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Hovig Demirjian
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"Gravity",
2017
in Kiew
(Finale)
(21. Platz, 68 Punkte, davon 36 Jurypunkte)
Hovig macht gerne Luftsprünge
Aller guten Dinge sind bekanntlich drei - nach zwei erfolglosen Anläufen, sein Heimatland Zypern beim ESC zu vertreten, hat es Hovig Demirjian endlich geschafft. Der Sänger mit armenischen Wurzeln fährt zum Song Contest 2017 nach Kiew. Dafür musste er nicht mal an einem Vorentscheid teilnehmen, der zyprische Staatssender CyBC nominierte den smarten Sänger mit den braunen Augen bereits im Oktober 2016. Der Inselstaat war damit schneller als alle anderen 42 teilnehmenden Länder. Kein Wunder, dass Hovig auf dem offiziellen Vorstellungsvideo vor Freude Luftsprünge macht. Mit viel Temperament ausgestattet ist der aus der geteilten Hauptstadt Nikosia stammende Hovig also.
Zypern: Hovig Demirjian - "Gravity"
Mit einer sorgfältig ausgearbeiteten Choreografie und tanzbaren Beats will Hovig Demirjian beim Publikum punkten. Mit "Gravity" geht er im Finale für Zypern an den Start.
Steiniger Weg bis zur ESC-Teilnahme
Hovigs Weg bis zur ESC-Teilnahme ist alles andere als einfach: 2010 scheitert der Zyprer noch im Vorentscheid, mit "Goodbye" landet er auf dem dritten Platz. Dafür tritt Jon Lilygreen in Oslo an, er erreicht allerdings nur Platz 21. Fünf Jahre später landet Hovig beim Vorentscheid mit der Ballade "Stone In A River" lediglich auf Rang vier. Den Vortritt muss er diesmal John Karayiannis lassen, der aber kommt in Wien nicht über einen 22. Platz hinaus.
Musik steht an erster Stelle
Musikalisch habe der Mittelmeerstaat einiges zu bieten, Zypern sei eine Oase talentierter Menschen, sagt Hovig. Er setzt seit ein paar Jahren alles auf die Musik: Statt weiter für eine Wirtschaftsprüfungsfirma tätig zu sein, feilt er an seiner Stimme, nimmt Gitarren- und Klavierunterricht. Er arbeitet mit Evridiki und Constantinos Christoforou zusammen - beide sind sehr ESC-erfahren. Und er beherrscht ein breites Repertoire - von Rocknummer bis Ballade, auf Englisch oder Griechisch.
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Richtig kalt wird es in Hovig Demirjians Heimat Zypern nie, deshalb ist eine Sonnenbrille ein wichtiges und natürliches cooles Accessoire. 2009 tritt der Sänger erstmals musikalisch in Erscheinung - bei "X Factor Greece" erreicht er den siebten Platz.
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Seinen Job als Wirtschaftsprüfer hängt der smarte Sänger mit den braunen Augen an den Nagel. Seine Leidenschaft gehört nur noch der Musik und so konzentriert er sich ganz auf seine Karriere, studiert Gesang, lernt Gitarre und Klavier spielen. Zunächst performt Hovig überwiegend auf Griechisch.
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Doch schon 2010 probiert er es auf Englisch - beim zyprischen Vorentscheid tritt er mit dem Popsong "Goodbye" an. Es reicht nur zu einem dritten Platz. 2015 versucht er erneut sein Glück: mit der Ballade "Stone In A River". Wieder ohne Erfolg, am Ende wird Hovig Vierter. Aber aufgeben gilt nicht.
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Auf seiner Facebook-Seite beschreibt Hovig die Charakteristik seiner Stimme: Sie sei jugendlich, aber rau und reif wie ein guter Wein. Er kann poppige Rocknummern ebenso singen wie Balladen. Im dritten Anlauf schafft er es endlich zum ESC - und das ganz ohne Vorentscheid. Der Sender CyBC nominiert ihn direkt.
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"Ich fühle mich geehrt", sagt Hovig und verspricht, hart für ein gutes Abschneiden zu arbeiten. Zypern setzt nicht nur auf seine musikalischen Qualitäten, der schwedische Hitgarant Thomas G:son komponiert seinen Song.
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Hovig besingt in "Gravity" das Thema Symbiose, das Zusammenleben von Menschen und die Liebe. Zum positiven Songtext kommen ein tanzbarer Beat und ein sehr schön passendes Bühnenbild.
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Bei der ESC-Eröffnungsfeier in Kiew genießen Hovig Demirjian und sein Team den Gang über den roten Teppich.
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Gesang, Bewegung, Bühnenbild: Beim ersten Halbfinale scheint für Hovig und sein "Gravity" alles zu passen, er kommt eine Runde weiter.
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Nach dem Jubel im Greenroom bedankt sich Horvig bei seinen Fans für das Voting, "Das sei riesig für ein so kleines Land wie seins." Zypern wird in der zweiten Hälfte vom Finale auftreten.
Neben Talent und Können braucht der sympathische Sänger sicher auch eine Portion Optimismus. Die letzte gute Platzierung Zyperns liegt schon einige Jahre zurück: 2004 wird Lisa Andreas Fünfte. Um die bestmögliche Performance in Kiew abgeben zu können, werde er in den kommenden Monaten sehr hart arbeiten - Tag und Nacht.
Thomas G:son liefert den Song
Auch die Verantwortlichen tun einiges dafür, damit Zypern zukünftig besser abschneidet. So hat der Inselstaat erneut den schwedischen Erfolgskomponisten Thomas G:son engagiert. Er zeichnet verantwortlich für Loreens Siegersong "Euphoria" aus dem Jahr 2012. Im vergangenen Jahr hat der Hitgarant allerdings nur wenig Glück gebracht - die Rocknummer "Alter Ego", präsentiert von der Band Minus One, kommt nur mäßig an.
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