Duncan Laurence aus den Niederlanden gewinnt ESC 2019
Der Niederländer Duncan Laurence gewinnt mit der Pianoballade "Arcade" den Eurovision Song Contest 2019 in Tel Aviv. Knapp dahinter auf den zweiten Platz schafft es der Italiener Mahmood mit "Soldi". Das deutsche Duo S!sters landet mit "Sister" auf Platz 24. Von den Jurys haben Carlotta und Laurita 32 Punkte bekommen, von den Zuschauern keinen. Während der Verlesung der Jurypunkte rutschte Tamara Todevska aus Nordmazedonien zeitweise an die Spitze der Tabelle. Das Blatt wendete sich mit dem Zuschauervoting. Spannend blieb es bis zu den letzten Minuten, in denen sich auch Italien, Schweden und Russland Hoffnungen auf den Sieg machen konnten. Erst bei der letzten Punktevergabe machte dann der Niederländer das Rennen vor dem Schweden John Lundvik, der nach Jurypunkten vorne lag.
ESC-Siegersong 2019: Duncan Laurence - "Arcade"
Im Finale singt der Niederländer seinen Song "Arcade" - ganz allein, an seinem Elektro-Piano. Der Song handelt vom Verlust eines lieben Menschen.
Platzierungen im ESC-Finale 2019
Lange als Favorit gehandelt
Für die Niederlande ist es der fünfte Sieg in der ESC-Geschichte des Landes und der erste seit über 40 Jahren. Zuletzt holten Teach-In die Trophäe 1975 in Stockholm. Dass es diesmal wieder klappen würde, zeichnete sich schon früh ab. Seit Wochen dominierte Duncan Laurence die Rangliste bei den Buchmachern. Auch ohne aufwendige Bühnenshow galt er als kaum einholbarer Sieger. In den Top-5 gab es hingegen immer wieder ein Wechselspiel zwischen Kate Miller-Heidke aus Australien, dem Schweden John Lundvik und Luca Hänni aus der Schweiz. Die Wettvorhersagen lagen auch bei den S!sters richtig. Deutschlands Act kam nie in die Nähe der Top-10 und schaffte es nicht, die gute Platzierung von Michael Schulte aus dem Vorjahr zu wiederholen.
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Duncan Laurence gewinnt mit der Piano-Ballade "Arcade" den Eurovision Song Contest. Der Sieg des Niederländers beweist, dass es beim ESC nicht unbedingt die große Show braucht.
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Stolz präsentiert Israel über den Abend verteilt seine zahlreichen ESC-Größen. Den Anfang macht Dana International, die im Eröffnungsmedley ihr Siegerlied von 1998 "Diva" singt.
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Durch die Show führen TV-Moderator Assi Azar, Supermodel Bar Refaeli, Poerty-Slammerin Lucy Ayoub und Radiomoderator Erez Tal (v.l.n.r.).
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Die Malteserin Michela tritt als erste Kandidatin auf die Bühne und eröffnet den Wettbewerb mit einer bunten Performance. Die Farbe des Bühnenhintergrunds wechselt sekündlich von einer knalligen Farbe zur nächsten. Passend dazu der Titel des Songs: "Chameleon".
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Mit der hochdramatischen Ballade "Ktheju tokës" berührt Jonida Maliqi die Herzen der ESC-Fans. In dem emotionalen Lied fordert sie die albanischen Auswanderer zur Rückkehr in ihr Heimatland auf.
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Der mit Spannung erwartete Auftritt der S!sters zeigt, dass die beiden in den vergangenen Wochen und Monaten zu einem richtigen Duo zusammengewachsen sind. Auf der Bühne überwinden Carlotta (links) und Laurita im schwarz-gelben Kleid die räumliche Distanz und bringen ihre Botschaft gemeinsam ans Publikum.
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Jede noch so kleine Handbewegung einer ESC-Choreografie ist in der Regel geplant. Bei der tschechischen Band Lake Malawi sieht aber alles locker und spontan aus. Fast wie bei einem Open-Air-Konzert animiert sie das Publikum bei ihrem Song "Friend Of A Friend" zum Mitklatschen.
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Sergey Lazarev lässt sich bei "Scream" gleich mehrfach auf die Bühne projizieren. Der Russe interagiert während der Performance immer wieder durch Gesten mit seinen Ebenbildern, die ihm manchmal synchron und manchmal asynchron antworten.
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"Love Is Forever" von der Dänin Leonora ist das stereotypische Heile-Welt-Lied. Auf einem riesigen Stuhl sitzt sie und schunkelt fröhlich mit den Beinen hin und her. Ein blauer Himmel und weiße Schäfchenwolken machen das Klischee perfekt.
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Für San Marino ist die zweite Finalteilnahme in der ESC-Geschichte schon ein großer Erfolg. Voller Stolz singt Serhat mit seiner kratzig-heiseren Stimme seinen Song "Say Na Na Na".
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Auch die Nordmazedonierin Tamara Todevska kann stolz darauf sein, ihr Land nach siebenjähriger Durststrecke wieder ins Finale geführt zu haben. Mit der Ballade "Proud" hat sie dafür sogar den passenden Titel.
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Der Schwede John Lundvik wird von einem vierköpfigen Gospelchor unterstützt. Die vier Damen mit kräftiger Stimme nennt er liebevoll "Mamas". Zum Songfinale von "Too Late For Love" wird die Bühne in goldenes Licht getaucht.
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Zala Kralj und Gašper Šantl stehen für Slowenien auf der Bühne. Doch es wirkt, als ob sie ihren Song "Sebi" nur für sich singen würden. Während ihres Auftritts werfen sich die beiden romantische Blicke zu, halten die Hand des anderen und berühren sich gegenseitig.
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Duncan Laurence zeigt, dass es nicht immer spektakuläre Bühneneffekte braucht. Ganz allein sitzt er am Klavier und singt seinen Song "Arcade". Sobald der Niederländer anfängt die Stimme zu erheben, gehört die uneingeschränkte Aufmerksamkeit des Publikums ihm.
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Während die Slowenen auf Romantik setzen, versucht es Tamta mit Sex-Appeal. Nur eine dünne silberne Corsage trägt die Zyprerin am Körper, während sie sich aufreizend zu ihrem Dance-Song "Replay" bewegt.
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Katerine Duska lebt ihren eigenen bonbonfarbenen Blütentraum. Dennoch verfügt die Griechin im Gegensatz zum Bühnenbild über eine kräftige Stimme und mit "Better Love" einen abwechslungsreichen Popsong.
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Kobi Marimi singt für das Gastgeberland die Ballade "Home". Farblich reiht er sich bei den eher schlichteren Auftritten ein. Im schwarzen Smoking mit schwarzem Hemd und schwarzer Fliege singt der Israeli vor einem dunklen Hintergrund.
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Tanzende Nordlichter huschen bei "Spirit In The Sky" über die Bühne. Mit dem Lied werben KEiiNO für die Gleichberechtigung unter allen Menschen. Einige Zeilen werden von den Norwegern zudem im Joik, einer besonderen Gesangstechnik der Samen, vorgetragen.
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Ein fünfköpfiger weißgekleideter Chor begleitet Michael Rice bei seiner Performance für das Vereinigte Königreich. Der Brite widmet den Song "Bigger Than Us" seinem verstorbenen Vater.
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Wer bei Isländern an feinstoffliche Wesen wie Feen oder an "Elfenbeauftragte" denkt, der hat die Rechnung ohne Hatari gemacht. Die Band verwandelt die Bühne mit Feuersäulen in einen regelrechten Höllenschlund. Dazu Bondage-Outfits und der Industrialmusic-Hammer "Hatrið mun sigra", was so viel wie "Hass wird siegen" bedeutet.
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Auch eine gewisse Country-Note darf beim ESC natürlich nicht komplett fehlen. Mit großer Gitarre und umwerfendem Lächeln steht Victor Crone für Estland auf der Bühne und präsentiert seinen Song "Storm".
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Energiegeladen und perfekt gestylt erobert Zena mit "Like It" die ESC-Bühne. Die Weißrussin erinnert in ihrem Auftreten ein bisschen an die junge Britney Spears. Sie und ihre Tänzer zeigen eine dynamische Choreografie.
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Chingiz bekommt bei seinem Auftritt Unterstützung von zwei Robotern, die ihm mit Laserstrahlen Zeichen auf die Brust projizieren. Der Aserbaidschaner singt in "Truth" über eine vergiftete Beziehung.
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Nein, Frankreich hat in diesem Jahr nicht die drei Musketiere, sondern den Youtube-Star Bilal Hassani (Mitte) nach Tel Aviv geschickt. Mit "Roi" hat dieser einen englisch-französischen Titel, der von Selbstachtung handelt, im Gepäck.
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Der Italiener Mahmood beschwert sich in "Soldi" darüber, dass es immer nur ums Geld gehen würde. Das Stück klingt durch seine Rap-Elemente sehr abwechslungsreich und Mahmoods facettenreiche Stimme unterstützt die eingängige Melodie.
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Ganz alleine steht Nevena Božović auf der großen ESC-Bühne. Mit ihrer kräftigen Stimme und der Ballade "Kruna" kann sie diese aber problemlos ausfüllen. Beim emotionalen Höhepunkt des Liedes umgibt die Serbin ein golden schimmernder Nebel.
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Was ist denn mit den gemütlichen Schweizern los? Luca Hänni begeistert das Publikum im Tel Aviv Convention Center mit der Latino-Dance-Nummer "She Got Me" und einer energiegeladenen Tanzperformance.
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Bei Kate Miller-Heidke ist Schwerelosigkeit Programm: Die Australierin scheint über einer rotierenden Erdkugel zu schweben. Zwei Tänzerinnen, die wie sie an einer Stange befestigt durch die Luft schwingen, vervollständigen die effektvolle Inszenierung von "Zero Gravity".
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Miki rockt das Haus: In einer Art überdimensionalem Setzkasten, der an ein Puppenhaus erinnert, begrüßt der spanische Sänger das Publikum zu einem knallbunten Farbspektakel. Fünf Tänzer begleiten den 23-Jährigen durch die temporeiche Performance seines Songs "La venda".
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Auch Conchita Wurst, ESC-Siegerin von 2014, ist in Tel Aviv und singt während der Televoting-Phase in einem spektakulären Medley mit. Sie präsentiert den Song "Heroes" des Schweden Måns Zelmerlöw.
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Der Sieger von 2015 in Wien wiederum zeigt dem Publikum seine Interpretation von "Fuego", dem Titel, mit dem Eleni Foureira im vergangenen Jahr in Lissabon für Zypern antrat.
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Die Vorjahreszweite schließt an mit "Dancing Lasha Tumbai". Mit diesem Titel wurde die Ukrainerin Verka Serduchka 2007 in Helsinki Zweite ...
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... und die macht weiter mit Nettas Siegersong "Toy". Doch das Medley geht noch weiter, ...
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... denn Gali Atari (Mitte) kommt auch noch auf die Bühne. Alle fünf singen zusammen deren Siegertitel von Jerusalem 1979: "Hallelujah".
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US-Superstar Madonna kommt mit einem großen Tross nach Tel Aviv. Zusammen mit Rapper Quavo performt sie als Weltpremiere ihren neuen Song "Future". Das Bühnenbild vermittelt eine Art Endzeit-Stimmung.
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John Lundvik und seine "Mamas" sind zufrieden mit ihrem Auftritt. Nach dem Juryvoting liegen die Schweden in Führung. Auch dank zahlreicher Punkte aus den skandinavischen Nachbarländern Island, Schweden, Finnland und Dänemark. Am Ende landet der Schwede aber nur auf Rang sechs.
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Der Topfavorit Duncan Laurence gewinnt mit seinem Song "Arcade" vor Mahmood aus Italien mit "Soldi" und Sergey Lazarev aus Russland mit "Scream". Zur Krönung darf er seinen Song noch einmal singen.
Hochkarätige Interval Acts
Nach ihrem Auftritt im ersten Halbfinale stand auch Vorjahressiegerin Netta auf der Bühne in Tel Aviv. Neben einem Auszug aus ihrem Gewinnertitel von 2018, "Toy", am Anfang der Show, präsentierte sie in der Votingphase auch ihren neuen Song "Nana Banana". Einen besonderen Moment erlebten die Zuschauer mit dem Auftritt vier ehemaliger ESC-Helden: Conchita, Siegerin in Kopenhagen 2014, Måns Zelmerlöw, Sieger 2015 in Wien, Eleni Foureira, Zweite 2018 in Lissabon und Verka Serduchka, die Zweitplatzierte 2007 in Helsinki. Sie spielten die ESC-Variante von "Sing meinen Song" und tauschten Titel. Conchita interpretierte Måns' "Heroes" neu. Måns übernahm Elenis "Fuego", während Eleni "Dancing Lasha Tumbai" von Verka performte. Verka wiederum brachte ihre Version von Nettas "Toy" zum Besten. Abschließend gaben alle vier gemeinsam mit der 65-jährigen Lokalmatadorin Gali Atari, ESC-Siegerin von 1979 in Jerusalem, deren legendären Song "Hallelujah" zum Besten.

Madonna performte im ESC Finale ihre Songs "Like A Prayer" und "Future".
Nach wochenlangen Verwirrungen um den Gastauftritt von Madonna gab es erst zwei Tage vor dem Finale grünes Licht. Mit ihrem Hit "Like A Prayer" von 1989 und ihrem aktuellen Song "Future" war sie einer der Höhepunkte der Show während der langen Abstimmungsphase. "Egal, wie es hier ausgeht - ihr seid alle Sieger", ermutigte sie die Kandidaten.
Big-Five-Länder für Finale gesetzt
Als Kandidatinnen eines Big-Five-Landes mussten sich die S!sters nicht in einem der zwei Halbfinale für die Endrunde qualifizieren. Für das Finale gesetzt waren außerdem Frankreich (Bilal Hassani - "Roi"), Großbritannien (Michael Rice - "Bigger Than Us"), Spanien (Miki – "La venda") und Italien (Mahmood - "Soldi"). Die Big Five tragen die finanzielle Hauptlast des Wettbewerbs. Auch das Gastgeberland Israel durfte den Vorjahrestitel ohne Qualifikation direkt im Finale verteidigen. Moderiert wurde die Show von Bar Refaeli, Erez Tal, Assi Azar und Lucy Ayoub.
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