Pauline und Moderatorin Jessica "Jess" Schöne im Studio der Junior-ESC-Countdown-Sendungen 2021 in Paris. © NDR/KiKA Foto: Aaron Moser

Pauline in Paris: Wie lebt es sich in der JESC-Bubble?

Stand: 16.12.2021 09:44 Uhr

Zusammen mit der deutschen Delegation lebt Junior-ESC-Kandidatin Pauline für acht Tage in einem Hotel bei Paris. Corona-bedingt fallen viele Aktivitäten aus - und fast ausschließlich für Proben darf sie das Hotel verlassen.

von Marcel Stober

Der Ausblick aus dem Delegations-Hotel ist nicht allzu berauschend. Kein Eiffelturm, kein Arc de Triomphe - eher ein Hinterhof und ein Verkehrskreisel. Das wäre alles nicht so schlimm, dürfte man häufiger raus und die Junior-ESC-Stadt Paris, zweifellos eine der spannendsten Städte der Welt, auf eigene Faust erkunden. Man darf aber nicht. Ähnlich wie schon beim ESC 2021 in Rotterdam haben Delegation und Act lediglich im Hotel oder in der Halle zu sein. Auf den Wegen dürfen nur offizielle Transportmittel genutzt werden - kein Taxi, keine Métro. Auch eine ursprünglich mal geplante Fahrt für alle Acts ins Disneyland gibt es nicht. Hinzu kommt, dass weder Hotel noch Halle wirklich in Paris sind, sondern im Vorort Boulogne-Billancourt. Oder wie es Volunteer Rémi, der die Delegation vor Ort begleitet, ausdrückt: "It's fake Paris".

Live-Sendungen aus dem Hotel

Doch auch in "Fake Paris" ist einiges zu tun. Im ersten Stock des Hotels, in dem alle 19 Delegationen untergebracht sind, entstehen in zwei Konferenzräumen Live-Shows für den KiKA. Seit Mittwochabend bringt Moderatorin Jessica Schöne die Zuschauer auf den neuesten Stand in Sachen Junior ESC. Der deutsche Kommentator Consi ist ebenfalls in der Stadt - aber nicht Teil der Delegation. Ohne Kontakt zu dem Rest zu haben, reist er durch Paris und versucht Pauline am Louvre oder am Montmatre bekannt zu machen. Der erste Stock des Hotels ist allerdings nicht nur für Deutschland reserviert. Auf dem Flur vor den Konferenzräumen hört und sieht man häufig andere Delegationen proben, die sich auf einer bereitstehenden Flipchart Slots reservieren können.

Singen, Proben, Kicker-Spielen: Alltag im Junior-ESC-Hotel

Pauline (r.) und Tänzerin Marah (2. v. r.) spielen Tischkicker in einer Hotellobby in Paris. © NDR Foto: Screenshot
Pauline (r.) und Tänzerin Marah (2. v. r.) zeigen am Tischkicker, was sie können.

Überhaupt hört man sehr viel Gesang in diesem Hotel, in dem normalerweise gerne Fußballmannschaften übernachten, bevor sie im nahegelegenen Stadion gegen Paris Saint-Germain verlieren dürfen. Das Corona-Konzept besagt: Keinen Kontakt nach außen, stets in der sogenannten Bubble bleiben. Aber untereinander Spaß haben und sich kennenlernen ist okay - und gerade beim Junior ESC auch gewünscht. Auch Deutschlands Kandidatin Pauline stand schon etwa mit der Albanerin Anna Gjebrea am Kickertisch, der Kasache Alinur Khamin spielte mit der Playstation in der Lobby und die durchdringende Stimme der Ukrainerin Olena Usenko schallt auch über die Flure.

Pauline nimmt die ganze Situation sehr gelassen hin. Sie ist mit ihren Tänzerinnen Marah und Angelina angereist - jede von ihnen hat auch ihre Mutter dabei. Pauline befürchtet hier keinen Lagerkoller: "Es ist schon sehr sehr besonders, und ich bin dankbar, hier sein zu dürfen", sagt sie. Und Langeweile ist bei ihr auch nicht in Sicht: Neben dem Tischkicker, stehen für sie diverse Proben und Interviews auf dem Plan, wobei die deutsche Delegation rund um Leiterin Ulrike Ziesemer darauf achtet, dass es für die 13-Jährige auch nicht zu viel wird.

Deutsche Delegation entdeckt Paris auf einer Bustour

Die deutsche Junior-ESC-Kandidatin Pauline mit Niko Kajaia aus Georgien in einem Bus. © NDR Foto: Marcel Stober
Pauline und der Georgier Niko Kajaia konnten Paris von ersten Busreihe aus erkunden.

Wie auch beim ESC gibt es für die Acts beim Junior ESC zwei Probendurchläufe, eine Generalprobe der Show, ein Juryfinale und das Finale. Pauline wird am Ende der Woche an fünf Tagen im Kulturzentrum La Seine Musicale gewesen sein. An einem Tag, an dem sie keine Probe hatte, konnte die Delegation zusammen mit jenen aus Georgien und Italien sogar eine kleine Busfahrt durch Paris machen - um mal etwas anderes zu sehen als den bekannten Hinterhof oder den Verkehrskreisel. "Wir sind durch Paris gefahren, wir haben zum Beispiel den Eiffelturm, den Louvre und ganz viele andere Schlösser und Bauwerke gesehen", erzählt Pauline.

Sie durfte ganz vorne sitzen - neben dem Georgier Niko Kajaia, den sie dort auch besser kennenlernen konnte. Allerdings durfte auch niemand überrascht gewesen sein, dass wenn man musikalische Kinder über längere Zeit in einen Bus setzt, sie natürlich zu singen anfangen. Und so unterhielt der Georgier mit seinen Backgroundsängerinnen die Delegationen mit einem älteren georgischen JESC-Siegertitel und seinem aktuellen Song "Let's Count The Smiles". Dann legten auch die Italienerin Elisabetta Lizza und Pauline mit ihren Songs nach. Schließlich überquerte der Bus die Stadtgrenze wieder und es ging zurück ins Hotel. Die gute Laune und der Spaß an der Musik, die bleiben aber natürlich bestehen. Und das auch in "Fake Paris".

Weitere Informationen
Die Niederländerin Ayana bei der ersten Probe des Junior ESC 2021. © EBU Foto: Andres Putting

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Dieses Thema im Programm:

NDR Blue | ESC Update | 18.12.2021 | 19:05 Uhr

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