Stand: 30.08.2019 14:02 Uhr

ESC 2020 findet in Rotterdam statt

Außenansicht der Veranstaltungshalle Rotterdam Ahoy. Im Vordergrund hängen viele gelbe Fahnen. © picture alliance / ANP Foto: ROBINUTRECHT
Der Hallenkomplex Rotterdam Ahoy ist die Austragungsstätte des Eurovision Song Contest 2020.

Der Eurovision Song Contest 2020 findet in Rotterdam statt. Das hat der niederländische Sender NPO1 bekanntgegeben. Die Stadt setzte sich somit gegen den verbliebenen Mitbewerber Maastricht durch.
Am 16. Mai 2020 geht das Finale über die Bühne, am 12. und 14. Mai laufen die beiden Halbfinals.
Austragungsstätte des 65. ESC ist der bis zu 16.000 Zuschauer fassende Hallenkomplex Rotterdam Ahoy. Dort wurden schon häufig große Sport- und Musikevents ausgetragen, darunter die MTV Europe Music Awards und der Junior Eurovision Song Contest 2007. Zu dem Komplex gehören insgesamt sechs Hallen - ausreichend Platz also für Pressezentrum und Delegationsbereiche.

Sand: "Hochmoderner Eurovision Song Contest"

Jon Ola Sand, Executive Supervisor des Eurovision Song Contest © picture alliance/APA/picturedesk.com Foto: Hans Klaus Techt
Jon Ola Sand freut sich auf den ESC in Rotterdam.

Im Anschluss an die Bekanntgabe sagte Jon Ola Sand, Executive Supervisor der European Broadcasting Union (EBU) für den Eurovision Song Contest: "Rotterdam hat fantastische Begeisterung und Engagement gezeigt und verfügt über die richtigen Einrichtungen, um im Mai Delegationen aus über 40 Ländern willkommen zu heißen. Wir freuen uns darauf, nächstes Jahr mit Rotterdam und NPO, NOS und AVROTROS an einem unglaublich hochmodernen Eurovision Song Contest in einer großartigen Stadt zu arbeiten."

Das "Manhatten an der Maas"

Die Erasmusbrücke in Rotterdam © picture alliance Foto: Peter Schickert
Als "Manhattan an der Maas" besticht Rotterdam durch seine beeindruckende Skyline und die Erasmusbrücke.

Rotterdam ist die zweitgrößte Stadt der Niederlande und hat knapp 650.000 Einwohner. Die Stadt ist eines der kulturellen Zentren der Niederlande. Dank seiner Hochschulen ist Rotterdam auch eine junge Studentenstadt. Die multikulturelle Metropole bietet zahlreiche Museen und Theater. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt weitgehend zerstört, besitzt somit keinen alten Kern mehr. Doch Rotterdam überzeugt dafür mit moderner Architektur und einer beeindruckenden Skyline. Mehr als 100 Gebäude sind über 50 Meter hoch und haben Rotterdam den Beinamen "Manhatten an der Maas" eingebracht. Zu den Sehenswürdigkeiten gehören die futuristischen Kubus-Häuser und die bekannte Erasmusbrücke. Sie verbindet das Zentrum mit der anderen Seite der Nieuwe Maas, auf der auch die Ahoy Arena liegt. Kein Zweifel: Rotterdam verbreitet internationaleres Flair.

Rotterdam überzeugt mit Infrastruktur

Der Hafen von Rotterdam mit Kränen und einem Containerschiff ©  dpa Foto: Marijan Murat
Kein Seehafen in Europa ist größer als der von Rotterdam.

Rotterdam besitzt den größten Seehafen Europas. Die Anreise per Schiff wäre also für ESC-Fans kein Problem. Wer die Stadt mit dem Zug erreichen will, steigt am 2014 neu eröffneten hochmodernen Hauptbahnhof aus. In elf Minuten können Besucher von hier mit der U-Bahn ohne Umstieg die ESC-Location erreichen. Umsteigefrei geht es auch in die Nachbarstadt Den Haag, Austragungsort der ESCs 1976 und 1980, und nach Spijkenisse, dem Geburtsort von Duncan Laurence - dem diesjährigen ESC-Gewinner von Tel Aviv. Neben der Metro durchqueren Straßenbahnen und Busse die Stadt. Rotterdam besitzt gemeinsam mit Den Haag einen Flughafen. Doch die meisten internationalen Fans und Delegierten werden wahrscheinlich über den Flughafen Amsterdam Schiphol anreisen, der mit dem Zug keine halbe Stunde entfernt ist. Rotterdam verfügt über viele Hotels - auch im niederländischen Regierungssitz Den Haag werden sicherlich einige zum ESC Anreisende unterkommen. Mögliche Locations für das Eurovision Village für alle Fans sind der Willemsplein direkt an der Erasmus-Bücke oder die Straße Binnenrotte in der Innenstadt. Der Euroclub, also die Partylocation für Akkreditierte, könnte im Maassilo untergebracht werden, einem Club fußläufig vom Hallenkomplex entfernt. Im Maassilo gibt es außerdem ein Tonstudio, in dem Duncan Laurence' ESC-Siegertitel "Arcade" produziert wurde.

Neun Städte im Rennen

Insgesamt hatten sich neun Städte beworben. Neben Maastricht und Rotterdam gingen auch Arnhem, Utrecht, Amsterdam, Breda, Den Haag, Leeuwarden und Herzogenbusch ins Rennen. Die Entscheidung darüber, welche Stadt den Zuschlag bekommt, haben die verantwortlichen Sender NPO, AVROTROS und NOS in Absprache mit der European Broadcasting Union (EBU) getroffen. Von den neun Städten hatten am Ende fünf ihre sogenannten Bid Books beim Sender NPO eingereicht. Nach Besichtigung der Städte, gab der Sender am 16. Juli bekannt, dass nur noch zwei Bewerberstädte Chancen auf eine Ausrichtung hätten: Maastricht und Rotterdam. Beide waren in die engere Wahl gekommen, weil sie am besten die Konditionen der EBU erfüllen. Laut NPO hätten beide Städte auch eine finanzielle Beteiligung an den Kosten angeboten. Außerdem verfügen sie über geeignete Veranstaltungsorte, genügend Unterkünfte und die Infrastruktur.

ESC bereits vier Mal in den Niederlanden

Bereits vier Mal hat der ESC in den Niederlanden stattgefunden: 1958 fand der Wettbewerb, nach dem Sieg von Corry Brokken im Jahr zuvor in Frankfurt, in Hilversum statt. Amsterdam empfing 1970 zum Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie es damals noch hieß. Nachdem 1969 vier Teilnehmer punktgleich auf Platz eins gelandet waren, entschied man sich für die Heimat von Lenny Kuhr. 1976 sowie 1980 präsentierte sich Den Haag als Gastgeber. Eine erneute Ausrichtung machte der Sieg von Duncan Laurence beim Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv möglich. Der 25-Jährige sagte einem niederländischen Fernsehsender, er hoffe auf Rotterdam als Austragungsort für den Song Contest 2020. Keine große Überraschung, schließlich kommt der Sänger aus einem Vorort der Hafenstadt.

Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 31.08.2019 | 19:05 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

2020

EBU

Niederlande