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Alekseev
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"Forever",
2018
in Lissabon
(1. Halbfinale)
Alekseev: Ukrainischer Star für Belarus
Womöglich hat Alekseev es einer ehemaligen Song-Contest-Kandidatin zu verdanken, dass er selbst 2018 in Lissabon dabei sein darf. Hätte Ani Lorak, die beim ESC 2008 Zweite wurde, bei der ukrainischen Ausgabe von "The Voice" kein Potenzial in der Stimme des Nachwuchssängers gesehen, wäre Alekseev sicherlich nicht da, wo er heute ist. Die Castingshow gewinnt der Ukrainer im Jahr 2014 zwar nicht, wird aber zu einer nationalen Bekanntheit. Seitdem geht die Erfolgskurve für ihn immer weiter bergauf - und das nicht nur in seiner ukrainischen Heimat.
Belarus: Alekseev - "Forever"
Ursprünglich war der Song "Forever" ein Elektro-Pop-Song auf Russisch. Daraus wurde eine Ballade auf Englisch, die Alekseev für Belarus im ersten Halbfinale singt.
Von Queen bis Justin Timberlake

Mit einem ukrainischen Jung-Star will Weißrussland beim ESC 2018 punkten.
1993 als Nikita Alekseev in der ukrainischen Hauptstadt Kiew geboren, entdeckt er die Musik schon früh für sich. Seine musikalischen Vorbilder sind Queen, Led Zeppelin, Pink Floyd, Lenny Kravitz, Michael Jackson und Justin Timberlake. Alekseev gründet eine Schulband und auch später - während seines Marketingstudiums - hält er es nicht ohne Musik aus. Wieder gründet er eine Band mit dem Namen Mova, die sich vor allem auf Songs von den Red Hot Chilli Peppers spezialisiert.
200.000 Abonnenten auf YouTube
Mit 18 versucht Alekseev zum ersten Mal bei der Casting-Show "Voice of the Country" sein Glück, scheitert aber bereits in der ersten Runde. Nachdem es beim zweiten Anlauf 2014 deutlich besser für ihn läuft und er es ins Halbfinale schafft, bringt er eine Single auf den Markt. "Drunk Sun" wird zum Hit - nicht nur in der Ukraine, sondern auch in anderen Ländern in Ost-Europa. Für die Single bekommt der junge Sänger Platin, das Video wird auf YouTube 35 Millionen Mal angeschaut. 200.000 Fans haben seinen Kanal abonniert.
Sänger des Jahres
Alekseev geht auf Tour und gibt im Laufe seiner noch jungen Karriere Konzerte in mehr als 20 Ländern. Er steht unter anderem in Estland, Lettland, Deutschland, der Türkei, Israel, Russland und Belarus auf der Bühne. Zweimal erhält er in Russland den Titel "Sänger des Jahres", einmal wird er in Belarus damit ausgezeichnet. Er ist also nicht nur in seiner Heimat der Ukraine ein Star, sondern auch bei den Nachbarn.
Mit "Forever" zum Song Contest
Alekseev selbst bezeichnet sich auch als belarussischen Künstler - es ist also nicht sehr verwunderlich, dass er beim ESC 2018 für Belarus startet. Mit seinem nostalgischen Song "Forever" von Kyrylo Pavlov und Evhen Matyushenko bekommt er im belarussischen Vorentscheid die Höchstpunktzahlen von Publikum und Fachjury.
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Der ukrainische Sänger Alekseev ist in Ost-Europa ein Star - der Justin Bieber des Ostens.
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Beim weißrussischen Vorentscheid bekommt er Höchstwertungen. Doch die Show bleibt nicht skandalfrei.
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Andere Kandidaten werfen dem zuständigen Sender vor, den Wettbewerb zugunsten von Alekseev manipuliert zu haben. Das ändert an der Entscheidung jedoch nichts: Der Ukrainer fährt für Weißrussland zum ESC.
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Alekseev macht seitdem er klein ist Musik. Neben dieser Leidenschaft ist er großer Fußball-Fan. Er spielt selbst im Verein und versucht trotz seiner vielen Termine kein Training zu verpassen. Sein Herz schlägt für Arsenal London, sein Lieblings-Spieler ist Thierry Henry.
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Alekseevs Mutter hat ihn alleine großgezogen. Zu seinem Vater besteht kein Kontakt. Alekseev hofft aber, dass er ihn eines Tages treffen wird.
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Beim Song Contest will er nicht nur mitmachen, um gut abzuschneiden. Alekseev hofft auch, dass sein Vater seinen Auftritt sieht und sie darüber zueinander finden.
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Das Zueinanderfinden ist auch Thema des Liebesliedes "Forever", mit dem Alekseev auf der Bühne in Lissabon steht. Er wird von einer Tänzerin im roten Kleid begleitet.
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Sie sorgt für einen spektakulären Auftritt: Ein Pfeil, ein Schuss und es regnet rote Rosen, diese wachsen sogar auf dem Rücken des Künstlers. Das mag man romantisch finden oder auch nicht.
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Auf dem roten Teppich zur Eröffnungsparty trägt Alekseev ganz unspektakulär einen schwarzen Anzug und dazu ein strahlendes Lächeln.
Skandal beim Vorentscheid
Doch gleich sieben der teilnehmenden Kandidaten werfen dem ausrichtenden Fernsehsender BRTC vor, die Vorentscheidung zugunsten von Alekseev manipuliert zu haben. Der Grund: Der in russischer Sprache auf mehreren Konzerten vorveröffentlichte Song war nicht disqualifiziert worden, sondern durfte geringfügig umgeschrieben werden, um am Wettbewerb teilnehmen zu können. Bei der Sängerin Sofia Lapina war der Sender nicht so gnädig gewesen. Sie sagte ihre Teilnahme am Vorentscheid deshalb ab.
Belarussische Top-Ten-Platzierung 2007
Belarus hofft natürlich, dass das Drama um den Vorentscheid schnell vergessen ist. Erfolgreichster belarussischer Vertreter war zuletzt Dimitry Koldun mit Platz sechs in Helsinki 2007.
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