Stand: 22.02.2022 19:50 Uhr

"ESC vor acht": ESC-Wiederholungstäter mit Felicia Lu

In "ESC vor acht" spricht Alina Stiegler mit Vorentscheid-Kandidatin Felicia Lu über die Wiederholungstäter beim Eurovision Song Contest. "Dr. Eurovision" Irving Wolther nimmt die lange Liste der Mehrfachteilnehmer genauer unter die Lupe

Wer einmal vom ESC-Fieber gepackt wurde, den lässt es so schnell nicht wieder los. Das gilt nicht nur für Zuschauer und Fans, sondern auch für die Musikerinnen und Musiker, die sich an dem Wettbewerb beteiligen. In der Song-Contest-Geschichte gibt es eine ganze Reihe von Wiederholungstätern, die mehrmals ihr Glück auf der ESC-Bühne versuchten - mit zum Teil sehr unterschiedlichem Erfolg.

Einsamer Doppelsieger: Johnny Logan

Johnny Logan beim Grand Prix d'Eurovision 1987
Johnny Logan schaffte, was keinem anderen Teilnehmer bisher gelang: den zweifachen ESC-Sieg.

Vor allem ehemalige Gewinner schaffen es selten, an ihren großen Erfolg anzuknüpfen. Nur Johnny Logan gelang es nach seinem Sieg 1980 in Den Haag mit "What's Another Year", die Trophäe sieben Jahre später beim ESC in Brüssel mit "Hold Me Now" noch einmal nach Irland zu holen. Die allererste Gewinnerin Lys Assia (1956 in Lugano) schrammte dagegen 1958 in Hilversum mit "Giorgio" ganz knapp an einem zweiten Sieg für die Schweiz vorbei. Ebenso wie die Italienerin Gigliola Cinquetti, die 1964 in Kopenhagen siegte, für die es 1974 in Brighton aber kein "Sì" gab. Sie musste sich Abba geschlagen geben. Und Anne Marie David holte sieben Jahre nach ihrem ESC-Sieg für Luxemburg 1973 sechs Jahre später in Jerusalem noch einen guten dritten Platz für Frankreich.

Sieg kein Garant für erneute Spitzenposition

Auch Isabelle Aubret landete sechs Jahre nach ihrem Sieg für Frankreich 1962 im zweiten Anlauf mit "La source" in London auf dem dritten Rang. Nicht ganz so erfreulich verliefen dagegen die erneuten Teilnahmen für die ESC-Gewinner Corry Brokken (Niederlande, 1957 gewonnen, 1958 Platz 9), Jean-Claude Pascal (Luxemburg, 1961 gewonnen, 1981 Platz 11), Izhar Cohen (Israel, 1978 gewonnen, 1985 Platz 5), Niamh Kavanagh (Irland, 1993 gewonnen, 2010 Platz 23), Charlotte Perrelli (Schweden, 1999 gewonnen, 2008 Platz 18), Alexander Rybak (Norwegen, 2009 gewonnen, 2018 Platz 15) und Dana International (Israel, 1998 gewonnen, 2011 ausgeschieden). Und Lena landete nach ihrem Sieg 2010 in Oslo im Folgejahr auf Platz 10.

Umgekehrt brauchten einige Kandidaten mehrere Anläufe bis zum ESC-Sieg. Zuvor schon einmal teilgenommen hatten die Gewinner Udo Jürgens (Österreich, 1964 Platz 6, 1965 Platz 4, 1966 gewonnen), Vicky Leandros (Luxemburg, 1967 Platz 4, 1972 gewonnen), Carola (Schweden, 1983 Platz 3, 1991 gewonnen), das Duo Bobbysocks (Hanne Krogh für Norwegen 1971 Platz 17 und Elisabeth Andreassen für Schweden 1982 Platz 8, gemeinsam siegten sie für Norwegen 1985), Helena Paparizou (Griechenland, 2000 als Teil des Duos Antique Platz 3, 2005 gewonnen) und Dima Bilan (Russland, 2006 Platz 2, 2008 gewonnen).

Vier ESC-Teilnahmen keine Seltenheit

Das weiße mit Spitzen besetzte Kleid von Valentina Monetta © NDR Foto: Rolf Klatt
Alte Bekannte beim ESC: Valentina Monetta aus San Marino nahm viermal am Wettbewerb teil.

Besonders faszinierend sind die Künstlerinnen und Künstler, die sich auch von ESC-Misserfolgen nicht von einer Mehrfachteilnahme abschrecken lassen. Valentina Monetta schaffte die erste Finalqualifikation für ihr Heimatland San Marino erst im dritten Anlauf - und nahm danach noch einmal im Duett mit Jimmie Wilson am ESC teil. Im "Club- der-vierfach-Teilnehmer" finden sich außerdem noch der Belgier Fud Leclerc (1956, 1958, 1960 und 1962) und das Trio Peter, Sue und Marc, das die Schweiz 1971, 1976, 1979 und 1981 vertrat. Die bereits erwähnte ESC-Gewinnerin Elisabeth Andreassen von den Bobbysocks bringt es ebenfalls auf vier Teilnahmen, eine für Schweden (1982) und drei für Norwegen (1985, 1994 und 1996). Und auch die Schweizer Song-Contest-Ikone Lys Assia war vier Mal beim ESC dabei, allerdings nicht in vier verschiedenen Jahren, da sie beim ESC 1956 in Lugano mit zwei Songs am Start war.

Über derlei Rekorde kann die Schwedin Ann-Louise Hanson nur milde lächeln: Sie hat seit 1963 schon dreizehn Mal am schwedischen Vorentscheid teilgenommen und konnte bis heute kein einziges Mal das Ticket zum ESC ergattern. Ungekrönter König der Song-Contest-Wiederholungstäter ist allerdings Ralph Siegel: Zwischen 1974 und 2017 waren sage und schreibe 25 von ihm komponierte beziehungsweise produzierte Beiträge beim ESC am Start, davon alleine 14 für Deutschland. So geht ESC-Fieber!

Weitere Informationen
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Dieses Thema im Programm:

Das Erste | Eurovision Song Contest | 22.02.2022 | 19:45 Uhr