Destiny: Maltas Junior-ESC-Siegerin mit Ambitionen
Destiny Chukunyere ist aktuell wohl das talentierteste musikalische Aushängeschild Maltas. Sie hat bereits bei mehreren internationalen Musikfestivals mitgemacht, siegte beim Junior Eurovision Song Contest, war schon beim Original-ESC dabei und bekam sogar einen maltesischen Verdienstorden verliehen. Dabei ist sie erst 18 Jahre alt. Mit ihrem Sieg bei "X Factor Malta" hat Destiny Chukunyere einen Plattenvertrag und das Recht, die Insel beim ESC 2020 in Rotterdam zu vertreten, bekommen. Dort wäre sie eigentlich hinter der Griechin Stefania die zweitjüngste Sängerin gewesen. Durch die Corona-bedingte Absage der Show kann sie sich aber erst 2021 auf der ganz großen Bühne präsentieren. In Rotterdam erzielt sie mit "Je me casse" ("Ich hau ab") Platz sieben - das beste maltesische Ergebnis seit 16 Jahren.
Destinys Gesangstalent soll in der Familie liegen
Am 29. August 2002 wird Destiny Chukunyere, heute oft nur schlicht Destiny genannt, in Birkirkara auf Malta geboren. Sie hat zwei Geschwister - ihre Schwester Melody und ihr Bruder Isaiah sind jünger als sie. Ihre Mutter ist Malteserin, ihr Vater ein in Nigeria geborener ehemaliger Fußballprofi. Mit neun Jahren beginnt Destiny das Singen - in der Schule erkennt man ihr Talent. Ihre Verwandten würden alle im Kirchenchor singen, erklärt ihr Vater, wahrscheinlich werde die großartige Stimme in der Familie weitervererbt.
Destiny singt Aretha-Franklin-Songs in Talent-Shows
Destiny macht bei vielen Talent- und Gesangswettbewerben mit. Zwei internationale Veranstaltungen stechen aber heraus. 2015 gewinnt sie beim internationalen Musikfestival Sanremo Junior. Es findet an gleicher Stelle statt wie auch das renommierte Sanremo-Festival, aus dem der jeweilige italienische ESC-Kandidat hervorgeht. Mit einer Coverversion von "Think" ihres großen Vorbilds Aretha Franklin qualifiziert sie sich für das Finale. Der Ruf als "Wunderkind" ist ihr sicher. 2017 folgt ein noch größerer Schritt in ihrer Karriere. Sie nimmt an der Casting-Show "Britain's Got Talent" teil. "Wenn ich anfange zu singen, bin ich eine andere Person", sagt die schüchtern wirkende Destiny beim Vorsingen vor der Jury. Auch hier kann die damals 14-Jährige mit "Think" begeistern und kommt bis ins Halbfinale, wo sie erneut einen Aretha-Franklin-Song performt. Juror David Walliams sagt zu ihr: "Es ist dein Schicksal, ein Star zu sein."
Junior-ESC-Sieg 2015 mit "Not My Soul"
Zwar war Destiny Chukunyere noch kein Haupt-Act beim ESC, doch hat sie bereits unglaublich viel Erfahrung. 2015 gewinnt sie den Junior Eurovision Song Contest (JESC) in Sofia mit dem Song "Not My Soul" und tritt auch ein Jahr später beim JESC in Valetta auf. Für den JESC-Sieg bekommen Destiny und ihr Team einen maltesischen Verdienstorden verliehen. Schon zu diesem Zeitpunkt scheint klar: Irgendwann wird Destiny auch zum "großen" ESC fahren. 2019 schnuppert sie als Begleitsängerin von Michela Pace bei "Chameleon" bereits in Tel Aviv ESC-Luft.
ESC-Songs nicht mehr soulig sondern Popmusik
Während der Soul-Popsong "Not My Soul" wohl auch zu Aretha Franklin gepasst hätte, geht Destinys für 2020 geplanter ESC-Titel in eine andere Richtung. "All Of My Love" ist ein radiofreundlicher Popsong. Er wurde vom bulgarisch-österreichischen Songwriting-Team Symphonix rund um Borislav Milanov und Cesár Sampson (Lissabon 2018) geschrieben. Bereits 2016 war eine frühere Version des Songs der bulgarischen Kandidatin Poli Genova angeboten worden, die heute sagt, an den Lyrics ebenfalls beteiligt gewesen zu sein. Genova entschied sich 2016 stattdessen für "If Love Was A Crime" und wurde damit Vierte in Stockholm.
Für 2021 brauchte Destiny einen neuen Song - und hat ihn mit "Je me casse" gefunden. Autoren des Songs sind Malin Christin, Amanuel Dermont, Nicklas Eklund und Pete Barringer ("Flashlight", "My Turn", beide 2017). Ähnlich wie auch die Songs aus Lettland und Aserbaidschan bringt Malta einen Song, der die Stärke von Frauen als Thema hat. Die Sängerin sagt: "Den Song widme ich all diesen Frauen da draußen, die sich im Abseits fühlen. Wie können es selbst schaffen, und wir können wirklich große Dinge bewirken, wenn wir an uns glauben und es angehen." Destiny hat mit "Je me casse" im ersten Halbfinale des ESC in Rotterdam überzeugt und das Finale erreicht.