige Ben Dolic. Er vertritt Deutschland im Finale mit dem Song "Violent Thing".

VIDEO: Ben Dolic: "Violent Thing" - offizielles Musikvideo (4 Min)

ARD Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber schaut in die Kamera. © NDR Foto: Claudia Timmann
Thomas Schreiber ist zuversichtlich, dass der deutsche Act für den ESC in Rotterdam auf Zustimmung bei den Fans stößt.

Thomas Schreiber, ARD Koordinator Unterhaltung: "Mit der Platzierung in Tel Aviv sind wir selbstverständlich nicht zufrieden. In Rotterdam wollen wir wieder an den Erfolg von 2018 anknüpfen. Unser Act hat die nationalen und internationalen Expertinnen und Experten begeistert und sich in einem tollen Teilnehmerfeld durchgesetzt. Wir sind zuversichtlich, dass die Wahl auch bei den ESC-Fans auf sehr breite Zustimmung und - wie wir hoffen - auf Begeisterung stoßen wird."

Deutschlands ESC-Teamchef Christian Blenker.  Foto: Hendrik Lüders
Christian Blenker ist der neue Teamchef für den ESC in Deutschland.

Christian Blenker, ARD-Teamchef für den Eurovision Song Contest: "Unsere beiden Jurys haben einen hohen musikalischen Sachverstand und einen einmaligen ESC-Instinkt. Mit diesem Verfahren haben wir auch deutlich mehr Zeit für die Inszenierung gewonnen. Die ersten spannenden Ideen von international erfolgreichen Choreographen und Staging-Profis liegen uns bereits vor. Zudem bleiben die mehr als 600 Künstlerinnen und Künstler, die bei der Auswahl dabei waren, geschützt - keiner hat verloren und vielleicht sind einige im kommenden Jahr wieder dabei."

15.000 Bewerberinnen und Bewerber für Eurovisions-Jury

Deutschlands Head of Delegation beim ESC, Alexandra Wolfslast.  Foto: Hendrik Lüders
Alexandra Wolfslast folgt Christoph Pellander als Leiterin der deutschen ESC-Delegation.

Im April vergangenen Jahres wurden rund 2,26 Millionen Menschen in Deutschland über soziale Netzwerke eingeladen, Teil der Eurovisions-Jury zu werden. Jeder konnte teilnehmen. Am Ende haben 15.000 bei der Online-Befragung mitgemacht. Sie mussten im Vorfeld des ESC 2019 in Tel Aviv die Platzierung von zehn zufällig bestimmten ESC-Beiträgen vorhersagen und so ihr Gespür für die sichere Einschätzung von ESC-Beiträgen unter Beweis stellen. Von ihnen wurden die besten 100 ausgewählt. Auch die Mitglieder der internationalen Expertenjury wurden danach ausgewählt, wessen Einschätzung dem tatsächlichen Ergebnis besonders nah kam. "Wir wissen, dass viele Fans lange auf Infos gewartet haben. Wir brauchten aber die Zeit, um konzentriert schon sehr viele Dinge für Rotterdam vorzubereiten. Umso mehr freuen wir uns, am 27. Februar diesen tollen Act präsentieren zu können", sagt Alexandra Wolfslast, Head of Delegation für den deutschen Beitrag beim Eurovision Song Contest.

 

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Deutschlands ESC-Teamchef Christian Blenker und die Head of Delegation Alexandra Wolfslast.  Foto: Hendrik Lüders

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Dieses Thema im Programm:

ONE | Eurovision Song Contest | 27.02.2020 | 21:30 Uhr

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